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"Wer wird Millionär?" Absturz an Weihnachten: Jauch startet eigene Bescherung

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Der 19-jährige Ben Schröbel (l.) gewann 8000 Euro und geht als bislang jüngster Kandidat in die WWM-Geschichte ein.

Der 19-jährige Ben Schröbel (l.) gewann 8000 Euro und geht als bislang jüngster Kandidat in die WWM-Geschichte ein.

(Foto: Dagmar Salecic-Reichhold )

Zu Weihnachten ist bei "Wer wird Millionär?" der Wurm drin. "Alles kaputt", resigniert Jauch. Den Absturz des Konsum-Verkäufers will er dann doch nicht akzeptieren - und greift in die eigene Tasche. Auch im Special: das größte WWM-Po-Tattoo.

Mit einem Stall musste Günther Jauch am ersten Weihnachtsfeiertag zwar nicht vorliebnehmen. Aber zum Ende des Jahres schwächelte das Studio von "Wer wird Millionär" (WWM) gehörig. Gerade hatte der erste Kandidat im großen Weihnachts-Special die 500-Euro-Frage geschafft, da war ein lautes Surren zu hören. Jauch ignorierte das Problem zunächst und spielte weiter. Die Regie ließ die Störquelle, einen defekten Scheinwerfer, ausstellen. Jauch war nicht beeindruckt: "Das Licht ist weg, aber das Geräusch ist immer noch da. Das ist wie bei manchen Menschen."

Schließlich mussten Jauch und der Kandidat Fabian Krauss doch ihre Sitze räumen und drei Arbeiter rückten dem Deckenstrahler mit einer großen Leiter zu Leibe. "Kommt das jetzt im Fernsehen, was wir hier machen?", fragte der RTL-Moderator vorsichtshalber nach. "Das kommt im Fernsehen, ja", beschloss die Regie, merklich zum Leidwesen von Jauch. Der hatte in einer früheren Sendung bereits ausgiebig mit seinem defekten Stuhl gehadert.

Frust bei "Wer wird Millionär?"

Vielleicht ist es nach 25 Jahren "Wer wird Millionär?" ja langsam an der Zeit für eine grundlegende Renovierung des Studios. So ganz vermochte Jauch den Lapsus vom Beginn des rund vierstündigen Specials jedenfalls nicht abzuschütteln. "Kaputt? Macht nichts. Hier ist doch alles kaputt", erwiderte er resigniert, als ihm ein Zuschauer einen zerfledderten Stern reichte. Diese Dekoration war im festlich geschmückten Studio nicht nur für die Stimmung da. Die goldenen Sterne schenkten jedem Kandidaten einen zusätzlichen Joker.

So kam es, dass sich die meisten der Millionenjäger im ersten Weihnachts-Special mit der Sicherheitsvariante begnügten und trotzdem vier Joker zur Verfügung hatten. Eine Kandidatin war sogar die Erste in der Geschichte von WWM, die trotz "Schisservariante" den Zusatzjoker befragen konnte. Jauch durfte ebenfalls Hilfestellungen geben oder aber einer der Auswahlkandidaten.

All das half Marcel Richter aus Leipzig leider nicht wirklich. Der Einzelhandelskaufmann vom Konsum hatte sich zwar ebenfalls für die Sicherheitsstufe bei 16.000 Euro entschieden. Er scheiterte allerdings genau an dieser entscheidenden Frage. "Welchen Namen gab man einem alten Handelsweg auf der Arabischen Halbinsel?", wollte Jauch wissen. Der 40-Jährige schrieb die korrekte Weihrauchstraße sofort als Festtags-Köder ab.

Jauch ahnte da bereits Böses. Schnell ließ der Gastgeber noch Fotos von der Tätowierung einblenden, die sich Richter vor einem Jahr flächendeckend auf einer Pobacke hat stechen lassen. Dort prangt nun ein farbiges "Wer wird Millionär?"-Logo. Auch auf Jauchs Drängen hin sicherte der zweifelnde Kandidat ("Traue ich mich?") seine Antwort noch mit den letzten zwei Jokern ab. Doch am Ende loggte Richter trotz allem "Safranstraße" ein und stürzte auf 500 Euro ab. Das war weniger, als er für sein Tattoo bezahlt hatte.

Jauch ist großzügig

So traurig sollten die Festtage für den großen WWM-Fan aber nicht zu Ende gehen. Jauch stockte den Gewinn um 500 Euro auf - schließlich hatte Richter zuvor einer Kollegin als Extra-Kandidaten-Zusatzjoker zur richtigen Antwort verholfen. "Schlimmstenfalls zahl ich's", pochte Jauch auf den kleinen Trostpreis für den Leipziger. Dem wurde damit zumindest die Ehre zuteil, als einer der ganz wenigen Kandidaten in der 25-jährigen Geschichte von "Wer wird Millionär?" von Jauch persönlich Geld bekommen zu haben.

Fabian Krauss kam trotz technischer Störung noch auf 32.000 Euro.

Fabian Krauss kam trotz technischer Störung noch auf 32.000 Euro.

(Foto: RTL / Stefan Gregorowius)

Die ganz große Bescherung blieb im Special am ersten Weihnachtsfeiertag aus. Über die höchsten Gewinne freuten sich mit jeweils 32.000 Euro der erste Kandidat Krauss und gleich anschließend die Wienerin Dagmar Salecic-Reichhold. Für den Mediziner ging mit der Teilnahme an der RTL-Quizshow ebenfalls ein Traum in Erfüllung. Er sei Fan der ersten Stunde, sagte der Freiburger, der als Knirps schon sämtliche Fanartikel der Sendung auf dem Wunschzettel hatte.

Krauss hatte mit seinem Ausstieg bei der Frage für 64.000 Euro alles richtig gemacht. Denn er hatte nicht geglaubt, dass das Wohnsitzprinzip für Menschen gilt, die den Führerschein machen und eher auf den BAföG-Antrag getippt. Salecic-Reichhold profitierte womöglich von ihrem Job im Medizinhistorischen Museum in Wien. Sie kam mithilfe ihres Telefonjokers zu dem Schluss, dass der Hamburger Alchemist Henning Brand 1669 beim Eindampfen von Urin nicht etwa Kohlenstoff oder gar Gold, sondern Phosphor entdeckt hat.

Diesem Politiker trauert Jauch nach

Dagmar Salecic-Reichholds Anreise aus Wien hat sich für sie gelohnt.

Dagmar Salecic-Reichholds Anreise aus Wien hat sich für sie gelohnt.

(Foto: RTL / Stefan Gregorowius)

In wenig guter Erinnerung hatte die Österreicherin jenes Weihnachtsfest, bei dem ihr beim Aufstellen des Tannenbaums ein Eichhörnchen entgegengesprungen war. 700 Euro habe es gekostet, damit ein Kammerjäger das Tier einfing und im Wald aussetzte, berichtete die Kandidatin.

Dank der letzten Frage für Susan Bücher aus St. Augustin wissen nun alle "Wer wird Millionär?"-Zuschauer, dass es Knoblauch gibt, der aus einer einzigen Zehe besteht. Vor diesem Solo-Knoblauch kapitulierte Bücher jedoch und ging mit 16.000 Euro nach Hause.

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Dass sie einst als Friseurin gearbeitet und lange Norbert Blüm die Haare geschnitten hat, brachte bei Jauch ein wenig nostalgische Gefühle zum Vorschein. "Einer der nettesten, menschlichsten Politiker", meinte der Moderator, der am 16. Februar auf RTL das große TV-Duell zwischen Kanzler Olaf Scholz (SPD) und dem Oppositionsführer Friedrich Merz (CDU) leitet.

Ben Schröbel aus Leipzig war mit 19 Jahren einer der jüngsten Teilnehmer in der Geschichte von "Wer wird Millionär?". Dem Jurastudenten stand aber sein Alter im Weg. Er tat sich schwer mit Fragen zu bundesweiten Feiertagen oder Oasis und gab sich am Schluss mit 8000 Euro zufrieden. Warum es Barbara Schwarzfischers aufwendig gefertigte Katzenpuppen bis in die USA geschafft haben, verrät die Ex-Gymnasiallehrerin dann am zweiten Weihnachtsfeiertag. Sie kam am Mittwoch bei Jauch bis zur 1000-Euro-Frage.

Quelle: ntv.de

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