Panorama

Lkw-Fahrer will auf Autobahn wenden Erneut Tote bei Geisterfahrt

Die Autobahn wurde stundenlang gesperrt.

Die Autobahn wurde stundenlang gesperrt.

(Foto: dapd)

Zu spät bemerkt ein Lkw-Fahrer, dass er auf die falsche Autobahn-Spur gefahren ist. Er versucht, den Lastwagen zu wenden - und verursacht einen Unfall mit zwei Toten. Mehrere Menschen werden verletzt. Die beteiligten Autos sind teils so zerstört, dass die Polizei nicht sagen kann, wie viele Wagen involviert sind.

Die Geisterfahrt eines betrunkenen Lastwagens auf der Autobahn 1 hat am Neujahrstag einem 26 Jahre alten Mann und einer 20-jährigen Frau das Leben gekostet. Zwei Menschen wurden beim Zusammenstoß mit dem 40-Tonner nahe dem niedersächsischen Stuhr leicht verletzt, als dieser gerade versuchte, auf der Autobahn zu wenden. Der falsch auf die Fahrbahn Richtung Hamburg gefahrene Lastwagenfahrer flüchtete zunächst, konnte aber von Polizisten gestoppt und festgenommen werden. Der 47 Jahre alte Unfallverursacher war laut Bremer Polizei stark alkoholisiert.

Der Lastwagen aus Lettland war am Neujahrsabend gegen 21.00 Uhr im Autobahndreieck Stuhr auf die falsche Bahn geraten, wie die Polizei Delmenhorst mitteilte. Er fuhr in südlicher Richtung auf die nach Norden führende Fahrbahn. Als der Fahrer kurz darauf den Fehler bemerkte, habe er umgesteuert, sagte ein Sprecher. Bei diesem Wendemanöver seien mehrere Autos in den Lastwagen gefahren.

Nach mehreren Kilometern gestoppt

Nach dem Unfall flüchtete der Fahrer mit seinem leicht beschädigten Fahrzeug Richtung Hamburg. Bei Oyten stoppten Beamte der Bremer Polizei den Sattelzug. Der Mann sei betrunken aus seinem Führerhaus geholt worden, sagte ein Polizeisprecher. Die Beamten nahmen den Fahrer fest. Derzeit sei der Mann im Polizeigewahrsam in Delmenhorst untergebracht, sagte ein Sprecher.

In die Karambolage waren elf Fahrzeuge verwickelt. Die Autos, die in den Lastwagen gerast waren, wurden zum Teil bis zur Unkenntlichkeit zerstört. Die A1 war bis etwa 5 Uhr komplett gesperrt. Feuerwehr, Polizei und Technisches Hilfswerk waren mit einem Großaufgebot im Einsatz. Den Gesamtschaden schätzt die Polizei auf rund 85.000 Euro.

In den vergangenen Wochen hatten mehrfach schwere Unfälle mit Falschfahrten für Schlagzeilen gesorgt und eine Debatte darüber ausgelöst, wie Geisterfahrten verhindert werden können. Mitte November verloren sechs Menschen bei Offenburg ihr Leben, Ende November starb ein Autofahrer bei Herford und am vergangenen Sonntag waren zwei Menschen bei Dorsten im Ruhrgebiet die Opfer eines Falschfahrers.

Quelle: ntv.de, dpa

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