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"Wer wird Millionär?" Trotz "Vollkasko-Mentalität": Hausfrau überrascht Jauch 

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Jauch weiß genau, warum niemand mehr bei "Wer wird Millionär?" gewinnt. Sein Rat: Statt "Vollkasko-Mentalität" mal selber nachdenken und minimal etwas riskieren. Und siehe da: Es klappt sofort.

Günther Jauch sprach bei "Wer wird Millionär?" (WWM) diesmal ein Machtwort. Durch die Kandidatenreihen muss endlich ein Ruck gehen, am besten schnurstracks ins Rückgrat, findet der Moderator. Er weiß genau, warum seit Jahren niemand mehr den Hauptgewinn geholt hat. Jauch sieht hier einen allgemeingesellschaftlichen Trend am Wirken, nämlich "diese Vollkasko-Mentalität, alles bis ins Letzte abzusichern".

Sendung verpasst?

"Wer wird Millionär?" ist auch auf RTL+ abrufbar.

Jennifer Priewer bekam Jauchs Standpauke zu hören, nachdem sie bei der 8000-Euro-Frage im Grunde ihren Publikumsjoker verschenkt hatte. Die Diplompädagogin wusste die richtige Antwort, sicherte sich aber lieber nochmal ab. "Im Grunde hatten Sie die Frage komplett beantwortet", bilanzierte Jauch anschließend. "Aber um die letzten drei Prozent Unsicherheit, die es im Leben immer gibt, auszuschließen, haben Sie dann den Joker genommen."

Jauch fordert mehr Risikobereitschaft

So ganz wollte sich die Berlinerin den Schuh aber nicht anziehen. "Je höher ich komme, desto risikofreudiger werde ich", erklärte die Hausfrau, die sich um drei Söhne zwischen zwei und sechs Jahren kümmert, Jauch ihre Strategie. Tatsächlich kam sie am Ende bis zur 500.000-Euro-Frage. "Hatten wir schon länger nicht mehr", freute sich Jauch. Und ja: Hätte Priewer fast schon unverantwortlich gezockt - sie wäre mit der halben Million nach Hause gegangen.

"Grönland, die größte Insel der Welt, hat in etwa dieselbe Flächengröße wie welcher Staat?", wollte Jauch wissen. "Ich bin so ahnungslos. Wenn ich eine kleine Ahnung hätte, würde ich tatsächlich zocken", grämte sich die Kandidatin angesichts des großen Sprungs von 125.000 Euro. Sie wusste: Australien ist zu groß, Chile zu klein. Priewer tendierte erst zu Südafrika, dann trotz ihrer selbst diagnostizierten Geografie-Schwäche zur korrekten Antwort: Saudi-Arabien. Sie stieg aber lieber mit "unfassbaren 125.000 Euro" aus.

Konnte mit Logik die Fehlende Ahnung vom Fußball ausgleichen: Kandidatin Wagner

Konnte mit Logik die Fehlende Ahnung vom Fußball ausgleichen: Kandidatin Wagner

"Ich hätte es mich tatsächlich nicht getraut", räumte Jauch ein. Er hatte sogar spaßeshalber noch mal das Studiopublikum abstimmen lassen. Das votierte mit 46 Prozent für Australien. Lediglich 23 Prozent loggten die richtige Antwort ein. Jauchs Vollkasko-Standpauke zeigte auch bei der nächsten Kandidatin Wirkung. "Man könnte vielleicht vorher noch ein bisschen nachdenken", stellte Jasmin Wagner plötzlich fest. "Eine absurde Empfehlung für diese Sendung", freute sich Jauch insgeheim.

Die Mitarbeiterin eines Kondom- und Babywarenherstellers aus Winsen in Niedersachsen (der gemeinsame Nenner bei den Produkten ist der Werkstoff Latex) hat erklärtermaßen von Fußball keine Ahnung. Eine beiläufige Bemerkung von Jauch ließ sie jedoch aufhorchen: Vielleicht kommt man hier auch einfach mit Logik weiter. Der WWM-Moderator hatte gefragt, welches Jubiläum die DFB-Elf im Sommer gegen die Ukraine gefeiert hatte: 1000. Länderspiel, 10.000. Debütant, 100.000. Tor oder 1.000.000.000. Zuschauer?

Fußballfrage bei Jauch: Auch Logik hilft

"Mathematiker sind im Vorteil", meinte Jauch, als Wagner sich anschickte, das Studiopublikum zu befragen. Daraufhin versuchte es die Kandidatin mit Logik und lag mit der Entscheidung für das Länderspiel goldrichtig. Am Ende wurden es für sie leider nur 16.000 Euro. Bei ihrer Nachfolgerin zahlte sich aber Jauchs Appell an die Ehre ebenfalls aus.

"Sie sind doch sonst so couragiert", ermahnte Jauch Bettina Poser, als sie bei der 32.000-Euro-Frage einzuknicken drohte. Die Hebamme aus Cremlingen bei Braunschweig vertraute daraufhin ihrem ersten Impuls, dass vor 1570 Jahren Attila der Hunnenkönig und nicht etwa Karl der Große in seiner Hochzeitsnacht gestorben ist.

Poser hatte ihren Einsatz bei Jauch bereits mit einem Erfolgserlebnis begonnen. Die Kandidatin, die dem Moderator gerade einmal zur Brust reichte, hatte befürchtet, aus eigener Kraft nicht den Stuhl besteigen zu können. "Da hätten wir Möglichkeiten, da helfen wir jedem", beruhigte der Gastgeber.

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Überhangkandidatin Kim Bergmann machte das weibliche Quartett in dieser Ausgabe der RTL-Quizshow perfekt. Sie verabschiedete sich mit 16.000 Euro gleich bei der ersten Frage. Ihr hätte eine Ermahnung durch Jauch womöglich eine Runde weitergeholfen. Denn eigentlich wusste sie, dass bei der Frage nach einem 60 Jahre alten Zitat nur "Ich bin ein Berliner" gemeint sein konnte.

Apropos: Hebamme Poser wurde am Tag des Mauerbaus geboren und half am Abend des Mauerfalls ihrem ersten Baby auf die Welt. Sie hätte damals noch keine Nachrichten gehört gehabt und sich deshalb auf dem Heimweg durch Braunschweig gewundert, warum überall Trabis und Wartburgs auf den Straßen gewesen seien, erinnerte sich die Kandidatin bei Jauch.

Quelle: ntv.de

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