"Wir werden nicht zusehen" Verleger-Front gegen Google
10.02.2006, 11:50 UhrDer Streit um Googles Online-Bibliothek geht weiter. Die französischen Verleger wollen sich mit juristischen Mitteln gegen das Einscannen ihrer Bücher durch den US-Konzern wehren.
Google habe schon hunderte französischer Bücher der Universität Michigan digitalisiert, sagte der Präsident des französischen Verlegerverbandes SNE, Serge Eyrolles, der Wirtschaftszeitung "Les Echos". Das verletze die Autorenrechte.
Die Suchmaschine wolle das Scannen nicht beenden und biete nur an, digitalisierte Bücher nachträglich aus dem System zu nehmen. "Wir werden nicht gleichgültig zusehen, wie Google die 500.000 französischen Werke aus der Bibliothek der Universität Michigan einscannt." Wenn der US-Konzern nicht einlenke, würden die Verlage und der SNE vor Gericht ziehen.
Viele Europäer sehen in Googles E-Bibliothek zudem eine Gefährdung der kulturellen Vielfalt, weil vor allem angelsächsische Werke weltweit elektronisch verfügbar gemacht werden. Eine europäische Internet-Bibliothek soll dem etwas entgegensetzen. Paris hat ihren Start für dieses Jahr und einen Beitrag von 300.000 bis 400.000 französischen Büchern angekündigt. Eyrolles ist aber skeptisch. Es gebe bisher keine Regelung für die Autorenrechte und kein Business-Modell.
Quelle: ntv.de