Noch mehr Steuern hinterzogen? Alice Schwarzer droht neuer Ärger
06.06.2014, 09:03 Uhr
Für Alice Schwarzer steht fest: "Meine Steuern sind gezahlt. Der Fall ist erledigt." Doch das sehen Finanzbeamte anders und prüfen Konten und Steuererklärungen der Journalistin. Sie haben den Verdacht, dass die Selbstanzeige nicht vollständig war.
Die Herausgeberin der Zeitschrift "Emma", Alice Schwarzer, könnte mehr Steuern hinterzogen haben als bisher eingeräumt. Das berichtet der "Spiegel" ohne Angabe von Quellen. Demnach hat die Journalistin bei ihrer Selbstanzeige möglicherweise Einnahmen in sechsstelliger Höhe verschwiegen.
Schwarzer hatte über viele Jahre ein Schweizer Konto vor dem deutschen Fiskus verheimlicht. Ende vergangenen Jahres meldete sie das beim Finanzamt. Mit dieser Selbstanzeige und einer Steuernachzahlung in Höhe von 200.000 Euro sah sie den Fall als erledigt an. "Inzwischen ist alles legal. Ich gehöre nicht zu den tausenden, die Schwarzgeld in der Schweiz haben, das bis heute nicht versteuert ist", schrieb Schwarzer im Februar. "Meine Steuern sind gezahlt. Also gilt für mich das Recht auf Privatsphäre und das Steuergeheimnis" Der Fall sei auch aus Sicht der Steuerbehörde "bereinigt".
Das sieht der Fiskus offenbar anders. Dem Bericht zufolge durchsuchten Kölner Steuerfahnder und Staatsanwaltschaft im Mai verschiedene Objekte, unter anderem ein Haus, in dem Schwarzer wohnt. Auch mehrere Durchsuchungsbeschlüsse für Bankkonten seien vollstreckt worden. Hintergrund soll die Überprüfung von Schwarzers Steuererklärungen durch das Finanzamt Gummersbach sein. Dabei sei den Beamten der Verdacht gekommen, Schwarzer habe Einnahmen aus selbstständiger Arbeit verschwiegen.
Sollte sich der Verdacht bestätigen, bekäme Schwarzer ein Problem. Ähnlich wie im Fall des ehemaligen Bayern-Präsidenten Uli Hoeneß wäre die Selbstanzeige dann möglicherweise unwirksam.
Quelle: ntv.de, jga