Zweigeteiltes Deutschland So wird das Wetter zu Ostern
16.04.2025, 15:49 Uhr Artikel anhören
Die Sonne lässt sich an den Feiertagen zwischen den Schauern wieder häufiger blicken.
(Foto: picture alliance/dpa)
Die gute Nachricht zuerst: Die Ostereiersuche kann ins Freie verlegt werden. Doch nach den verbreitet sonnigen Tagen wird das Wetter wieder typischer für den April, wie ntv-Meteorologe Martin Pscherer weiß. Wer ins europäische Ausland unterwegs ist, hat vor allem in der Türkei und Griechenland gute Karten. Bitter ist die Lage hingegen in Norditalien.
ntv.de: Nach den trockenen vergangenen Wochen bekamen in dieser Woche vor allem der Westen und Südwesten den langersehnten Regen. Wie ist denn die Tendenz für die nächsten Tage? Eher wechselhaft und nass oder sonnig und trocken?
Martin Pscherer: Sowohl als auch. Deutschland ist zurzeit wettermäßig nämlich zweigeteilt mit teilweise sehr großen Unterschieden. Ungefähr von der Nordsee bis zum Schwarzwald lassen dichte Wolken der Sonne kaum noch Platz und zeitweise fällt hier Regen bei kühlen bis mäßig warmen Temperaturen. Ganz anders sieht es von der Ostsee bis zum Alpenrand aus. Hier erwartet uns auch morgen nochmal sonniges Frühlings- bis Sommerwetter mit angenehm warmen Temperaturen von teilweise sogar mehr als 25 Grad Celsius. Die bekommen wir vor allem in Richtung Lausitz und Niederbayern. Damit dürften das die bisher wärmsten Tage des Jahres werden. Lediglich Sahara-Staub kann die Sonne morgen teilweise trüben. Im Westen müssen wir mit Blutregen, also feinen Sandablagerungen auf Autos und Böden, rechnen.
Für alle, die im Osten und Südosten Urlaub machen, sind das natürlich tolle Nachrichten. Für die Natur aber weniger, oder?
Die Natur würde sich definitiv mehr über Regen freuen. Die Böden sind oft staubtrocken und die Waldbrandgefahr in den östlichen und südöstlichen Regionen mittlerweile verbreitet groß. Oft wird die zweithöchste, regional sogar die höchste Warnstufe erreicht. Und auch die Pegel der meisten Flüsse sind teilweise rekordverdächtig niedrig.
Ist denn auch hier Besserung in Sicht?
Ja, ab Karfreitag können wir auch in der Osthälfte mit zumindest leichter Entspannung rechnen. Die dichten Wolken breiten sich weiter aus und bringen dann auch hier einige Schauer und einzelne Gewitter. Auch wenn es nicht die ganz großen Mengen sein werden und manche auch leer ausgehen können, ist es zumindest ein Anfang. Und über die weiteren Feiertage sollten auch immer mal wieder ein paar Schauer nachkommen. Am meisten Regen gibt es weiterhin in den westlichen Regionen. Hier verläuft der Tag meist trüb und nass. Der Feiertagsausflug sollte also besser auf die weiteren Osterfeiertage verschoben werden. Denn auch temperaturmäßig wird es am Freitag sehr kühl mit 11 bis 14 Grad, teilweise sogar nasskalt mit Höchstwerten um 8 Grad. Lediglich der Osten bekommt immerhin noch bis 21 Grad.
Und wie werden die weiteren Osterfeiertage?
Die lassen sich kurz zusammenfassen als wechselhaft und wieder etwas wärmer. Das heißt, wir müssen verbreitet mit weiteren Schauern und Gewittern rechnen. Dazwischen bekommen wir aber auch längere trockene Abschnitte und Gelegenheit für Ausflüge ins Freie. Die Ostereiersuche kann für viele ebenfalls im Garten stattfinden. Und auch die Sonne lässt sich zwischen den Schauern wieder häufiger blicken.
Zum Schluss noch ein Blick nach Europa. Wie sieht es denn außerhalb von Deutschland aus? Was erwartet diejenigen, die die Feiertage im Süden Europas verbringen?
Da sind die Unterschiede ebenfalls groß. Glück haben alle, die rund um Griechenland und die Türkei unterwegs sind, denn hier überwiegt frühsommerlich schönes Wetter mit viel Sonne bei angenehmen 20 bis 25 Grad. In Richtung Spanien und Frankreich ist es dagegen wechselhafter und kühler mit teils kräftigen Schauern und Gewittern. An der spanischen Mittelmeerküste stehen die Chancen auf warmes und weitgehend trockenes Osterwetter noch am besten.
Und wer hat eher weniger Glück bei der Wahl seines Osterurlaubs?
Großes Pech haben alle, die zurzeit rund um Nord-Italien ihren Urlaub verbringen. Hier besteht aktuell sehr große Unwettergefahr durch Starkregen, Gewitter und Sturm. Speziell in der Region um Piemont im Nordwesten Italiens gibt es bereits erste Überschwemmungen und weiterer teils sintflutartiger Regen fällt noch. Am Freitag lässt der Regen zwar vorübergehend nach. Wirklich Entspannung ist aber auch dann noch nicht in Sicht. Es bleibt in dieser Region auch zu Beginn der neuen Woche wechselhaft.
Quelle: ntv.de