Panorama

"Engel mit den Eisaugen" ist knapp bei Kasse Amanda Knox vor der Pleite?

Amanda Knox: Pleite-Engel mit Eisaugen?

Amanda Knox: Pleite-Engel mit Eisaugen?

(Foto: REUTERS)

Amanda Knox kassierte für ihre Autobiografie knapp 4 Millionen US-Dollar. Trotzdem klagt der "Engel mit den Eisaugen" über finanzielle Schwierigkeiten. Schuld an der angeblich drohenden Pleite sollen die üppigen Prozesskosten sein.

Amanda Knox hat scheinbar einen finanziellen Engpass. Nach eigenen Aussagen geht der 25-Jährigen seit ihrer Freilassung vor fünf Monaten das Geld aus. In einem Interview mit der kanadischen "National Post" gab sie zu, dass der Vorschuss auf ihre Autobiografie "Waiting to be heard" (Zeit, gehört zu werden) so gut wie aufgebraucht sei. "Meine finanzielle Zukunft ist sehr unsicher", klagte Knox.

Kaum zu glauben: Denn der Harper Collins Verlag zahlte satte 4 Millionen US-Dollar als Vorschuss auf ihr Buch. Ein großer Teil des Geldes tilgte die hohen Verfahrens - und Anwaltskosten. Außerdem, so gab Knox an, habe sie Schulden ihrer Eltern beglichen. Angeblich soll ihre Familie seit 2007 mehr als 1,5 Millionen US-Dollar für Reisekosten ausgegeben haben, um ihre inhaftierte Tochter zu unterstützen. Knox, die der Öffentlichkeit auch als "Engel mit den Eisaugen" bekannt ist, hat Prozessgeschichte geschrieben. Sie wurde 2009 wegen Mordes an ihrer Mitbewohnerin Meridith Kercher zu 26 Jahren Haft verurteilt.

Auf Gefängnis folgte Freispruch

Im Herbst 2007 war die britische Austauschstudentin im italienischen Perugia in einem Haus vergewaltigt und ermordet worden. Die Polizei fand die 21-Jährige daraufhin halbnackt und mit durchgeschnittener Kehle. Knox und ihr damaliger Freund Raffaele Sollecito verstrickten sich im ersten Verfahren in Widersprüche. Knox wurde zu 26 Jahren, ihr Ex-Freund zu 25 Jahren Gefängnis verurteilt. Das Teilgeständnis des Mitangeklagten Rudy Hermann Güde brachte ihm in einem separaten Verfahren eine 16-Jährige Haftstrafe ein. Vier Jahre saßen Knox und ihr Ex-Freund im Gefängnis.

Die Staatsanwaltschaft legte Berufung ein, 2011 folgte der Freispruch. Die Familie des Opfers glaubt nach wie vor nicht an die Unschuld von Amanda Knox und beklagt derzeit den Presserummel rund um die Buchpräsentation. "Die Art und Weise, mit der Knox in ihrer Zeit im Gefängnis einen Fast-Berühmtheitsstatus erlangte, regte mich mehr und mehr auf", sagte John Kercher, der Vater der ermordeten Meridith. Er fordert Knox auf, endlich reinen Tisch zu machen.

Ende März diesen Jahres hat das oberste italienische Berufsgericht den Freispruch wieder aufgehoben. Der Prozess wird nun vor einem Gericht in Florenz neu aufgerollt. Eine Auslieferung von Knox ist allerdings nahezu ausgeschlossen. Eng wird es für die Amerikanerin also vorerst nur auf dem Konto. Abhilfe könnten aber weitere Bücher aus ihrer Feder schaffen. Ihre Voraussetzungen sind günstig: Knox studiert inzwischen an der Universität in Seattle kreatives Schreiben.

Quelle: ntv.de

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