"Wer wird Millionär?" Aufgedrehte Weihnachtsfrau raubt Jauch den letzten Nerv
27.12.2024, 00:00 Uhr Artikel anhören
Jauch wird von einer Duracell-Häsin im sexy Weihnachtskleid heimgesucht. Die Dame hat eine Beruhigungspille weggelassen und das merkt man. Zwei Abstürze und eine weitere Panne trüben die Stimmung. Jauch droht seinem Team mit Massenentlassungen.
Günther Jauch hat sich seinen "Wer wird Millionär?"-Abschied 2024 vermutlich schön besinnlich vorgestellt. Es kam anders. Die Spezialausgabe am zweiten Weihnachtsfeiertag erinnerte streckenweise an das Chaos des Silvesterklassikers "Dinner for One". Wie schon am Vortag versagte die Technik. "Leute, was ist denn da oben los?", ärgerte sich der Moderator. Da stand ihm die wahre Prüfung in Gestalt einer sexy Weihnachtsfrau aber erst bevor.
Den Absturz vom Vortag hatte Jauch noch aus eigener Tasche mit 500 Euro abgepolstert. In dem extra langen Special am Donnerstag aber endete der Traum von der Million für gleich zwei weitere Kandidaten auf der untersten Sicherheitsstufe. Hilleken Zeineddine aus Hamburg scheiterte bei 8000 Euro an einer Fußballfrage. Die hatte sogar ihr Telefonjoker, ein Experte von der "Sport Bild", falsch beantwortet.
WM-Absturz bei "Wer wird Millionär?"
Die verhängnisvolle Frage lautete "Am 14. Juli wurde Spanien zum vierten Mal Europameister im Männerfußball - das gelang ...": A) bisher nur Deutschland, B) schon Frankreich & England, C) Italien bereits einmal mehr, D) zuvor noch niemandem (Auflösung unten). Besonders bitter: Zeineddine ließ drei ihrer fünf Joker ungenutzt. Denn im Special zu Weihnachten gab es bei "Wer wird Millionär?" eine zusätzliche Hilfestellung.
"Das sind ja Dramen ohne Ende", musste Jauch bilanzieren, als später in der Sendung auch Jannik Kuhle aus Münster an der 8000-Euro-Frage scheiterte. Ihm stellte ebenfalls ein Joker ein Bein, dieses Mal der brandneue Kandidaten-Zusatzjoker. Jauch wollte wissen, wie die "Zulassungsbescheinigung Teil I" landläufig genannt wird: Führerschein, Fahrzeugbrief, Fahrzeugschein oder Nummernschild?
Kuhle fragte einen seiner Mitkandidaten. Der arbeitet nebenberuflich bei einer großen Autoversicherung und verkündete: "Definitiv ist es der Fahrzeugbrief." Jauch schien noch subtil einzugreifen zu wollen, doch Kuhle war, vielleicht wegen der festlichen Weihnachtsstimmung im Studio, rein gar nicht misstrauisch gestimmt. "Man muss den Leuten auch mal vertrauen", meinte der "Wer wird Millionär?"-Fan der ersten Stunde - und entschied sich gegen die korrekte Antwort "Fahrzeugschein".
Kuhle hatte mit sechs Jahren erstmals die RTL-Quizsendung geguckt und gleich in seinem Kalender einen neuen Berufswunsch eingetragen: "Millionär". "Ich habe verkackt", stellte der Jauch-Fan geknickt fest. "Aber unter tatkräftiger Mithilfe", tröstete der Moderator. Kuhle trug es mit Fassung: "So ist das Leben." Weit weniger entspannt war Jauch, als sich in der Festtagsausgabe die Pannen häuften.
Kuriose Panne bei "Wer wird Millionär?"
Bereits im Special am ersten Weihnachtsfeiertag hatte ein summender Scheinwerfer den Sendungsablauf gestört. Noch harmlos war Kuhles falsches Alter, das auf Jauchs Karte stand. "Da droht die nächste Entlassung vorm Jahresende", scherzte der Moderator. Als aber auch an anderer Stelle das Alter des Kandidaten nicht stimmte, war Jauch endgültig genervt: "Die Redaktion wird zu Silvester leergefegt sein." Denn das war bereits die dritte Panne dieses Abends.
Bei der Auswahlfrage, mit der Kuhle es auf den heißen Stuhl schaffte, kam es nämlich zu einem kuriosen Zwischenfall. Nur eine Person hatte laut der Grafik die Frage korrekt beantwortet. Es wurde allerdings kein Name angezeigt. "Danke schön, ein Totalausfall", kommentierte Jauch den Lapsus. Dann ertönte sogar die Fanfare und die Kamera schwenkte auf Zeineddine. Die hatte da aber bereits ihren Absturz hinter sich (die Kandidaten kehrten in dieser Ausgabe auf ihre Plätze zurück, da sie als Joker zur Verfügung stehen sollten).

Hilleken Zeineddine antwortete richtig, aber das an falscher Stelle.
(Foto: RTL / Stefan Gregorowius)
"Es war ein kleiner Fehler", klärte die Regie das Durcheinander per Durchsage auf. Zeineddine hatte bei der Auswahlfrage mitgetippt und tatsächlich als Einzige die richtige Antwort gegeben. "Entschuldigung!", rief die Hamburgerin. Ihr Sitznachbar stellte rückblickend fest: "Ich hätte nur abschreiben müssen.", "Selbst das haben Sie nicht hingekriegt", rügte Jauch.
Den höchsten Gewinn an beiden Festtagen strich die Rentnerin Barbara Schwarzfischer aus Erlangen ein. Nur ein wenig Mut hätte gefehlt und die Überhangkandidatin wäre sogar eine halbe Million Euro reicher geworden. Die ehemalige Gymnasiallehrerin tippte richtig, dass der DNA-Doppelstrang einer menschlichen Zelle in etwa zwei Meter lang ist. Schwarzfischer atmete schwer, trat dann aber vorsichtshalber den Rückzug mit 125.000 Euro an: "Sack zu, Ende aus, fertig."
Kandidatin setzt Jauch zu
Das nervöse Kichern der ersten Kandidatin war dann rein gar nichts gegen die psychische Verfasstheit der letzten Kandidatin dieses Jahres. Joelina Jane Treppner erschien bestens vorbereitet im kurzen, weihnachtlichen Korsettkleidchen. Die junge Frau aus Nauen erzählte, dass sie vor ihrer laufenden Ausbildung zur Erzieherin in einer Krippe schon Ausbildungen bei der Deutschen Bahn und in einem Friseurbetrieb abgebrochen hat.

Joelina Jane Treppner schafft es trotz Nervosität, 32.000 Euro abzusahnen.
(Foto: RTL / Stefan Gregorowius)
Bei Letzterem sei ein Tremor in der Hand die Ursache gewesen, berichtete Treppner und verriet freimütig den Namen des Medikaments, das ihre Nervosität zügeln soll. Vor ihrem Auftritt bei "Wer wird Millionär?" habe sie aber nur eine der zwei Tabletten eingenommen. "Die lässt nach, die eine, das merkt man", diagnostizierte Jauch trocken fest.
Dabei hatte Treppner durchaus etwas vor. Ihr Verlobter habe gesagt: Ab 16.000 Euro dürfe sie wieder zurückkommen, verriet sie fröhlich. "Hat er es mal mit Arbeit versucht?", entgegnete Jauch. Seine Sorge war allerdings unbegründet. Denn die Kandidatin - die ihren jetzigen Verlobten kennenlernte, als sie 16 und er 24 Jahre alt war - liegt ihrem Partner nach eigenem Bekunden selbst auf der Tasche. "Ach, Sie beuten ihn aus", war Jauch beruhigt.
So emotional überbordend Treppner zeitweise erschien: Sie holte im Weihnachts-Special bei "Wer wird Millionär?" 32.000 Euro und damit die dritthöchste Gewinnsumme zu den Feiertagen. Jauch kehrt am 6. Januar mit einer 3-Millionen-Euro-Woche zurück. So ermattet wie sich der Moderator verabschiedete, kann er die Pause möglicherweise gut gebrauchen.
(Auflösung der Fußballfrage: Die Kandidatin folgte dem Rat ihres Telefonjokers und loggte die Antwort "bisher nur Deutschland" ein. Korrekt war aber, dass Spanien der erste viermalige Europameister wurde.)
Quelle: ntv.de