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"Wasserfall" bis "Bergkristall" Die geheime Superwaffe der Nazis

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"Atom" atmet den Geist der 1920er Jahre und ist trotzdem oder gerade deshalb erschreckend aktuell.

"Atom" atmet den Geist der 1920er Jahre und ist trotzdem oder gerade deshalb erschreckend aktuell.

(Foto: picture alliance / SZ Photo)

Woran haben die Nazis in Nordhausen geforscht? Was passierte mit den Geheimdokumenten dazu in den Wirren der letzten Kriegstage? Wie passen ein ehemaliger englischer Rugby-Spieler, "007"-Ian Fleming und Doppelagent Kim Philby in dieses Setting? Des Rätsels Lösung heißt: "Atom".

Simon spielt Rugby. Er ist der "Verbinder", die Schlüsselfigur in dem körperlich betonten Ballspiel. Was er nicht weiß: Er wird dabei beobachtet, wie er die Geschicke seines Teams lenkt, den Takt vorgibt, strategische Lösungen aufzeigt. Der Mann, der ihn im Auge hat, ist nicht irgendwer: Er arbeitet für den MI6 - und das soll Simon auch bald tun.

Kurz darauf findet sich Simon als Physikstudent in Berlin wieder. Er genießt die Vorlesungen, die Diskussionen mit seinen Kommilitonen. Er ist Feuer und Flamme, wenn es um Mathematik, Physik und Luftfahrt geht, um Strömungen, Materialien, Möglichkeiten. An seiner Seite: die rotblond-gelockte Hedi und Sascha aus Russland. Was seine Freunde nicht wissen: Simon spioniert Sascha aus. Es sind die 1920er-Jahre, die sogenannten Goldenen.

Knapp 15 Jahre später klopft der MI6 wieder bei Simon an. In Deutschland ist Hitler an der Macht, in England stemmt sich Churchill mit aller Macht gegen die Nazi-Gefahr aus dem Ausland. London ist verdunkelt, versucht sich so gegen die Bomben zu schützen, die fast allabendlich die Bewohner der Stadt in Angst und Schrecken versetzen. Zunächst will Simon von einem erneuten Agenten-Engagement nichts wissen, denn er erinnert sich immer noch lebhaft an seinen einstigen Einsatz in Berlin - und die weitreichenden, düsteren Folgen.

Dann willigt er doch ein. Sein Kalkül: Mehr über die Geheimnisse und weltpolitischen Verstrickungen seines einstigen Spionagejobs herausbekommen - und Hedi, seine große Liebe, wiederfinden. Simons Auftrag, instruiert von Niels Bohr und Rudolf Heß: Alles über eine neue geheimnisumwitterte Superwaffe der Deutschen herauszubekommen. Es ist der Beginn einer Odyssee - und gleichzeitig eine atemberaubende Geschichte über Liebe, Hoffnung, Verrat und Tod.

So begann die Herrschaft des Atoms

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Simon ist die Hauptfigur in Steffen Kopetzkys neuem Bestseller "Atom", erschienen bei Rowohlt und Argon. Und Simon erlebt so einiges in den Vorkriegsjahren und den Wirren des Zweiten Weltkriegs. Er ist in Antwerpen, in Lissabon, Nordhausen, Prag, Berlin. Er lernt als Student Einstein kennen, trifft später noch den "007"-Erfinder Ian Fleming, den Doppelagenten und Superspion Kim Philby. Zudem Niels Bohr und Peter Ustinov.

Es ist ein bewegtes Leben und eine wahrlich bewegende Geschichte, die Kopetzky mit "Atom" inszeniert hat. Historisch treffsicher. Es geht um die Geheimprojekte "Wasserfall" und "Bergkristall", es geht um ominöse versteckte Fabriken und Forschungszentren, um das "Protektorat Böhmen und Mähren", um die Skoda-Werke, um Peenemünde und um Mittelbau-Dora.

Dabei ist "Atom" nicht nur ein Agententhriller, der sich mit denen der Genre-Ikone Frederick Forsyth messen kann. "Atom" erzählt auch die Geschichte einer großen Liebe, die Jahre der Trennung und wie sie die Widrigkeiten des Krieges überwindet. "Atom" ist zudem ein historischer Roman, der mit brandaktueller Gesellschaftskritik aufwartet und die eine oder andere bislang eher unbeleuchtete Anekdote ans Licht zieht. Kurzum: Das Werk Kopetzkys ist die perfekte Vorlage für einen Hollywood-Blockbuster - oder eine Streaming-Serie, denn die Tiefe des Stoffs, die Twists, die Vielschichtigkeit der handelnden Personen geben das problemlos her.

Auch das Hörbuch, gelesen von Julian Horeyseck, offenbart die filmischen Möglichkeiten. Dem Audiobook-Interpreten gelingt es, aus den fein geschliffenen Worten Kopetzkys Bilder und Szenen zu bauen, die zum einen erschrecken, aber genauso auch faszinieren. Die absolut zersetzende und störende Macht des Krieges hier, die simple Lust an einem Sonnenstrahl oder einem Kuss da. "Atom" hat alles, ist alles.

Quelle: ntv.de

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