Kino zu Hause Beamer in der guten Stube
27.04.2005, 11:31 UhrFernsehen im Wohnzimmer gleicht immer mehr einem Kinobesuch. Nach Dolby-Surround-System und DVD hält eine weitere Neuerung Einzug: Der Beamer, mit dem sich Filme und Fernsehsendungen an eine Wand projizieren lassen.
"Ab zwei Meter Bilddiagonale kommt man um das Gerät nicht mehr herum", sagt Herbert Noll von der Stiftung Warentest in Berlin. Es gilt zwei Sorten zu unterscheiden: Tageslicht- und Filmprojektoren. Beim Tageslichtbeamer muss der Raum nicht so stark verdunkelt sein, erklärt Noll. Anders ist es bei Filmbeamern, die weniger Lichtstärke besitzen, dafür aber schärfere Bilder und genauere Farben erzeugen.
Entscheidend für natürliche Farben und gute Kontraste ist die Projektionstechnik: "LCD- und DLP-Technik kommen bei den Beamern zum Einsatz", erklärt Oliver Schwede, Redakteur bei der Computerzeitschrift "PC Professionell" in München. Bei Flüssigkristallprojektoren (LCD) entsteht das Bild in einem kleinen durchsichtigen LCD-Bildschirm. Wie bei einem Diaprojektor wird es dann an die Wand "geworfen". Hochwertige Geräte verwenden drei solcher Bildschirme in den Farben Blau, Rot und Grün. Nach der Kombination durch ein Prisma werden sie als Gesamtbild dargestellt.
Beim Digital Light Processing - der DLP-Technnik - schickt eine Projektorlampe weißes Licht durch ein rotierendes Farbrad, welches die drei Farben enthält. Durch einen Chip gesteuerte Spiegel lenken diese Lichtstrahlen dann so um, dass daraus ein Bild entsteht, das der Beamer projiziert. "Die Qualität der Bilder ist bei dieser Technologie besser", sagt Schwede.
Ein Problem allerdings haben beide Technologien: Da Beamer immer kompakter werden, können sie Lärm verursachen. "36 bis 48 Dezibel sind die Werte, die wir bei Tests gemessen haben", sagt Schwede.
Um ein Fernsehbild mit dem Seitenverhältnis 4:3 abzubilden, reicht bei Beamern die herkömmliche SVGA-Auflösung mit 800 mal 600 Punkten aus. Das breitere WVGA-Format ist mit 854 mal 480 Bildpunkten eine Alternative, es entspricht dem 16:9-Format. Wer ein Gerät möchte, mit dem sich auch hochauflösende HDTV-Bilder darstellen lassen, benötigt einen Beamer mit XGA-Auflösung von 1280 mal 720 Pixeln.
Für Heimanwender dürfte diese Auflösung erst interessant werden, wenn HDTV-Fernsehen weiter verbreitet ist. "Momentan müssen die Bilder noch zu stark hochgerechnet werden, um auf 1280 mal 720 Pixel zu kommen", sagt Markus Heiß, Produktmanager des Herstellers Anders und Kern in Hamburg.
Neben den Bildpunkten ist auch das Kontrastverhältnis - der Unterschied zwischen dem hellsten und dunkelsten Bildpunkt - für den Eindruck wichtig: "1000 zu 1 reicht normal", sagt Schwede. Bedeutend ist auch die Lichtstärke, die bei Projektoren in der Einheit ANSI Lumen angegeben wird.
"Zudem sollte man gerade für den Heimgebrauch darauf achten, dass der Beamer ein starkes Weitwinkelobjektiv hat", sagt Schwede - dann muss das Gerät nicht so weit weg von der Projektionsfläche aufgestellt werden. Um die Folgekosten gering zu halten, bietet sich der Abspielmodus EcoMode an. "Das spart nicht nur Strom, sondern erhöht auch die Lebensdauer der Lampen", sagt Schwede.
Quelle: ntv.de