Kolumbus' Erbe Süß-saure Riesen
08.09.2005, 02:00 UhrEs wird Herbst, trotz gegenwärtiger Hochsommer-Temperaturen, daran ist nicht zu zweifeln. Die Tomaten sind schon fast abgeerntet, aber in der Gartenecke reifen noch gelbe, grüne und gelb-grün gestreifte Riesen heran: Kürbisse. Sie enthalten relativ viel Karotin. Durch die entwässernde Wirkung werden sie in der Homöopathie zur Behandlung von Nieren- und Harnwegserkrankungen eingesetzt.
Die Speise- oder Riesenkürbisse wurden von Kolumbus aus Amerika nach Europa gebracht. Das Fruchtfleisch hat keinen ausgeprägten Eigengeschmack, schmeckt aber pikant gewürzt sehr reizvoll. Vielerorts wird mit Kürbis, gewürzt mit Zimt und Zucker, gebacken. Auch wird das Ungetüm zu süß-saurem Kompott verarbeitet.
Meine Oma aß dieses Kompott sehr gern - ich weniger. Wir bekamen aus Nachbars großem Garten die gelben Riesen immer geschenkt, und meine Großmutter weckte dann ziemliche Mengen dieses Kompotts ein. Bis heute kann ich mich nicht dafür erwärmen. Vielleicht ist diese Abneigung auch schuld daran, dass ich mich sehr zaghaft zu Kürbis-Gerichten herangetastet habe.
Am vergangenen Wochenende machte die Redaktion mit Kind und Kegel einen "Betriebsausflug" ins Havelland, und mein Chef überraschte uns alle mit einer Kürbiscremesuppe. Sie war pikant mit Ingwer abgeschmeckt und mundete recht gut. (War nur ein wenig zu dick geraten) Vielleicht kann ich ihm ja mal das Rezept aus den Rippen leiern.
Meine Schwägerin in der Uckermark hat natürlich auch Kürbisse in ihrem Garten und kocht ihre Kürbiscremesuppe so:
Zutaten:
1 kleiner Kürbis (etwa 700 g)
1 Zwiebel
1 Knoblauchzehe
1 l Rinderbrühe oder aus Instant-Brühe
1/2 Bund Dill
1 Becher Sahne
2 EL Kürbiskerne oder geröstete Weißbrotwürfel
etwas Butter
Salz, weißer Pfeffer, Muskat oder Kümmel
etwas Kürbiskernöl oder Olivenöl
Zubereitung:
Den geschälten und entkernten Kürbis in kleine Stücke schneiden. Zwiebel schälen und fein hacken. 2 EL Butter erhitzen, Zwiebel darin goldgelb dünsten. Die Kürbiswürfel dann kurz mitbraten lassen. Anschließend mit der Brühe aufgießen. Mit Salz, Pfeffer, gemahlenem Muskat oder Kümmel abschmecken. Ich bevorzuge Muskat, schmeckt mir einfach besser. Den durch eine Knoblauchpresse gepressten Knoblauch dazugeben.
Alles etwa eine Viertelstunde bei schwacher Hitze dünsten, bis die Kürbiswürfel weich sind. Die Suppe im Mixer oder mit dem Pürierstab pürieren und dabei die Sahne zugießen.
2 EL Kürbiskerne in wenig Butter leicht rösten und etwas salzen. Dillspitzen und die Kürbiskerne auf die fertige Suppe streuen, ein paar Tropfen feines, nicht zu kräftig schmeckendes Olivenöl oder besser noch Kürbiskernöl darüber träufeln. Wer keine Kürbiskerne hat, kann auch Weißbrotwürfel dafür rösten.
Viel Spaß mit den Riesen-Früchten wünscht Heidi Driesner.
Quelle: ntv.de