Es ist eine ungemütliche und kalte Nacht für 33 Fahrgäste einer Seilbahn über dem Mont-Blanc-Massiv: Wegen einer technischen Panne müssen die Menschen in 3800 Metern Höhe bis zum Morgen ausharren. Dann endlich kann der Betreiber die Seilbahn reparieren.

Nach einer eisigen Nacht in Seilbahn-Kabinen am Mont Blanc sind 33 Menschen wieder in Sicherheit. Die fünf Kilometer lange Bahn lief am Morgen wieder, nachdem Techniker eine Panne behoben hatten. Die Fahrgäste seien an der jeweils nächstgelegenen Station ausgestiegen, auch auf der italienischen Seite des Bergs, sagte Florence Macian, Sprecherin der Präfektur des Départements Haute-Savoie.

Die Seilbahn, die auf eine maximale Höhe von 3842 Metern führt, war seit Donnerstagnachmittag blockiert gewesen. Menschen seien nicht zu Schaden gekommen, einige von ihnen hätten aber Stress- und Angstsymptome gezeigt. Unter den Eingeschlossenen war den Angaben nach auch ein zehnjähriges Kind.

Die Bergungsarbeiten hatten am Donnerstagabend wegen des sich verschlechternden Wetters und der einbrechenden Dunkelheit abgebrochen werden müssen. Dem Seilbahnbetreiber sei es aber schließlich gelungen, verhedderte Kabel, die der Grund für die Panne waren, wieder in Ordnung zu bringen, berichtete der Radiosender France Info.

Ursache noch ungeklärt

77 Menschen konnten zuvor in einer aufwändigen Rettungsaktion aus der Seilbahn befreit werden, die an manchen Stellen 400 Meter über dem Abgrund schwebt. 48 der Geretteten wurden per Hubschrauber in Sicherheit gebracht, die übrigen konnten aus ihren weniger hoch über dem Boden pendelnden Seilbahnkabinen mithilfe der Rettungskräfte hinabklettern.

Insgesamt 110 Passagiere waren in der Seilbahn steckengeblieben. Ihre Gondeln, in die jeweils vier Fahrgäste passen, wurden angehalten, nachdem sich zwei Kabel der Seilbahn verheddert hatten. Die genaue Ursache dafür war nach wie vor unklar. Die Seilbahn verbindet im Mont-Blanc-Massiv die Aiguille du Midi mit der Pointe Helbronner.