Bitcoin sei Dank WWM finanziert Tesla trotz Absturz
14.04.2023, 10:50 Uhr (aktualisiert) Artikel anhören
Jauch schlug sich wacker als fünfter Oster-Joker.
(Foto: RTL/Stefan Gregorowius)
Viermal war Tobias Kawerau als Joker bei Jauch erfolgreich. Als Kandidat aber holt er nur 500 Euro. Trotzdem reichte es dank WWM für einen Tesla. Außerdem muss Jauch im Oster-Special erstmals selbst als Joker ran.
Eigentlich standen bei "Wer wird Millionär?" für Tobias Kawerau alle Zeichen auf Gewinn. Der 37-Jährige hatte sich bereits viermal als Zusatzjoker bei Günther Jauch bewährt. Bei jedem seiner Studiobesuche seit 2011 hatte der Post-Mitarbeiter Kandidaten eine Runde weitergeholfen – 2017 sogar Anke Engelke im Prominenten-Special bei der Frage für 500.000 Euro. Als er aber endlich selbst auf dem heißen Stuhl saß, musste Kawerau entsetzt feststellen: "Ich gehe mit vier Jokern nach Hause." Jauch hätte ihm auch mehr gegönnt: "Der einzige Trost ist für mich, dass Sie den Tesla bei uns gewonnen haben."
Tatsächlich dürfte noch nie ein Zusatzjoker in der Geschichte von "Wer wird Millionär?" seinen bescheidenen Gewinn derart lukrativ angelegt haben wie Kawerau. Er war 2017 gleich zweimal als Zusatzjoker erfolgreich. Die 1000 Euro plus rund 500 Euro Eigenkapital investierte der Wormser in Bitcoin. Glücklicherweise stieg er vor dem großen Krypto-Crash aus. "Am Ende hatte ich knapp 30.000. Ich bin kein Fachmann, das war Glück", berichtete er. Von dem Geld kaufte er sich einen Tesla und musste dank staatlicher Förderung auch kaum noch etwas extra drauflegen.
Absturz bei WWM
Im zweiten Teil des großen Oster-Specials am Montag aber war für ihn bei 16.000 Euro Schluss. Kawerau war überzeugt, dass es das Adjektiv "unbehört" gibt. "Joker sind genügend da", versuchte Jauch ihn noch zu warnen. "Wäre nur blöd, wenn ich zum zweiten Mal unnötig einen Joker rauspfeffere", meinte der Kandidat, der in der Runde zuvor die Hilfestellung eigentlich nicht gebraucht hätte. Also loggte er die falsche Antwort ein und fiel in der Risikovariante auf 500 Euro.
So beendete Kawerau seine Karriere bei "Wer wird Millionär?" geknickt, wenn auch nicht ganz mit leeren Händen. Und wer weiß, vielleicht holt RTL ihm ja mal für ein "Zweite Chance"-Special zurück. Das hätte auch Uwe Geisler aus Nordstemmen verdient. Der gewiefte Zuschauer hatte sich am Ostersonntag derart als Zusatzjoker hervorgetan, dass Jauch ihn kurzerhand für den nächsten Tag als neunten Auswahlkandidaten einlud. Leider lag Geisler bei den Auswahlfragen stets falsch oder war nicht schnell genug. Einmal schien er vergessen zu haben, die Eingabe final zu bestätigen. Alles kein Wunder, schließlich hatte der Überraschungsgast keine Zeit zum Trainieren.
Trainieren musste zur Abwechslung auch mal Günther Jauch. Der Moderator stand zum ersten Mal in der Geschichte der RTL-Quizshow selbst als fünfter Oster-Joker zur Verfügung und schlug sich wacker. Womöglich hätte er ja den zweiten Absturz in dieser XXL-Ausgabe verhindern können. Überhangkandidat Luca Demirel aus Mönchengladbach scheiterte an einer vertrackten Fußballfrage für 64.000 Euro. Der Lehramtsstudent sollte wissen: Welche beiden Klubs stellten seit 1982 in jedem Fußball-WM-Finale der Männer mindestens einen Spieler? Nach dem 50:50-Joker blieben Inter Mailand & FC Bayern sowie Real Madrid & FC Arsenal stehen.
"Es war eigentlich intelligent: Sie haben es auf ein Finale verengt", lobte Jauch nach dem Absturz. Demirel, der sich bestens auskennt, konzentrierte sich bei der Suche nach der richtigen Antwort auf die WM 2006. "Da hat für die italienische Mannschaft doch kein Bayern-Spieler gespielt. Das würde ich wissen. Ich habe das 'Kicker'-Heft im Kopf", meinte Demirel. Dann gab sich der sehr nervöse Kandidat einen Ruck: "Ich hoffe, dass ich jetzt keinen blöden Fehler mache. Deshalb zocke ich jetzt." Er loggte "Real Madrid & FC Arsenal" ein und besiegelte damit den Absturz auf 500 Euro, während sein Kumpel im Hintergrund betrübt den Kopf schüttelte. Jauch musste ihn aufklären: Der französische Nationalspieler Willy Sagnol stand von 2000 bis 2009 bei den Bayern unter Vertrag.
Joker glänzt bei Jauch dank Schalke
Bei einer ähnlich komplizierten Fußballfrage glänzte einige Zeit später hingegen ein Telefonjoker und das noch unter Zeitdruck. Kandidatin Melanie Hartmann war heillos überfordert, als Jauch für 32.000 Euro wissen wollte: Welcher Klub wurde 30 Jahre nach dem im Vereinsnamen verewigten Gründungsjahr erstmals deutscher Fußallmeister: TSG 1899 Hoffenheim, FC Schalke 04, TSV 1860 München oder Hannover 96?
"Wer wird Millionär?" ist auch auf RTL+ abrufbar.
"Ich sage es selten vorneweg, aber meiner Ansicht nach können Sie diese Frage gar nicht beantworten, weil man wahnsinnig rechnen muss", stimmte Jauch den Telefonjoker Uwe Mahla auf die schwere Aufgabe ein. Er ging sogar so weit, die Frage vorab zu verraten. Und tatsächlich: Der pensionierte Polizist verhalf der Kandidatin mit Schalke 04 zur richtigen Antwort und zum Gewinn über 32.000 Euro. Das war ein schönes Ergebnis für Hartmann, die ab der 2000-Euro-Runde bei jeder Frage einen Joker benötigt hatte.
Bescheiden ging es auch für Nicolas Ziegler los. Der 33-Jährige aus Mannheim kennt sich zwar bestens mit Unternehmenssoftware aus. Dass für 1000 Euro bei der runden Sache für Käsefreunde die Ziegenrolle gemeint war, wusste er aber ohne Publikumsjoker nicht. Dann aber drehte er auf. Ziegler passte erst bei der 125.000-Euro-Frage, weil er nicht wusste, dass es beim "Bestiften" um das Eierlegen bei Bienen geht.
Ziegler und Jauch werben fürs Schöffenamt
Ziegler und Jauch brachen dann zum Abschied noch eine Lanze für das Ehrenamt "Schöffe". Der Mannheimer hat als Laienrichter am Amtsgericht unter anderem Prozesse wegen häuslicher Gewalt oder Kinderpornografie miterlebt. "Das sind schon Abgründe, in die man da blickt", schilderte der WWM-Kandidat. Meist sei die Schuldfrage klar gewesen, er habe aber schon Einfluss auf die Strafhöhe nehmen können.
Übrigens läuft in einigen Kommunen derzeit noch die Bewerbungsfrist für Schöffen, die dann ab 2024 fünf Jahre lang ihr Amt ausüben. "Man hört, dass inbesondere sich sehr viele aus AfD-nahen Kreisen bewerben", sagte Jauch. "Ich kann jedem mit einer demokratischen Grundgesinnung nur empfehlen, sich jetzt dafür zu bewerben. Man bindet sich da für fünf Jahre, aber es ist wirklich spannend", warb Ziegler für das Ehrenamt.
Hostel-Besitzer Jan Daniel Precht aus Bremen war mit 64.000 Euro neben Ziegler der Gewinner des "Wer wird Millionär?"-Specials am Ostermontag. Thorsten Friedrich aus Konstanz ging hingegen nur mit 8000 Euro nach Hause. Er wurde von einer der berüchtigten Rechtschreibfragen aus der Sendung gekegelt. Sein Telefonjoker war ihm da keine Hilfe. Er sollte die korrekte Schreibweise für ein anderes Wort für "Ansehen" oder "Ruf" nennen.
"Renomme", buchstabierte der Joker. "Das Blöde ist: Die Variante hab ich gar nicht hier", musste Friedrich feststellen. Zur korrekten Antwort fehlte ein "e" am Schluss. "Das ist natürlich blöd", prustete Jauch. Beinahe brachte er den Kandidaten noch versehentlich auf die richtige Fährte zu Antwort A. "Nehmen Sie die 8000", empfahl er Friedrich. Der Besitzer eines Fastnacht-Ladens schien damit rundum glücklich zu sein: "Alles gut, passt!"
(Dieser Artikel wurde am Dienstag, 11. April 2023 erstmals veröffentlicht.)
Quelle: ntv.de