"Ich fang gleich an zu weinen" Junger Polizist ist Jauchs 3-Millionen-Euro-Favorit
04.01.2024, 00:00 Uhr Artikel anhören
Hat er das Zeug zum dreifachen Millionär? Phillip Hohenberger.
(Foto: RTL / Stefan Gregorowius)
Der Polizist ist fertig mit den Nerven. "Fast wie beim Wiederbeleben, oder?", freut sich Jauch mit dem Favoriten auf drei Millionen. Der junge Mann hat Ambitionen. Ganz ähnlich der DB-Manager. Dessen Liebesgeschichte rührt sogar Jauch.
"Ich fang gleich an zu weinen", schluchzte Phillip Hohenberger und wischte sich da bereits die Augen. "Fast wie beim Wiederbeleben, oder? Nicht, dass ich gleich noch ran muss", freute sich Günther Jauch mit dem Polizisten, kurz nach ihrem Gespräch über Erste Hilfe. Der 31-Jährige wurde auch für ihn etwas überraschend zum Sieger des dritten Tags der "3-Millionen-Euro-Woche" bei "Wer wird Millionär?". Mehr als er hat bis dato keiner der Kandidaten für das große Finale am Freitag gewonnen. Der Berliner startete mittelmäßig - doch dann entwickelte er auch im Studio Mumm.
"Wer wird Millionär?" ist auch auf RTL+ abrufbar.
Hohenberger strahlte dermaßen, als er die Auswahlrunde bestanden hatte, dass Jauch spontan meinte: Vom Phänotyp her hätte er ihn nicht unbedingt als Polizisten eingeordnet. "Das ist das Asiatische in mir", erklärte der Ordnungshüter mit vietnamesischem Vater sein fröhliches Gemüt. Das schlug am Anfang bei "Wer wird Millionär?" aber in Verzweiflung um.
Zocken bei "Wer wird Millionär?"
Hohenberger brauchte bei den Fragen für 1000 und 2000 Euro bereits seine ersten beiden Joker. Dann aber fing sich der junge Polizist. Die Wende kam, als er für 8000 Euro seinem Bauchgefühl vertraute. Jauch wollte wissen: "In welchem Zusammenhang waren Al-Nassr, Al-Ittihad, Al-Hilal, Al-Ahli im letzten Sommer ein Dauerthema?" Hohenberger tendierte rein von der Logik her zu "teuren Fußballertransfers", ohne zu wissen, dass es sich um saudi-arabische Fußballclubs handelt. Er loggte die Antwort ohne Absicherung ein.
Die nächsten zwei Fragen zu "Avatar" und der Sächsischen Schweiz konnte Hohenberger locker beantworten. Anschließend kam ihm seine Begegnung mit Lena Meyer-Landrut zugute. "Ich habe sie mal getroffen, durch Zufall - im Polizeieinsatz. Nichts Schlimmes", berichtete der "Wer wird Millionär?"-Kandidat, ohne Details zu verraten, außer: "Ist sehr nett." Vielleicht deshalb war sich der Berliner sicher, dass Meyer-Landrut nach ihrer Debütsingle keine weiteren Nummer-1-Hits in Deutschland hatte. Bei der nächsten Frage aber tat er sich nicht mehr so leicht.
"Da habe ich von Tuten und Blasen keine Ahnung", musste Hohenberger sofort gestehen. Jauch wollte wissen, in welcher französischen Stadt ein Papstpalast steht: Avignon, Bordeaux, Orléans, Reims? Zum Glück hatte der Polizist einen Geschichtslehrer als Telefonjoker. Der wusste sofort: In Avignon gab es mal einen Papst. Doch steht dort auch ein Papstpalast?
"Ich beiße mir in den Arsch, wenn ich das nicht nehme und das ist es dann", wand sich Hohenberger angesichts des möglichen Absturzes auf 500 Euro. "Sie wären der Erste seit Montag, der mit 125.000 Euro ins Finale ginge", lockte Jauch. "Je mehr hier gewonnen wird, je größer die Chance, dass ich Ihnen ein mehr oder minder unmoralisches Angebot im Finale mache." Denn nur wer von dem RTL-Moderator ausgewählt wird, kann am Freitag um den Rekordgewinn spielen.
Schisma bei Jauch
Da gab sich Hohenberger plötzlich einen Ruck und loggte "Avignon" ein - nur, um sich sofort gepeinigt zu winden. "Komm, 500 ist immer noch gut. Ich bin mit 0 hergekommen, ich nehme 500 mit nach Hause", sprach er sich Mut zu. Als Jauch ihn endlich erlöste, sprang der Polizist auf und bekam feuchte Augen. Bei der Frage für 500.000 Euro strich er dann schnell die Segel. "Das gibt mir erst mal Hoffnung, dass ich ihnen am Freitag noch was wieder abluchsen kann", frohlockte Jauch. Doch da hatte sich sein vorläufiger Favorit schon wieder gefangen.
"Schauen Sie mal, wie viel Sie mir bieten. Vielleicht luchse ich Ihnen ja auch noch ein bisschen was ab", zeigte sich Hohenberger plötzlich selbstbewusst. "Die meisten, die auf meine Angebote eingegangen sind, haben am Ende ein Geschäft gemacht", warb Jauch schon mal für seine Offerte im Finale. Dort müssen Kandidaten ihren Gewinn aufs Spiel setzen, um Aussicht auf die drei Millionen Euro zu haben. "Nach einem etwas schwierigen Beginn war das eine großartige Leistung. Herzlichen Glückwunsch!", verabschiedete Jauch den Polizisten.
Mit weitem Abstand folgten an Tag drei der Spezialwoche bei "Wer wird Millionär?" Überhangkandidat Daniel Hieninger sowie Benjamin Granderson aus Frankfurt am Main. Der Gastwirt und der Claim-Manager bei der Deutschen Bahn holten jeweils 32.000 Euro. "Er ist wahnsinnig nervös", stellte Jauch fest, als Granderson schon bei der 500-Euro-Frage den ersten Joker benötigte. Dann fing er sich wieder - vielleicht auch, weil er in romantischen Erinnerungen schwelgen konnte.
"Das sind Geschichten, die ans Herz gehen", meinte Jauch, nachdem er ein Kinderfoto seines Kandidaten nebst späterer Gattin eingeblendet hatte. Er war sieben, sie sechs Jahre. Ihre Familien hatten sich im Urlaub kennengelernt. Zwölf Jahre später spürte Hieninger - damals noch aufstrebender Basketballer - die Frankfurterin auf Facebook auf. Sie hatte einen Freund, der Kontakt blieb platonisch - bis er sie zufällig vor einem Supermarkt in einer ihm völlig fremden Gegend wiedertraf. Nun erwartet das Paar sein zweites Kind.
Bewerben bei WWM
Etwas mehr erhofft hatte sich Gymnasiallehrerin Cornelia Finger aus Hürth von ihrem Auftritt. Denn sie bewirbt sich seit ewigen Zeiten darum, einmal bei Jauch auf dem heißen Stuhl Platz nehmen zu dürfen. "Seit schlappen 20 Jahren bin ich dabei. Immer wenn Sie sagen: Ja, einmal beworben: hier - da denke ich immer: Ja, ja, der erzählt hier was", beschwerte sich die Kandidatin, die nur wenige Kilometer vom "Wer wird Millionär?"-Studio entfernt wohnt.
"Es ist ja auch wie in einer guten Ehe. Manchmal muss man lange auf den Richtigen warten", versuchte Jauch zu beschwichtigen. Sein Ex-Champion Ralf Schnoor sicherte der Kandidatin letztlich den Gewinn von 16.000 Euro. Er wusste, dass ein Preuße namens Piefke in Österreich (und nicht in Frankreich oder Polen) einen so bleibenden Eindruck hinterlassen hat, dass sein Name noch heute als Redensart beliebt ist. Dass die sogenannte Steghöhe oft bei Spannbettlaken wichtig ist, wusste Finger anschließend aber nicht und stieg notgedrungen aus.
Am Ende qualifizierten sich in dieser Ausgabe mal wieder alle Kandidaten für das Finale. Beste Aussichten hat auch Sarah Hensiek. Die Psychotherapeutin kommt am Donnerstag mit der 64.000-Euro-Frage wieder, hat dann aber nur noch einen Joker zur Verfügung. Die ersten beiden gingen für 2000 und 4000 Euro drauf. "Erstmal: Ich brauche das Geld", stellte sich der Zusatzjoker vor. Der Herr outete sich als "echtes Konsumopfer".
Dank seiner Leidenschaft für Düfte konnte er die Lehrerin aufklären, dass mit EdT (Eau de Toilette) oder EdP (Eau de Parfum) verschiedene Duftölkonzentrationen gemeint sind. "Dafür habe ich viel zu viel Geld ausgegeben und das muss ich mir jetzt wieder zurückholen", verkündete der Zuschauer.
Quelle: ntv.de