Mord am Berliner Alexanderplatz Getöteter Israeli suchte Hilfe bei Botschaft
09.04.2015, 13:50 Uhr
Die Leiche wurde in der Ruine der Klosterkirche nahe dem Alexanderplatz gefunden. Sie wies massive Verletzungen auf.
(Foto: dpa)
Eine an Ostern im Berliner Zentrum gefundene Männerleiche gibt den Ermittlern immer noch viele Rätsel auf. Inzwischen ist aber klar, dass der junge Israeli offenbar Probleme hatte und sich deswegen sogar an die Botschaft seines Landes wandte.
Der in Berlin ermordete Israeli hat kurz vor seinem Tod Hilfe bei der Botschaft seines Heimatlandes gesucht. Der junge Mann sei am Karfreitag zu der Vertretung gekommen, nach bisherigen Erkenntnissen wegen finanzieller und technischer Probleme, sagte die Sprecherin der Botschaft Israels.
Laut Polizei bestätigte inzwischen auch eine DNA-Analyse, dass es sich bei dem am frühen Ostersonntag in einer Kirchenruine gefundenen Toten um einen 22 Jahre alten Israeli handelt. Passanten hatten die Leiche in der Ruine der früheren Klosterkirche in der Nähe des Berliner Alexanderplatzes entdeckt.
Der Körper wies sehr schwere Verletzungen auf, eine Mordkommission ermittelt in dem Fall. Eine Identifizierung nur anhand des Passes war aufgrund schwerer Gesichtsverletzungen nicht möglich gewesen. Zur Todesursache sagte die Polizei bisher nichts.
Am Freitag hätten Botschaftsmitarbeiter für den jungen Mann seine Familie kontaktiert - warum, ist noch unbekannt. Außerdem hätten sie Kontakt zur jüdischen Gemeinde hergestellt. Dort sei der 22-Jährige am Freitagabend zu einem Essen eingeladen worden - er habe auch zugesagt, sei aber nie dort angekommen. "Von da an haben wir den Kontakt zu ihm verloren", sagte die Botschaftssprecherin.
Der junge Mann hatte sich den Polizeiangaben zufolge "mindestens seit dem vergangenen Freitag als Tourist in Berlin aufgehalten". Demnach wurde die Tat bereits am Ostersamstag zwischen 17 und 21 Uhr verübt.
Quelle: ntv.de, nsc/dpa