Polin starb an inneren Blutungen Brite für Mord in Luxushotel verurteilt
06.12.2014, 08:38 Uhr
Der britische Geschäftsmann kann sich nach eigener Aussage an nichts erinnern.
(Foto: REUTERS)
Ein Streit im Restaurant, danach geht ein Paar in ein teures Hotel. Am nächsten Morgen ist die Frau tot, der Mann kann sich angeblich an nichts erinnern. Dennoch wird er verurteilt.
Mehr als fünf Jahre nach dem brutalen Mord an seiner Freundin in einem Pariser Luxushotel ist ein Brite zu 20 Jahren Haft verurteilt worden. Ein Gericht in der französischen Hauptstadt sprach den 45-jährigen Ian G. schuldig, obwohl er selbst stets behauptet hatte, keine Erinnerung an die Tatnacht im Mai 2009 im Hotel Le Bristol in der Nähe des Prachtboulevards Champs-Elysées zu haben.
Das Gericht sah es jedoch als erwiesen an, dass G. seine Freundin, eine wohlhabende polnische Geschäftsfrau, so heftig verprügelt hat, dass sie an inneren Blutungen starb. Als Beweise für seine Schuld wertete der Vorsitzende Richter Didier Safar seine "Versuche, den Fund der Leiche hinauszuzögern" und seine widersprüchlichen Angaben zur Tatnacht.
G. hatte im Prozess angegeben, er habe sich am Abend in einem Pariser Restaurant heftig mit seiner Freundin gestritten. Ab der Rückkehr in ihr Hotelzimmer könne er sich aber an nichts erinnern. Er sei erst am nächsten Morgen wach geworden und habe im Zimmer eine "schreckliche" Unordnung vorgefunden. Die Leiche seiner Freundin will er erst am Nachmittag zwischen zwei Matratzen gefunden haben.
G. war im Juni 2009 in England festgenommen worden und im Mai 2011 nach Frankreich überstellt worden. Weil er an einer neurologischen Erkrankung leidet und auf Krücken angewiesen ist, wurde er später gegen Kaution freigelassen. Das Urteil nahm der 45-Jährige regungslos entgegen. Seine neue Freundin, mit der er mittlerweile auch ein Kind hat, brach jedoch unter Tränen auf einem Gerichtsflur zusammen.
Quelle: ntv.de, sba/AFP