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"Tatort" im Schnellcheck An den Haaren herbeigezogen

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Ott (Carol Schuler) Grandjean (Anna Pieri Zuercher) und Staatsanwältin Wegenast (Rachel Braunschweig, v.l.n.r.) bei der Entdeckung der Toten.

Ott (Carol Schuler) Grandjean (Anna Pieri Zuercher) und Staatsanwältin Wegenast (Rachel Braunschweig, v.l.n.r.) bei der Entdeckung der Toten.

(Foto: SRF/Salvatore Vinci)

Endlich mal wieder ein "Tatort", der es unserem Autor erlaubt, seinem Faible für billige Wortspiele hemmungslos zu frönen. Ob sich das Einschalten von "Rapunzel" auch noch aus anderen Gründen lohnt, lesen Sie hier.

Was passiert?

Eine junge Frau hängt leblos in einer Baumkrone - mit seitlich kahlgeschorenem Kopf. Für die Züricher Kommissarinnen Grandjean (Anna Pieri Zürcher) und Ott (Carol Schuler) sieht der Tod von Vanessa (Elena Flury) nach makabrer Inszenierung aus. Schnell finden die Ermittlerinnen heraus, dass die Tote nicht nur die Tochter eines stadtbekannten Star-Coiffeurs war, sondern auch bis zu den Haarspitzen selbst in ein undurchsichtiges und offenbar gefährliches Geschäft mit den Mähnen anderer Menschen verwickelt war.

Bringt sich durch ihre Verschwiegenheit selbst in Gefahr: Die Lebensgefährtin der Toten (Elsa Langnäse).

Bringt sich durch ihre Verschwiegenheit selbst in Gefahr: Die Lebensgefährtin der Toten (Elsa Langnäse).

(Foto: SRF/Salvatore Vinci)

Während Grandjean und Ott noch die Zürcher Oberschicht nach weiteren Spuren durchkämmen, bringt sich Vanessas Lebensgefährtin Lynn (Elsa Langnäse), vor der Polizei noch verdächtig schweigsam, selbst in Gefahr: Den Kommissarinnen bleibt nur wenig Zeit, um ein weiteres Verbrechen zu verhindern.

Worum geht's wirklich?

Um, kein Witz, die illegalen Machenschaften der Perückenindustrie, die mit gefälschtem Echthaaren maximalen Profit generiert. Regisseur Tobias Ineichen sagt über seinen Film: "Er wirkt dadurch bewusst im Stil etwas überhöht, ohne dabei die klassische, glaubwürdige Ermittlungsarbeit der Kommissarinnen zu beeinträchtigen." Wir wollen nun wirklich keine Haare spalten, aber: Das ist eine glatte Falschaussage.

Wegzapp-Moment?

Weil der Film ja "im Stil etwas überhöht" ist, strotzt "Rapunzel" nur so vor guten Gelegenheiten zum Wegschalten. Konsequent wäre es, das gleich nach der irren Verfolgungsszene im Treppenhaus zu Beginn zu machen, die einem die Haare zu Berge stehen lässt.

Wow-Faktor?

Der kleine Selfstorage-Raum, in dem Echthaar-Perücken im Wert von 100.000 Franken lagern. Blitzscharfe Analyse der Kommissarinnen: "Anscheinend lässt sich mit Haaren richtig viel Kohle machen."

Wie war's?

5 von 10 Punkten. Plot, schauspielerische Leistung der Nebenfiguren, Spannung: "Rapunzel" ist stellenweise echt zum Haareraufen. Weil das völlig irre Thema in all seiner Randomness aber auch immer wieder (unfreiwillig) komisch daherkommt, gibt es ein paar Extra-Punkte.

Quelle: ntv.de

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