Panorama

1,4 Millionen Nettozuzüge Deutschland verzeichnet 2022 Zuwanderungs-Rekord

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Erstaufnahme für Flüchtlinge in Freiburg.

Erstaufnahme für Flüchtlinge in Freiburg.

(Foto: picture alliance / Winfried Rothermel)

Der Krieg in der Ukraine sorgt in Deutschland für einen statistischen Höchstwert: Noch nie seit Beginn der Zählung sind so viele Menschen eingewandert wie 2022. Wenn Deutsche auswandern, zieht es sie vor allem nach Österreich, die USA und die Schweiz.

Infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine sind vergangenes Jahr weitaus mehr Menschen nach Deutschland gekommen als weggezogen. Der Wanderungsüberschuss sei mit rund 1,46 Millionen Menschen so hoch gewesen wie noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1950, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden auf Grundlage endgültiger Ergebnisse mitteilte. Dies sei vor allem auf Flüchtlinge aus der Ukraine zurückzuführen. Insgesamt seien rund 2,67 Millionen Zuzüge und 1,20 Millionen Fortzüge registriert worden. Im Vorjahr seien es rund 1,32 Millionen Zuzüge und 994.000 Fortzüge gewesen. Aus der Ukraine kamen vergangenes Jahr rund 1,1 Millionen Menschen nach Deutschland, 138.000 zogen den Angaben zufolge weg.

Deutliche Anstiege der Nettozuwanderung gab es der Statistik zufolge auch aus Syrien, von wo 68.000 Menschen kamen, sowie aus Afghanistan (55.000) und aus der Türkei (49.000). Die Zuwanderung aus der EU sei moderat angestiegen. Vor allem aus Rumänien, Polen und Bulgarien zog es Menschen nach Deutschland.

Deutsche Staatsangehörige wanderten vor allem in die Schweiz (20.000 Fortzüge), Österreich (12.000) und die USA (10.000) aus. Es handele sich mehrheitlich um Männer, ihr Durchschnittsalter betrug 35 Jahre, teilte das Bundesamt mit.

Binnenwanderung: Brandenburg legt zu, Berlin gibt ab

Innerhalb Deutschlands erreichte Brandenburg den höchsten positiven Wanderungssaldo mit 14.000 Menschen. Ursache war den Angaben zufolge eine hohe Zuwanderung aus Berlin. Die nächstgrößten innerdeutschen Gewinne gab es demnach in Schleswig-Holstein (plus 9000), Mecklenburg-Vorpommern und Bayern (jeweils plus 5000), wie das Bundesamt mitteilte. Berlin (minus 11.000) und Baden-Württemberg (minus 10.000) verloren dagegen im Vergleich die meisten Einwohnerinnen und Einwohner an andere Bundesländer.

In der Wanderungsstatistik werden Zu- und Fortzüge dargestellt, die nach den melderechtlichen Regelungen von den Meldebehörden erfasst wurden, teilte Destatis zur Methodik mit. Bei der Außenwanderung seien Staatsangehörigkeiten und Herkunftsstaaten erfasst worden, aber keine Angaben über Migrationsmotive.

Quelle: ntv.de, mau/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen