Letzte WWM-Sendung mit Publikum Jauch würde Million "zu den anderen legen"
30.03.2020, 23:20 Uhr
"Wer wird Millionär?"-Moderator Jauch weiß, was man mit einer Million so macht.
(Foto: TVNOW / Stefan Gregorowius)
In der letzten Sendung mit Studiopublikum gibt WWM noch mal alles. Ein Kandidat will wissen: Was würde Jauch mit der Million machen? Der antwortet brutal ehrlich und ahnt: "Die Aussage wird mich jetzt jahrelang verfolgen."
Was ist fast so unterhaltsam wie ein neuer Millionär bei WWM? Der Sieg von Ronald Tenholte in der vorherigen Sendung war natürlich nicht zu toppen. Aber André Krzykowski gab sich am Montagabend alle Mühe. Der sympathische Kandidat stand bei der 50-Euro-Frage erst auf dem Schlauch und um Haaresbreite davor, das Publikum zu befragen. Günther Jauch hatte schon auf den Zusatzjoker gehofft. Dann hätte sich vermutlich zum ersten Mal in der WWM-Geschichte auch der letzte Zuschauer von seinem Sitz erhoben. Es wäre ein schönes Abschiedsbild geworden. Ab jetzt muss die Quizshow wegen der Coronakrise auf unbestimmte Zeit ohne Studiopublikum auskommen.
Krzykowski ist eigentlich mit bewundernswerter Schlagfertigkeit gesegnet. Bei der ersten Frage aber hatte der junge Redakteur von den Sat.1-Regionalnachrichten in Nordrhein-Westfalen aber keinen blassen Schimmer, was Jauch von ihm wollte. Die 50-Euro-Frage lautete "First nennt man die oberste Kante des": Otter, Biber, Dachs oder Waschbär. Der 24-Jährige hatte noch nie vom First gehört. In seiner Verzweiflung versuchte er sich an der englischen Aussprache und deklinierte Kombinationen mit den möglichen Antworten durch, ganz im Sinne von "Först Dächs".
Das macht Jauch mit der Million
Nach drei Minuten (es kam einem länger vor) fiel es dem Kandidaten dann doch wie Schuppen von den Augen. Jauch war sichtlich enttäuscht. Er prophezeite: "Soll ich Ihnen was sagen: Die nächste Frage wird doppelt so schwer." In der 200-Euro-Runde wankte Krzykowski erneut kurz und der Moderator freute sich: "Ich muss sagen: So viel Spannung war vor 500 selten."
Vielleicht war der Druck einfach zu groß. Der Kandidat hatte 2001 zu Weihnachten ein elektronisches WWM-Spiel geschenkt bekommen. Er war fünf Jahre alt und konnte die Fragen auf den Karten noch gar nicht lesen. 19 Jahre später verschaffte das Gerät Krzykowski wenigstens eine Atempause. Er ließ Jauch eine Runde spielen und übernahm die Gastgeberrolle. "Was würden Sie mit der Million machen?", wollte der Kandidat von dem Moderator wissen. Der überlegte kurz und entschied sich für brutale Offenheit. "Zu den anderen legen", antwortete Jauch. Er war sicher: "Die Aussage wird mich jetzt jahrelang verfolgen."
WWM ohne Publikum
Irgendwie ist Krzykowski trotz des wackeligen Starts einiges zuzutrauen. Er kehrt in der nächsten Ausgabe am 20. April mit der 64.000-Euro-Frage zurück. Es wird eine grundlegend veränderte Sendung sein. In dem Studio sind dann neben Jauch und den Auswahlkandidaten nur noch deren Begleitungen und ehemalige WWM-Gewinner als Extra-Joker anwesend. Vielleicht ist ja gleich der neue Sieger Tenholte dabei.
Der Kölner hätte es nicht weit zum Studio und RTL will die Anreise der Gäste möglichst kurz halten. Wie lange die neue Corona-Realität bei WWM anhalten wird, das weiß heute noch niemand. Über einen möglichen Rückgang der Bewerberzahlen sei ihm nichts bekannt, sagte ein RTL-Sprecher auf Anfrage.
Nach Tenholtes Sieg war René Frauenkron an die Reihe gekommen. Der Überhangskandidat aus Dortmund holte zu Beginn der Doppelfolge am Montag 32.000 Euro. Tätowiererin Sina Warneke aus Bünde freute sich über 16.000 Euro.
Quelle: ntv.de