Ein in einer Kölner Apotheke zusammengestelltes Präparat ist für den Tod von einer Mutter und ihrem Baby verantwortlich. Polizei und Stadt warnen die Bevölkerung vor der Einnahme des Mittels. Die Mordkommission ermittelt.

Eine junge Mutter und ihr Neugeborenes sind nach Polizeiangaben an den Folgen der Einnahme eines Mittels aus einer Kölner Apotheke gestorben. In der vergangenen Woche seien die 28-Jährige und ihr per Notkaiserschnitt geborenes Kind zu Tode gekommen, nachdem die Frau ein Glukosegemisch zu sich genommen hatte, das die Heilig-Geist-Apotheke im Stadtteil Longerich hergestellt und verkauft habe.

Das teilten die Polizei und die Stadt Köln übereinstimmend mit. Bei einer anderen Frau, die das gleiche Mittel eingenommen habe, seien ebenfalls Komplikationen aufgetreten. Sie habe die Einnahme abgebrochen. Ein Arzt habe beide Fälle am vergangenen Donnerstag gemeldet.

Polizei und Stadt warnen ausdrücklich davor, Mittel mit Glukose einzunehmen, die in der Apotheke zusammengestellt wurden. Patienten, die glukosehaltige Präparate dieser Apotheke besitzen, sollten sie nicht einnehmen und umgehend bei der nächsten Polizeiwache abgeben. Andere Apotheken sind nach aktuellem Ermittlungsstand nicht betroffen.

Die Beamten stellten bei einer Durchsuchung des Geschäfts Beweismittel sicher. Die Stadt Köln untersagte dem Apotheker, bis zur Klärung des Sachverhalts eigenproduzierte Medikamente zu vertreiben. Eine Mordkommission nahm die Ermittlungen auf.