"Tut mir leid" Millionär reißt BMW-Managerin auf 500 Euro
11.05.2020, 23:15 Uhr
Auch WWM-Millionäre können irren. Das weiß jetzt auch Moderator Jauch.
(Foto: TVNOW / Stefan Gregorowius)
Der Lauf der WWM-Millionäre ist vorbei. Sie wurden im Corona-leeren Studio die wertvollsten Joker. Bei der Frage "Wer verdient mehr: Schiedsrichter oder Abgeordnete?" aber reißt die Glückssträhne.
Die Sicherheitsvariante hat in Corona-Zeiten ausgedient. Seit die drei letzten "Wer wird Millionär?"-Sieger als Helfer im Studio zur Verfügung stehen, will kein Kandidat auf diese Zusatzjoker verzichten. Das war auch am Montagabend so. Es zeigte sich jedoch: Die Millionäre sind nicht unfehlbar. Und wegen der Risikovariante fiel das besonders schmerzhaft auf. "Tut mir leid", konnte sich Jan Stroh nur aufrichtig entschuldigen.
Dabei hatte es für Melanie Schulz so vielversprechend angefangen. Die IT-Projektmanagerin von BMW hat keine Ahnung von Mode. Als es bei der Auswahlfrage um Designer ging, setzte sie deshalb ganz auf Geschwindigkeit und wildes Drauflosraten. Mit 1,4 Sekunden und unglaublich viel Glück schaffte es die Mathematikerin aus München auf den heißen Stuhl. Sie brauchte zwar bis zur 16.000-Euro-Frage zwei Joker, kam aber ansonsten souverän durch die Runden.
WWM-Millionär sorgt für Absturz
Für 32.000 Euro sollte Schulz dann wissen, wessen monatliche "Entschädigung" im Sommer 2019 über die Marke von 10.000 Euro gestiegen ist. Sie fragte die Millionäre, die sich alle als Joker anboten. Stroh wäre vielleicht lieber sitzengeblieben. Er war sich nämlich nicht sicher, tendierte zu Kardinälen oder Universitätsprofessoren. Genau diese Antworten fielen beim 50:50-Joker weg. Der ehemalige WWM-Gewinner entschied sich dann zögerlich gegen die Bundestagsabgeordneten und für die Schiedsrichter. Schulz vertraut ihm und fiel auf 500 Euro herab. Die Moblitätsexpertin war enttäuscht, nahm es aber gelassen: "Das Fahrrad fährt auch so."
Die Doppelfolge zeigte mal wieder, wie sehr es bei der Quizshow auf Glück ankommt. Überhangskandidatin Verena Essinger hätte man mit Verlaub eher einen Absturz auf den Minimalgewinn zugetraut. Die Jurastudentin hatte bis zur 4000-Euro-Runde bereits drei Joker verschossen und wäre in der vergangenen Sendung fast an der Frage gescheitert, ob es Spätzle grammatikalisch nicht auch im Singular gibt. Ähnlich holperig ging es jetzt weiter. Essinger feiert übrigens seit Jahren nur noch ihren 25. Geburtstag. "Ich dachte, ich fang früher an, damit ich länger jung bin", begründete sie ihre Entscheidung. "Wie lange wollen Sie das durchhalten?", erkundigte sich Günther Jauch. "Bis Botox nötig ist", klärte die angehende Juristin auf.
NEINhorn und das Spätzle-Ding
Bei der Frage für 16.000 Euro war dann Schluss. Die Kandidatin sollte eine von Autor Marc-Uwe Kling erdachte Figur kennen. Essinger überlegte kurz, ob die mögliche (und richtige) Antwort "NEINhorn" wohl etwas mit der #MeToo-Bewegung zu tun hat - um Kindern beizubringen, dass man jetzt Nein sagen dürfe. Sie tendierte dann doch zur GIERaffe, vertraute ihrem Bauchgefühl allerdings nicht mehr: "Nach meinem Spätzle-Ding war ich ja auch sehr lost." Die Studentin hörte mit 8000 Euro auf und hoffte, "dass mein Papa das nicht zum Anlass nimmt, den Hahn völlig zuzudrehen".
Gewinner des Abends wurde Gymnasiallehrer Matthias Löw aus dem bayerischen Oettingen. Er ging mit 32.000 Euro nach Hause. Hätte er seinem Instinkt und der Tendenz seines Telefonjokers vertraut, hätten es mindestens 64.000 Euro werden können. Gefragt wurde nach dem Nachnamen der bislang letzten Siegerin eines Grand-Slam-Turniers im Tenniseinzel. Löw schwankte zwischen Zocken und Aufhören. "Man sitzt ja nur einmal hier", gab er sich schließlich einen Ruck und meinte "Ich glaube, ich nehme Kenin". Das wollte Jauch naturgemäß definitiver formuliert haben. Da zuckte der Lehrer dann doch zurück und hörte auf. Sofia Kenin war richtig. "Sch...eibenhonig", kommentierte Löw.
Ihm hatte Ex-Sieger Ronald Tenholte nicht unbedingt souverän, letztlich aber zuverlässig zur richtigen Antwort verholfen. Bei der letzten Kandidatin des Abends war der Kölner Gastronom dann vollends in seinem Element. Er konnte für 8000 Euro versichern, dass Zahnseide beim Backen zum Einsatz kommt, um Tortenböden zu zerschneiden. Bloggerin Marie Luise Ritter aus Berlin hatte zuvor in der Kategorie "ungewöhnliche Kochutensilien" nicht ausschließen wollen, ob ausgediente Deoroller womöglich zum Marinieren von Steaks verwendet werden.
Quelle: ntv.de