Unterhaltung

"Faustschlag in die Fresse" Willi Herren tut Buße - und tritt nach

Wirkliche Reue sieht anders aus: Willi Herren.

Wirkliche Reue sieht anders aus: Willi Herren.

(Foto: imago/7aktuell)

Er kam als Favorit - und ging als großer Verlierer. Knapp eine Woche nach seiner Pleite bei "Promi Big Brother" möchte Willi Herren die Dinge zurechtrücken. Doch in seine Entschuldigungen mischen sich auch Vorwürfe. Herren will nicht nur Täter sein, sondern auch Opfer.

Bei "Promi Big Brother" schaffte es Willi Herren bis ins Finale. Das jedoch nur, weil er bis zum großen Showdown kein einziges Mal für den Auszug aus dem Container nominiert worden war. Zu verdanken hatte er das seinen Mitbewohnern, die ihn ihm einen ehrlichen Kumpeltyp gefunden zu haben glaubten. Doch Herren half seinem Glück auch selbst nach - etwa als er kurz vor dem Finale seine erste und einzige Nominierung, die ihm die Niederlage in einem Spiel eingebracht hatte, kurzerhand an Milo Moiré weiterreichte.

So hat der frühere "Lindenstraßen"-Darsteller und heutige Ballermann-Sänger gerade auf den letzten Metern viele Sympathien verspielt - jedenfalls bei den Zuschauern. Doch schon zuvor hatte Herren mit Lästerattacken hinter dem Rücken seiner Mitbewohner zusehends an Glaubwürdigkeit verloren. Mehr als der dritte Platz war so zum Ende der Show nicht drin für den 42-Jährigen, der am Anfang noch der vielleicht größte Favorit gewesen war.

Als "Arschloch" begrüßt

Die rote Karte wollte Herren nicht behalten.

Die rote Karte wollte Herren nicht behalten.

(Foto: Sat.1)

In einem langen Interview mit der "Bild"-Zeitung versucht Herren nun, sein Verhalten im Container zu erklären. Dabei findet er Worte des Bedauerns, fühlt sich jedoch an anderer Stelle ungerecht behandelt. Er hätte nicht mit all den Negativ-Schlagzeilen gerechnet, erklärt Herren: "Das hat mich total aus der Bahn geworfen." Seit neun Jahren reiße er sich "den Arsch auf", um seine in einem großen Schuldenberg geendeten Fehler aus der Vergangenheit wiedergutzumachen - "und dann kommst du raus und bekommst einen Faustschlag in die Fresse". Sogar seine Managerin habe ihn nach der Show mit dem Wort "Arschloch" begrüßt.

"Ich habe mich selber unter Druck gesetzt, unbedingt ins Finale zu kommen. Ich wollte ja die 100.000 Euro gewinnen. Als ich Milo die Karte gegeben habe, habe ich nur ans Finale gedacht", räumt Herren ein. Moiré sei für ihn das schwächste Glied der Gruppe gewesen, zu dem er überdies am wenigsten Kontakt gehabt habe. Einen Fehler will er in seiner Entscheidung nach wie vor nicht erkennen: "Dass mir das zum Vorwurf gemacht wird, kann ich nicht ganz verstehen, immerhin handelt es sich um ein Spiel."

"Viel aus dem Kontext gezogen"

Generell scheint Herren sich falsch verstanden und dargestellt zu fühlen. "Ich war mir der Tragweite nicht bewusst, da wurde viel aus dem Kontext gezogen", erklärt er und ergänzt: "Aber dass ich so negativ dargestellt werde, damit hätte ich nicht gerechnet. Dass ich zur Hassfigur werde … Ich habe doch niemandem was getan."

Gleichwohl habe er die Gabe, in Fettnäpfchen zu treten, gibt Herren zu. Eines davon sei gewesen, dass er mit seiner Mitbewohnerin Evelyn Burdecki unter der Bettdecke geknutscht habe. Damit habe er Menschen vor dem Fernseher verletzt - und sich deshalb auch bei seiner Managerin und seiner Ex-Freundin Jasmin entschuldigt. Mit Blick auf Burdecki beteuert er zugleich: "Ich habe mich nicht in Evelyn verliebt. Ich will auch kein Geld mit ihr verdienen."

"Ich bin Rotlichtkind"

"Ich habe mich nicht in Evelyn verliebt."

"Ich habe mich nicht in Evelyn verliebt."

(Foto: Sat.1)

Dass er Burdecki mehrfach ins Gewissen redete, nach ihrem Auszug aus dem Container auf keinen Fall etwas zu unterschreiben, erklärt Herren im "Bild"-Gespräch so: "Ich komme aus dem Milieu, bin Rotlichtkind. Und ich bin häufig auf die Schnauze gefallen, weil ich den falschen Leuten geglaubt habe; musste jede Menge Lehrgeld zahlen. Ich wollte sie davor bewahren. Unterschreibe nichts, bevor ich nicht da bin."

Dass er dem letztlichen "Promi Big Brother"-Sieger Jens Hilbert ebenfalls nicht über den Weg traute, findet Herren auch "nicht abwegig". Schließlich habe der Unternehmer ihm verraten, dass sein Personal geschult werde, "Gespräche zu lenken und die Leute zu beeinflussen". Deshalb habe er sich die Frage gestellt, ob Hilbert ein falsches Spiel spiele, so Herren. "Ich habe ihn darauf angesprochen und dabei hat er mir nicht in die Augen geguckt. Das hat mich noch misstrauischer werden lassen."

"Knappik hat alle genervt"

Last but not least geht der singende Schauspieler auch noch auf sein Verhältnis zu Sarah Knappik ein. Dem Model hatte er im Container offen unterstellt, sich vor den Zuschauern zu verstellen. Er kenne Knappik schon lange, erklärt Herren. Doch in der Show habe sie sich gänzlich ungewohnt verhalten. "Sie hat alle genervt, alle. Alle", bekräftigt er vehement, dass er mit dieser Meinung nicht alleine sei. "Ich will sie nie wiedersehen, aber ich bereue den Satz 'falsche Schlange'. Ich habe die Bilder gesehen, wie wir gejubelt haben, als sie das Haus verlassen musste, das war schon fies. Aber sie war ein Störenfried im Haus", rudert Herren nur teilweise zurück.

Gleichwohl nimmt er wohl auch einige Selbsterkenntnisse aus dem Container mit. "Ich hab 'ne Breitseite bekommen, einen richtigen Schlag in die Fresse. Es war vonnöten, dass ich mal wirklich wach gerüttelt werde", gesteht er dem "Bild"-Reporter, der ihn schon lange persönlich kennt. Er wolle nun ein neues Leben beginnen. Na dann, viel Glück, Willi!

Quelle: ntv.de, vpr

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