Erneut Rettungswagen in Hamburg Airport-Mitarbeiter klagen über Atemnot
13.02.2017, 13:14 Uhr
Neue Aufregung am Hamburger Flughafen: Einen Tag nach dem Reizgasalarm treten erneut Probleme auf. Mehrere Menschen klagen über Unwohlsein. Derweil wird nach dem Reizgas-Sprayer gefahndet.
Einen Tag nach der mutmaßlichen Pfefferspray-Attacke am Hamburger Flughafen haben dort erneut mehrere Menschen über Augen- und Atemwegsreizungen geklagt. Im Laufe des Einsatzes im Bereich der Sicherheitskontrolle zu den Terminals seien 14 Betroffene gesichtet worden, berichtete die Feuerwehr. Vier Menschen seien von den Einsatzkräften versorgt worden. Die Ursache für den neuen Alarm blieb aber unklar.
Nach Angaben des Flughafens bestätigte sich der Verdacht auf eine neuerliche Freisetzung von Reizgas nicht. Bei der Untersuchung des Bereichs durch die Feuerwehr seien keine "Auffälligkeiten" festgestellt worden, betonte der Betreiber.
Betroffen waren demnach ausschließlich Mitarbeiter der Sicherheitskontrolle, die über Unwohlsein klagten. Flugpassagiere, die sich im selben Bereich aufhielten, hatten diesmal keine Probleme. Nach dem Vorfall vom Sonntag seien alle Mitarbeiter "besonders sensibilisiert", erklärte der Flughafen. Die Einsatzkräfte gingen jedem Verdacht "mit höchster Priorität" nach.
Verdächtiger Gegenstand in der Plaza
Derweil suchen Polizei und Bundespolizei nach dem Reizgas-Sprayer. Unter anderem würden dafür die Bilder der Überwachungskameras ausgewertet, wie ein Polizeisprecher mitteilt. Anhaltspunkte für ein vorsätzliches Versprühen von Reizgas gibt es bisher offenbar nicht. Es werde aber in jede Richtung ermittelt.
Am Sonntagmittag hatten Bundespolizisten und Sicherheitskräfte den "geordneten und ruhigen" Abmarsch Hunderter Menschen aus dem Flughafen eingeleitet, nachdem Etliche Menschen über Atemwegsreizungen, Augenbrennen und Übelkeit geklagt hatten. Kurz nach der Räumung stießen Feuerwehrleute im Bereich der Plaza auf einen verdächtigen Gegenstand: Eine handelsübliche Kartusche Pfefferspray – und damit einen konkreten Hinweis auf die Ursache für die Beschwerden.
Am Ende zählten die Rettungskräfte 68 Verletzte, neun von ihnen kamen in Krankenhäuser. Der Gasaustritt führte zu einer kompletten Sperrung des Flughafens, der Flugbetrieb war mehr als eine Stunde lahmgelegt. 14 Flüge streicht der Flughafen komplett: sechs Ankünfte und acht Abflüge.
Sollte das Gas vorsätzlich versprüht worden sein, erwartet den Täter nicht nur ein Strafverfahren wegen dutzendfacher Körperverletzung – ihm droht auch eine immense Kostenforderung für den Gesamteinsatz am Flughafen.
Quelle: ntv.de, dsi/dpa