Preiskampf bei DSL-Anbietern Flatrates für unter 20 Euro
15.08.2008, 07:35 UhrDie Inflation ist hoch. Im Juni lag sie über vier Prozent in der Eurozone und über drei Prozent in Deutschland im Vergleich zum Vorjahresmonat. Gefühlt wird alles teurer. Wirklich alles? Nein. Die Kosten für Telekommunikation sind in den vergangenen Jahren deutlich gefallen.
Wer sich für einen schnellen Internetzugang via DSL interessiert, kann sich vor Angeboten kaum retten. Einen Telefonanschluss der Deutschen Telekom braucht dafür fast keiner mehr. Noch ist die Konkurrenz groß und die Anbieter warten mit verlockenden Offerten - zumindest für die ersten zwei Laufzeitjahre.
Höchster Rabatt bei Vodafone
Rabatt-König ist derzeit Vodafone. Sechs Monate kostenlos surfen und telefonieren ins deutsche Festnetz lautet das Angebot. Das entspricht einem Rabatt bei einer DSL-Geschwindigkeit von 6000 kbit/s von knapp 180 Euro. Rechnerisch ergibt sich daraus in den ersten beiden Jahren ein monatlicher Preis von 22,46 Euro.
Nur wenig teurer - mit einer 4000er Doppel-Flatrate aber auch etwas langsamer - ist Konkurrent o2. Der rechnerische Monatspreis beträgt hier 23,38 Euro. Nach Ablauf von zwei Jahren kassieren allerdings beide Anbieter rund 30 Euro.
Auch wenn die Werbung etwas anderes verkündet: Prinzipiell reicht ein DSL-Anschluss mit 2000 kbit/s für den normalen Nutzer völlig aus. Normal heißt, gewöhnliche Internetnutzung und Telefonie über das Internet mit höchstens zwei Gesprächen gleichzeitig. Wer seinen DSL-Anschluss auch für TV- und Filmdienste nutzen oder große Datenmengen hochladen möchte, greift zu einem 16.000-er Anschluss oder höher.
DSL für Minimalisten
Selbst für absolute Minimalisten und Sparfüchse ist etwas dabei. Wer bislang nur einen Analog-Anschluss der Telekom hat und öfter im Internet surfen möchte, braucht auf DSL nicht zu verzichten. Statt 16,37 Euro Grundgebühr für den Telekom-Anschluss zu zahlen, könnte man beispielsweise zum DSL-Angebot des Discounters Lidl wechseln. Für 16,99 Euro im Monat gibt es einen 1000-er DSL-Anschluss mit Internetflatrate. Die Gesprächsminute ins deutsche Festnetz kostet einen Cent.
Lidl-DSL ohne Telekom-Anschluss ist allerdings noch nicht deutschlandweit verfügbar. Alternativ kann auch zu einem 1&1- oder Freenet-Anschluss gegriffen werden. Mit 2000er Geschwindigkeit kostet dieser 19,99 Euro pro Monat. Die Gesprächsminute ins deutsche Festnetz schlägt hier mit 2,9 Cent zu Buche. Für einen Aufpreis von fünf Euro bieten sowohl Lidl-DSL als auch 1&1 eine Telefonflatrate ins deutsche Festnetz an. Wer meint, die fünf Euro pro Monat nicht zu vertelefonieren, kann auch einen 1&1- oder Freenet-Anschluss wählen und über das Lidl-Siber-Paket trotzdem für einen Cent pro Minute telefonieren.
Dauerhaft günstig
Dauerhaft günstige Preise für einen schnellen DSL-Anschluss bieten mit jeweils knapp 30 Euro pro Monat für eine 16.000-er Doppel-Flatrate Freenet, Kabel Deutschland und Alice-DSL. Günstiger ist nur Strato mit einem Monatspreis von 24,95 Euro. Wer darauf setzt, dass ein problemloser Wechsel von einem zum anderen Anbieter möglich ist oder die Preise weiter fallen, fährt auch mit Vodafone gut. In den ersten 24 Monaten beträgt der Preis 24,21 Euro, danach 34,95 Euro - da heißt es dann, Vertrag wechseln oder nach zwei Jahren bessere Konditionen aushandeln.
Die Mindestlaufzeit beträgt in der Regel 24 Monate. Bessere Angebote finden sich nur bei Kabel Deutschland und Unitymedia (12 Monate), Alice (1 Monat) und dem Telekomableger Congstar (keine Mindestlaufzeit).
Voice over IP
Was man noch wissen sollte: Einen Anschluss der Telekom brauchen Sie fast überall in Deutschland nicht mehr. Bei den meisten Anbietern telefonieren Sie dann aber über das Internet (Voice over Internet Protocol, kurz VoIP). Im Alltag merken Sie davon in der Regel nichts. Fällt allerdings der Strom oder die DSL-Leitung aus, ist das Telefon tot. Bei einem Telekom-Anschluss ist dies nicht der Fall.
Quelle: ntv.de