"Das sind ja Urlaute" Günther Jauch nimmt "Wackelkandidaten" aufs Korn
16.09.2024, 23:20 Uhr Artikel anhören
Bei ihm kam keine Langeweile auf: Dorian Pensek-Rader.
(Foto: RTL / Stefan Gregorowius)
Wer als "Wer wird Millionär?"-Kandidat auf den großen Moment hofft, der muss nicht nur ein schlaues Köpfchen, sondern auch Geduld mitbringen. Ein hibbeliger Polit-Berater aus Niederbayern hat besonders viele Hummeln im Allerwertesten.
Übergangskandidat Raphael Standhaft ist bester Dinge. Der 33-jährige Erzieher startet mit der 1000-Euro-Frage in den Abend und lässt bald keinen Zweifel daran aufkommen, dass er es unter dem gleißenden Scheinwerferlicht bei "Wer wird Millionär?" (WWM) weit bringen möchte. Bei der Suche nach dem genauen "Europa-Park"-Standort hilft das Publikum gerne weiter. Im Bereich Tennis braucht der zweifache Familienvater hingegen keinen Beistand. Irgendwann stellt sich die Frage: "Kann man heiß und kalt laminieren?" Gut, dass Tante Frauke am Telefon schon des Öfteren in ihrem Leben mit einem Laminiergerät zu tun hatte und daher weiß, dass man auch problemlos kalt laminieren kann.
"Wer wird Millionär?" ist auch auf RTL+ abrufbar.
Mit 16.000 Euro im Sack wird die Brust immer breiter. Der Kandidat, der einst bei Fußballwetten satte 11.000 Euro in einer Woche einsacken konnte, geht jetzt ins Risiko. Nach einem kurzen Abstecher in die Tierwelt, blickt Raphael Standhaft in die Augen eines weiblichen Zusatzjokers aus dem Publikum. Die Nürnbergerin hat so "ein Bauchgefühl", dass der Bundesnachrichtendienst seit Anfang 2022 von einem Unabhängigen Kontrollrat überwacht wird.
Reicht ihm das? Ja, es reicht ihm: "Man sitzt ja nur einmal hier", erklärt der Mann aus Schleswig-Holstein. Sein Mut wird mit 32.000 Euro belohnt. Dabei bleibt es am Ende auch - ein Umstand, über den sich daheim im Hause Standhaft vor allem der dreijährige Sohnemann freut. Der bekommt nämlich von Papa jetzt eine schnieke "Paw Patrol"-Figur geschenkt.
Viel riskiert, viel verloren
Zahnärztin Dr. Xenia Anton ist die zweite Kandidatin des Abends. Der gebürtigen Münchnerin, die mittlerweile in Pfaffenhofen lebt und praktiziert, liegt das Zocken nicht ganz so wie ihrem Vorgänger. Mit dem Literatur-Bestseller "Möchte die Witwe angesprochen werden, platziert sie auf dem Grab die Gießkanne mit dem Ausguss nach vorne" kann Frau Anton genauso wenig anfangen wie Papa Juan am Telefon. Mit nur 4000 Euro möchte sie aber nicht nach Hause gehen. Also zockt sie - und verliert. "Mit 500 Euro kann man auch viel anfangen", sagt Günther Jauch. Da ist natürlich was dran.
K urz darauf ballt Dorian Pensek-Rader die Fäuste. "Das sind ja Urlaute, die sie hier von sich geben", begrüßt der Showmaster den Politik-Berater aus Niederbayern. Der muss erst mal kräftig durchatmen: "Ich schau schon die ganze Zeit auf die Uhr und warte. Und dann ist da auch noch der Übergangskandidat", meckert der Kandidat, der sein Glück nun aber endlich auf die Spitze treiben kann.
Bevor es so richtig losgeht, muss dem hibbeligen CDU-Supporter aber erst noch das Mikrofon neu ausgerichtet werden. "Aha, ein sogenannter Wackelkandidat!", witzelt Günther Jauch. Der lustige Einschub des Formatchefs kommt beim Publikum gut an und bricht schnell das Eis.
Zweitligafußball und Blauwal-Geheimnisse
Es entsteht ein interessiertes Hin und Her zwischen zwei politikinteressierten Männern, die sich gegenseitig mit Branchenwissen füttern. Hinzu kommt ein facettenreicher Quizverlauf, bei dem keine Langeweile aufkommt. Egal, ob es um historische Heimatkunde, Zweitligafußball oder Blauwal-Geheimnisse geht: Mit einem ausgeprägten Allgemeinwissen und der Hilfe seiner Joker landet Dorian Pensek-Rader ziemlich schnell im fünfstelligen Gewinnbereich.
Gemeinsam mit dem Zusatzjoker gilt es nun folgende Frage zu klären: "Wobei kommt es in aller Regel zu einer Stufentrennung?" Zur Auswahl stehen: das "Abbinden von Soßen", "Weltraumflüge mit Raketen", der "Zerfall von Atomen" und die "Grundkurse in der Oberstufe". Gut, dass beide denselben Riecher haben und sich für die "Weltraumflüge mit Raketen" entscheiden.
So sind nicht nur 32.000 Euro und ein exquisites altes Paar Jordan-Sneaker gesichert, sondern auch noch genug Zeit übrig, um dem letzten Kandidaten des Abends, Christoph Lange, die Möglichkeit zu geben, so weit wie möglich zu kommen, bis die Sirene ertönt. Diese Chance nutzt der Sales Manager aus Neunkirchen auch. Kommende Montag darf er erneut Platz nehmen und hat dann schon stolze 32.000 Euro im Sack.
Quelle: ntv.de