Angehalten, um ein Leben zu retten Ambulanzfahrer bekommt Knöllchen
25.12.2014, 20:10 Uhr
Ein Krankenwagen - hier in Deutschland - blockiert eine Straße, um zu helfen. Manch einer sieht das als Verkehrsvergehen.
(Foto: picture alliance / dpa)
Für einen Krankenwagen gelten andere Verkehrsregeln als den Rest. In Portugal stoppt ein Fahrer seinen Wagen am Rand der Autobahn, er will eine Patientin wiederbeleben. Die hinzukommende Polizei sieht jedoch zunächst andere Pflichten für den Fahrer.
Für seinen Einsatz für das Leben einer über 80-jährigen Portugiesin ist ein Rettungswagenfahrer bestraft worden: Weil er am Rande der Autobahn nahe Lissabon hielt, um bei der Wiederbelebung der alten Dame zu helfen, erhielt der Mann ein Knöllchen. Der Rettungswagen der Feuerwehr von Obidos im Zentrum des Landes war unterwegs, um die Frau nach einem Herzinfarkt in ein Lissaboner Krankenhaus zu bringen.
Als es der Patientin unterwegs plötzlich wesentlich schlechter ging, hielt der Fahrer an, damit die Frau wiederbelebt werden konnte. Ihren Tod konnten die Sanitäter aber nicht mehr verhindern. Als die Gendarmen eintrafen, die den Tod der Frau feststellen sollten, nahmen sie Anstoß am Falschparken des Krankenwagens, "ohne Rücksicht auf die Begleitumstände" des Dramas, wie sich Feuerwehrchef Carlos Silva empörte.
Der Fahrer zahlte den Strafzettel sofort. Doch als nach Bekanntwerden des Vorfalls empörte Kritik an den Gendarmen laut wurde, erkannten sie ihren Fehler und erklärten das Knöllchen für nichtig.
Quelle: ntv.de, dka/AFP