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"Tatort" aus Niedersachsen Charlotte auf dem Dorfe

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Kommissarin Charlotte Lindholm (Maria Furtwängler, r.) fühlt Biohof-Inhaberin Marlies Feldhusen (Lina Wendel) auf den Zahn.

Kommissarin Charlotte Lindholm (Maria Furtwängler, r.) fühlt Biohof-Inhaberin Marlies Feldhusen (Lina Wendel) auf den Zahn.

(Foto: NDR/Christine Schroeder)

Nach über anderthalb Jahren meldet sich Maria Furtwängler alias Charlotte Lindholm zurück. In der Landpartie "Letzte Ernte" ist sie ziemlich auf sich allein gestellt. Beim nächsten Mal wird das anders aussehen.

Mit der "Lastrumer Mischung" fing alles an. Es war am 7. April 2002, da musste Kommissarin Charlotte Lindholm zum ersten Mal in Hannover ermitteln. Das Drehbuch stammte von Volkmar Nebe und Frank Hemjeoltmanns, für Regisseur Thomas Jauch war es der Start zu einer ganzen Reihe von "Tatort"-Einsätzen.

Für den nach einer Keks-Mischung benannten Auftaktfall gab es im Jahr darauf gleich einen Preis, mit über zehn Millionen Zuschauern geriet Maria Furtwänglers "Tatort"-Premiere zum erfolgreichsten Fernsehfilm des Jahres, der Lohn: ein Jupiter-Award. "Natürlichkeit und Sinn für Ironie", attestierte "TV Spielfilm" der neuen Kommissarin für diesen "lakonischen Landkrimi", "Tatort"-Kritiker Rainer Tittelbach gefiel vor allein die unaufgeregte Modernität Lindholms: "Selten gab es eine neue Reihen-Figur, die so 'natürlich' und ohne übertriebene Ambitionen in die Quotenschlacht geschickt wurde." Wie sie "den Männern Dampf macht", das wirke "weniger aufgesetzt" als bei der weiblichen Konkurrenz.

Eine Einschätzung, die man ziemlich genau so auch über "Letzte Ernte" schreiben könnte. Es erwies sich dabei als Feldvorteil, dass nicht der übliche Revierklüngel den dramaturgischen Hintergrund bildete, sondern die Frau aus der Stadt praktisch allein auf dem Land bestehen musste. Völlig isoliert war Kommissarin Lindholm ihrem 32. Fall zwar nicht, aber es brauchte etwas Geduld und Spucke, bis sie sich den Dorfpolizisten Gerke (Ole Fischer) zurechtgebogen hatte und der gar nicht einmal so unpfiffige Land-Sheriff ihr einigermaßen loyal zur Seite stand. Das Verhältnis zu Gerke mag da und dort an den üblichen Dorf-Klischees entlanggeschrammt sein, aber letztlich machte sie es, wie schon zur Premiere lobend erwähnt: Weniger aufgesetzt als die weibliche Konkurrenz.

Im nächsten "Tatort" ist wieder Teamwork angesagt

Beim nächsten Mal mit von der Partie: Luise von Stein.

Beim nächsten Mal mit von der Partie: Luise von Stein.

(Foto: IMAGO/PIC ONE)

Zudem bot der bald viertelstündige Showdown, währenddessen Lindholm den Fall praktisch in Echtzeit unter den Augen der erstaunten - und ertappten - Landleute sezierte, originäres Krimi-Entertainment der ganz alten Schule. Nichts ist doch schöner, beruhigender, für zwischenzeitlich Eingenickte letztlich auch nachvollziehbarer, als wenn Frau Kommissarin oder Herr Kommissar das Verbrechen in seine Einzelteile zerlegt, diese wieder zusammenfügt und en passant den zuweilen überraschten Missetäter überführt. Dass der Geköpfte in diesem etwas morbiden Fall pikanterweise auch noch am Leben war, bevor die Chefbäuerin ihn seines Hauptes entledigte, um den Sohnemann davonkommen zu lassen, setzte dem Ganzen natürlich die Krone auf.

In ihrem nächsten "Tatort" ist wieder klassisches Teamwork angesagt. "Schützenfest" lautet der Titel des Falles, Lindholm steht dann eine neue Kollegin zur Seite, Kommissarin Minna Schaum, gespielt von Luise von Stein. Die 26-jährige Rostockerin war bislang in Serien wie "Die Kaiserin" und "Everyone is f*cking crazy" zu sehen, für letztere wurde sie 2024 mit dem Deutschen Schauspielpreis als beste Nachwuchsdarstellerin ausgezeichnet. Im April 2025 war sie bereits im Münsteraner "Tatort" dabei, dort spielte sie eine Frau, deren Psychotherapeutin ihre Erinnerungen manipulierte. Ein genauer Sendetermin für den "Tatort: Schützenfest" steht noch nicht fest, im kommenden Jahr soll es aber mit Sicherheit soweit sein.

Quelle: ntv.de

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