Technik

"Left Behind: Eternal Forces" Erst töten, dann beten

Ein neues Videospiel hat in den USA den Konflikt zwischen christlichen Fundamentalisten und liberalen Gesellschaftskreisen neu angeheizt. Nach Meinung von Kritikern fördert das Spiel "Left Behind: Eternal Forces" religiös motivierte Gewalt. In dem seit einem Monat verkauften Spiel müssen Teilnehmer die Figuren vom christlichen Glauben überzeugen und eine Armee aufbauen, die physisch und spirituell den Teufel und seine Anhänger bekämpft.

"'Left Behind: Eternal Forces' ist eine gewalttätiges Videospiel, in dem wiedergeborene Christen versuchen, alle zu missionieren oder zu töten, die nicht ihrer extremen Ideologie folgen", sagte ein Sprecher der Gruppe "Kampagne zur Verteidigung der Verfassung". "Nachdem man jemanden getötet hat, muss man die eigenen Seelenpunkte wieder aufladen, indem man betet."

"Es wird natürlich getötet, es ist schließlich ein Videospiel."

Die Entwickler des Spiels wiesen die Kritik zurück. "Die Wirklichkeit ist, dass das Spiel Gebete und Gottesdienste fördert und es kein Töten im Namen Gottes gibt", sagte der Geschäftsführer von Left Behind Games Inc., Troy Lyndon. "Es wird natürlich getötet, es ist schließlich ein Videospiel." Im Vordergrund stehe aber das Spirituelle. "Der Teufel ist der größte Bösewicht, und man bekämpft seine Gefolgsleute. Beide Parteien versuchen, die Herzen und Gedanken der Leute zu gewinnen, die zu keiner der Seiten stehen", sagte Lyndon. Das Spiel verkaufe sich bislang gut.

"Left Behind" ist eine sehr erfolgreiche Endzeit-Romanserie der christlich-fundamentalistischen US-Schriftsteller Tim LaHaye und Jerry B. Jenkins. In den USA gibt es rund 60 Millionen evangelikale Christen.

Quelle: ntv.de

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