Auf die Stürme folgt der Schnee Der Winter kommt zurück
16.01.2015, 11:51 Uhr
In den kommenden Tagen erwarten weite Teile des Landes Schnee und Schneeregen.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Manch einer mag bereits vergessen haben, dass erst Januar ist. Doch in den kommenden Tagen bricht die Kälte über uns herein. Dann erwarten uns nicht nur Schneefälle, sondern auch Glätte, warnt n-tv Meteorologe Björn Alexander.
n-tv.de: In diesen Tagen gab es sogar schon erste Hinweise zum einsetzenden Pollenflug. Sind wir bereits im Frühling?
Björn Alexander: Momentan können Allergikern gegen Erle und Hasel tatsächlich schon mal die Augen oder die Nase jucken. Das ist aber nicht unbedingt ungewöhnlich. Denn den ganzen Winter durch können bei mildem Wetter die Frühblüher ihre Pollen fliegen lassen. Allerdings ist das extrem milde Wetter ab dem kommenden Wochenende erst einmal vorbei. Und was vielleicht noch wichtiger ist: Auch die stürmischen Zeiten sind damit passé.
Endlich. Das war ja auch kaum noch auszuhalten.
Das sehe ich ähnlich. Immerhin haben wir in den ersten 14 Tagen im neuen Jahr bereits 8 Tiefdruckgebiete über uns ergehen lassen müssen. Inzwischen ist Tief Hermann für unser Wetter verantwortlich. Das hat sich weiter abgeschwächt, liegt über Skandinavien und beendet jetzt die Reihe der milden Sturmtiefs. Auf seiner Rückseite fließt jetzt nämlich von Norden her kalte Luft südwärts. Diese erreicht sogar das westliche und zentrale Mittelmeer und wird dadurch den Alpen an diesem Wochenende teilweise kräftige Schneefälle bringen. Und auch im Flachland werden die Niederschläge immer öfter in Schnee übergehen.
Wie sehen denn die Prognosen fürs Wochenende genau aus?
Am Samstag wird es im Süden und Osten überwiegend bewölkt. In den tieferen Lagen regnet es zuerst noch kräftig. Oberhalb von etwa 500 fällt Schneeregen oder Schnee, der besonders im Süden ergiebig sein kann. Bis zum Abend wird die Schneefallgrenze dann bis in die tieferen Lagen sinken. Auch im Norden und Westen sind Schauer möglich. Jedoch sind sie wahrscheinlich seltener und zwischenzeitlich zeigt sich die Sonne öfter. Die Temperaturen erreichen 0 bis 7 Grad, wobei sich oberhalb von rund 800 Metern der Dauerfrost zurückmeldet.
Und der Wind?
Weht meist nur noch schwach bis mäßig aus westlichen Richtungen.
Wie geht es am Sonntag weiter?
Dann werden im Westen und Norden neue Schauer aufziehen. In den Niederungen als Schneeregen oder Schnee. Oberhalb von etwa 200 Metern fällt aber durchweg Schnee. Und damit kann es dann natürlich auch wieder glatt werden. Besser kommen Sie im Süden und Osten durch den Sonntag. Denn dort sind die Niederschläge mehrheitlich durch und die Sonne kommt deutlich besser durch als am trüben Samstag. Der Wind weht schwach und der Dauerfrost kommt bis auf circa 500 Meter runter. Ansonsten sind häufig 0 bis 5 Grad durch.
Wie sieht es mit der Glätte aus?
Die wird uns wieder häufiger beschäftigen. Besonders abends und nachts. Einerseits durch Schnee oder Schneematsch. Und nachts wird es natürlich auch verbreitet wieder frostig.
Was bringt uns denn der Start in die nächste Woche?
Am Montag nach frostiger Nacht weiterhin unbeständig. Schneeschauer oder örtliche Schneeregenschauer ziehen übers Land. Auch länger anhaltende Schneefälle sind besonders in den südlichen Landesteilen nicht auszuschließen. In den Mittelgebirgen breitet sich der Dauerfrost weiter aus. Und auch im übrigen Land sind kaum mehr als 0 bis 4 Grad drin.
Der Winter hat uns dann also fest im Griff.
So sieht es momentan aus. Und selbst eine längerfristige Einwinterung ist derzeitig durchaus im Bereich der Möglichkeiten. Es bleibt auf jeden Fall sehr spannend.
Hat der Wintereinbruch eigentlich was mit den Mondphasen zu tun? Schließlich ist ja bald Neumond.
Der Mond hat sicherlich viele Einflüsse. Beim Wetter sind aber bisher noch keine bekannt. Vielleicht wird die Wissenschaft uns ja irgendwann mal das Gegenteil beweisen. Bis dahin lassen sich - auch statistisch gesehen - keinerlei Zusammenhänge zwischen Mondphasen und Witterungsphasen herstellen. Aber manchmal sorgt der Zufall eben doch dafür, dass beides zusammenfällt.
Quelle: ntv.de