Feuerwerke begleiten Menschen ins Jahr 2014 Die Welt begrüßt das neue Jahr
01.01.2014, 08:34 Uhr
Mit großen Feuerwerken oder im kleinen Kreis: Weltweit begrüßen die Menschen das neue Jahr. Die größte Feier in Deutschland findet am Brandenburger Tor statt. New York übertrifft das noch mit Stars wie Miley Cyrus. Eine Million Menschen feiern hier bei eisigen Temperaturen.
Weltweit haben Milliarden Menschen die Silvesternacht und den Beginn des neuen Jahres gefeiert. In vielen Städten begrüßten riesige Feuerwerke 2014. Auch in Berlin schossen bei der größten Silvesterparty Deutschlands Tausende Raketen zum Himmel.
Zuvor hatten schon viele andere Länder das alte Jahr verabschiedet - als Erste waren die Einwohner von Samoa und auf den zu Kiribati gehörenden Line-Inseln im Pazifik dran. In New York knallten die Sektkorken dagegen erst um 6.00 Uhr MEZ. Den Abschluss der weltweiten Partys werden die Hawaiianer bilden - sie rutschen um 11.00 Uhr MEZ als Letzte ins neue Jahr.
In Berlin zog die Feier im Herzen der Stadt wie in den Vorjahren Hunderttausende Menschen an. Darunter waren auch viele Touristen - rund zwei Millionen Gäste waren nach Schätzung der Tourismusgesellschaft Visit Berlin zum Jahreswechsel in die Stadt gekommen. Die zwei Kilometer lange Partymeile war allerdings schon Stunden vor Mitternacht so voll, dass die Eingänge wegen Überfüllung geschlossen wurden.
Das störte die Party aber nicht wirklich. Stattdessen sorgten Entertainer wie Matthias Reim, Heino und die Band Scooter für Unterhaltung. Moderiert wurde die Show "Willkommen 2014" von Andrea Kiewel und Alexander Mazza.
Eisige Temperaturen in New York
In anderen Ländern erstrahlten ebenfalls große Feuerwerke am Himmel. So begeisterte etwa im australischen Sidney ein zwölfminütiges Spektakel die Menschen. Rund 1,6 Millionen Menschen waren gekommen, um sich am Hafen vor malerischer Kulisse um 14.00 Uhr MEZ die Show anzusehen. Auch in Kuala Lumpur in Malaysia schoss ein imposantes Feuerwerk in die Höhe.
Auf dem Roten Platz in Moskau feierten Tausende Menschen. Wegen der jüngsten Terroranschläge in Wolgograd hatten viele Städte in Russland die Sicherheitsvorkehrungen drastisch erhöht oder Feiern ganz abgesagt. In Kiew sangen rund 200.000 proeuropäische Demonstranten auf dem Unabhängigkeitsplatz um Mitternacht die Nationalhymne. Der Platz ist seit mehr als einem Monat Zentrum der Proteste gegen die prorussische Regierung von Präsident Viktor Janukowitsch.
Zum Glockenschlag von Big Ben begrüßten Zehntausende Menschen entlang der Themse in London das neue Jahr. Die Stadt hatte vor der Kulisse von berühmten Sehenswürdigkeiten wie dem Riesenrad London Eye oder dem Turm mit der Glocke Big Ben zum Riesen-Feuerwerk mit Musik geladen. Im hohen Norden in Edinburgh feierten geschätzt 80.000 Menschen das traditionelle schottische Silvester-Fest Hogmanay mit einem Open-Air-Konzert.
Millionen Menschen feiern am Copacabana
In Brasilien feierten 2,3 Millionen Menschen auf dem Copacabana-Strand von Río de Janeiro den Beginn des WM-Jahres. Bei knapp 30 Grad gaben Musikbands, DJs, Sänger und Escolas de Samba auf drei Riesen-Bühnen den Ton an. Ein 16 Minuten langes Feuerwerk wurde computergesteuert im Einklang mit dem Soundtrack des Zeichentrickfilms "Rio 2" auf elf Flößen in der Atlantik-Bucht gezündet.
Mit viel Jubel, Konfetti und ausgelassenem Gesang begrüßten rund eine Million Menschen das neue Jahr auf dem New Yorker Times Square. Um Mitternacht wurde traditionell ein leuchtender Kristallball an einem Fahnenmast auf einem Hochhaus heruntergesenkt und die Klassiker "Auld Lang Syne" und "New York, New York" angestimmt. Zuvor waren bereits Stars wie Miley Cyrus, Melissa Etheridge und das Rap-Duo Macklemore und Ryan Lewis aufgetreten.
Bei eisigen Temperaturen waren Tausende Menschen schon am Vormittag zum Times Square mitten in Manhattan gekommen, um sich die besten Plätze bei dem auch live im US-Fernsehen übertragenen Spektakel zu sichern. Alkohol und eigenes Feuerwerk sind dabei traditionell nicht erlaubt. Mit dem neuen Jahr trat derweil auch New Yorks neuer Bürgermeister Bill de Blasio sein Amt offiziell an. Kurz nach Mitternacht legte er in seinem Haus in Brooklyn im kleinen Kreis einen ersten Amtseid ab.
Silvester im Eis der Antarktis
Die rund 200.000 Menschen auf Samoa und auf den Line-Inseln Kiribatis im Pazifik hatten am Dienstag um 11.00 Uhr MEZ zu den Ersten gehört, die das neue Jahr begrüßen konnten. Eine Stunde später war es dann auch in Neuseeland so weit, um 16.00 Uhr MEZ folgte Japan, um 17.00 Uhr China und um 19.30 Uhr Indien.
Die im Polareis festsitzenden Expeditionsteilnehmer feierten derweil den Jahreswechsel mit einer ausgelassenen Silvesterparty. Sie intonierten ein selbst geschriebenes Lied und luden davon Videos im Internet hoch. "Warm und regnerisch hier, das Eis bricht ein bisschen", twitterte Expeditionsleiter Chris Turney. Das schlechte Wetter verhinderte am Neujahrstag erneut eine Rettung. Die australische Seesicherheitsbehörde will die 54 Passagiere mit einem Hubschrauber von Bord der "MV Akademik Shokalskiy" holen.
Auf den Silvesterfeiern gab es an mehreren Orten allerdings auch Unfälle und Gewalt. In Berlin wurden mehrere Menschen beim Hantieren mit Böllern schwer verletzt. "Es gab mit 15 Fällen ungewöhnlich viele Brand-Verletzte, einige wurden mit schwersten Verbrennungen eingeliefert", sagte die Sprecherin des Unfallkrankenhauses Berlin, Angela Kijewski. Im Berliner Stadtteil Pankow riss etwa ein Böller einem 31-Jährigen die rechte Hand ab. Am Brandenburger Tor lieferten sich zwei Gruppen junger Männer eine Messerstecherei. Drei Männer wurden dabei laut Polizei verletzt.
In Hamburg verlor ein 33-Jähriger kurz nach Mitternacht beim Hantieren mit einem Böller den Mittelfinger einer Hand. Ein weiterer 55 Jahre alter Mann zog sich beim Zünden einer Raketenbatterie schwere Verletzungen und Verbrennungen im Gesicht zu. Ein 31-Jähriger starb in Ammerbuch in Baden-Württemberg beim Abbrennen eines Feuerwerks. Im bayerischen Aschaffenburg stürzte ein 24-Jähriger beim Zünden eines Feuerwerkskörpers sechs Meter in die Tiefe und kam mit schweren Kopfverletzungen ins Krankenhaus. In Thüringen brannten wegen Böllern viele Balkone. In Sachsen-Anhalt brannte in Dessau-Roßlau ein Möbelhaus. In Köln wurden bei einer Schlägerei sechs Menschen verletzt, einer davon schwer.
Die Berliner Feuerwehr rückte nach ersten Angaben 450 Mal wegen Bränden aus, insgesamt waren es 1667 Einsätze. Aus einem Hochhaus in Stadtteil Waidmannslust wurden wegen eines Feuers 35 Menschen befreit. In Hamburg rückte die Feuerwehr insgesamt 1099 Mal aus - im vergangenen Jahr waren es 1076 Einsätze gewesen. Bei einem Brand in einem Mehrfamilienhaus in Offenburg in Baden-Württemberg wurden in der Silvesternacht nach Behördenangaben fünf Menschen durch Rauchgas leicht verletzt. Das Feuer war aus zunächst ungeklärter Ursache auf einem Balkon ausgebrochen.
In Rotterdam und anderen Orten der Niederlande griffen Randalierer während der Silvesternacht Feuerwehrleute an und behinderten sie beim Löschen von Bränden. Auch Einsatzkommandos der Polizei wurden mit Flaschen und Knallkörpern beworfen, als sie der Feuerwehr zur Hilfe kamen. Mehrere mutmaßliche Täter wurden festgenommen, teilten die Behörden mit.
Quelle: ntv.de, mli/dpa/AFP