Die-3-Millionen-Euro-Woche Günther Jauch verzweifelt im "Exorzist"-Wahn
04.09.2024, 23:59 Uhr Artikel anhören
Isabelle Dugaro ist keine Zockerin.
(Foto: RTL / Guido Engels)
In der finalen Folge vor dem großen Format-Finale ziehen die "Letzte Chance"-Kandidaten alle Register. So wird nicht nur gelitten und gejubelt, sondern am Ende auch ein bisschen mit dem Kopf geschüttelt.
Das große 3-Millionen-Euro-Woche-Finale rückt immer näher. Nach den Klugscheißern am Montag und den Ü80- und U30-Vertretern am Dienstag stehen am Mittwoch ausgewählte Kandidaten in den Startlöchern, die von Günther Jauch eine "Letzte Chance" erhalten. Matthias Rütten beispielsweise saß schon viermal schweißgebadet vor dem "Auswahlfrage"-Monitor. Auf den begehrten Ratestuhl hat es der Münchner aber noch nie geschafft. Günther Jauch fällt gleich mal verbal mit der Tür ins Haus: "Herr Rütten, zu doof oder zu langsam?", fragt der Showmaster mit einem Augenzwinkern.
"Wer wird Millionär?" ist auch auf RTL+ abrufbar.
Der Kandidat winkt nur lächelnd ab. Diesmal will er es allen zeigen. Aber der große Traum vom plötzlichen Geldsegen zerplatzt so schnell wie eine Seifenblase im Herbstwind. Die 4000-Euro-Frage steht an und Günther Jauch will wissen: "Was erhielt seinen Namen u. a. wegen eines Rohres, das sich umklappen lässt?" Zur Auswahl stehen die Zapfpistole, die Gulaschkanone, die Blechbüchse und die Arschbombe. Herr Rütten ist sichtlich verwirrt und bittet das Publikum um Hilfe. Das führt den Ahnungslosen aber leider auf die falsche Fährte und lockt mit 53 Prozent in Richtung Blechbüchse. Günther Jauch wirft verzweifelt den Rettungsring in die tosende See ("Bitte nehmen sie noch den 50-50-Joker!"). Aber es ist zu spät. Herr Rütten nimmt die Blechbüchse (Gulaschkanone wäre richtig gewesen) und fällt damit zurück auf 1000 Euro.
"Geld macht nicht glücklich!"
Das Entsetzen ist groß. Aber das Eröffnungsfiasko lässt sich noch toppen. Nach dem sich Dany Philipp Schmidt aus Niedersachen (16.000 Euro) und der impulsive Luca Demirel aus Gladbach (32.000 Euro) ihre Finaltickets sichern konnten, ist Hanfladenbesitzer Tobias Pietsch an der Reihe. Den verschwitzten Brillenträger aus Freiburg erwischt es bereits bei der 1000-Euro-Frage. "Ob sich jemand laut oder leise äußert, nuschelt, oder klar und deutlich spricht - das alles sind sozusagen verschiedene ...?": Schlagwörter, Zitate, Plattitüden oder Redensarten? Der 40-jährige Breisgauer entscheidet sich nach einer längeren Nachdenkphase gegen die (richtigen) Redensarten und für die (falschen) Plattitüden. So muss der Hanf-Experte unverrichteter Dinge und mit leeren Taschen wieder die Heimreise antreten. Die gute Laune lässt sich der Kandidat aber nicht vermiesen: "Geld macht nicht glücklich!", erklärt Herr Pietsch noch schnell zum Abschied. Lauter Applaus ist die Folge.
Nach einer kurzen Verschnaufpause geht das verrückte Treiben weiter. Nordlicht Benjamin Boritzka hat nach einer beeindruckenden Quizsause satte 32.000 Euro im Sack. Für 64.000 Euro geht es ins ferne Asien: "Welcher Staat liegt größtenteils auf der Insel Pulau Ujong?" Der Kandidat, der sonst eher zum längeren Nachdenken tendiert, macht plötzlich kurzen Prozess: "Jetzt zocke ich und bin schnell: Thailand, A!", poltert es aus dem glatzköpfigen Personaltrainer heraus. Der Mut wird nicht belohnt. Die richtige Antwort wäre Singapur gewesen. So geht es am Ende nicht mit 64.000 Euro, sondern "nur" mit 16.000 Euro ins Finale.
Aus Günther Jauch wird Linda Blair
Ein paar Minuten später steht die Barkeeperin Isabelle Dugaro vor derselben Entscheidung: Zocken oder auf Nummer sicher gehen? Mit 32.000 Euro auf der Habenseite geht es für die Hanseatin um folgende Frage: "Was trifft auf den Horrorfilmklassiker 'Der Exorzist' zu?" Als Antworten stehen zehn Oscarnominierungen, das Veröffentlichungsjahr 1953, die FSK-Einstufung 6 und das Einspielergebnis in Höhe von 5000 Dollar zur Auswahl. Der 50-50-Joker lässt nur noch die Oscarnominierungen und die FSK-Einstufung stehen. Während daheim auf der Couch alle Freunde und Fans der Kandidatin bereits jubelnd die Fäuste ballen, steht die Hauptperson immer noch auf dem Schlauch.
Es ist der Moment, in dem wieder einmal klar wird, dass der Druck unter dem gleißenden "WWM"-Scheinwerferlicht immens sein muss. Trotz oscarreifer Grunz-Hilfestellung von Günther Jauch (schlüpft kurzzeitig in die Rolle von Linda Blair) bleibt die Kandidatin in ihrer Ich-habe-keine-Ahnung-und-auch-keine-Lust-zu-zocken-Bubble. Nichts geht mehr, außer die Flucht ins Freie: "Ich höre auf und nehme die 32.000 Euro!", verkündet Isabelle Dugaro. Tja, was soll man da noch sagen? Außer natürlich: Herzlichen Glückwunsch! Hüstel ...
Quelle: ntv.de