Evakuierungsaktion in Koblenz Häftlinge gehen auf Reise
02.12.2011, 12:35 Uhr
Abfahrt mit dem Gefängnisbus: Der Bombenfund erfordert logistische Meisterleistungen.
(Foto: picture alliance / dpa)
Nach dem Fund einer tonnenschweren Luftmine aus dem Zweiten Weltkrieg bereitet sich Koblenz auf umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen vor. Zur Entschärfung des Sprengkörpers wird die halbe Stadt geräumt. Als Erste müssen die Insassen einer Haftanstalt weichen.
Vor der großen Bomben-Entschärfung am kommenden Sonntag laufen in Koblenz die Vorbereitungen auf Hochtouren. Rund 45.000 Menschen, knapp die Hälfte der Einwohner, müssen ihre Häuser vorübergehend verlassen. Betroffen sind auch sieben Altenheime, zwei Krankenhäuser und ein Gefängnis.

Ein künstlicher Damm soll die Bombe trockenlegen - und im schlimmsten Fall eine Explosion abschirmen.
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Die bislang umfangreichste stellt die Behörden vor große Herausforderungen. Um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten, beginnt die Evakuierung mit mehreren Tagen Vorlauf.
Aus Sicherheitsgründen dürfen die Sprengstoff-Experten des Kampfmittelräumdienstes mit der Entschärfung eines rund 1800 Kilogramm schweren Blindgängers - einer sogenannten Luftmine aus dem Zweiten Weltkrieg - erst beginnen, wenn die Sperrzone rund um den Fundort im Rhein vollständig geräumt ist.
Die Räumung beginnt
Zwei Tage vor Beginn der Arbeiten am Zünder der Bombe wurden nun die ersten Häftlinge aus der Justizvollzugsanstalt Koblenz verlegt. "Wir haben damit begonnen", bestätigte eine Sprecherin des Gefängnisses. Bislang laufe alles wie geplant.

Sicher ist sicher: Aus der Sperrzone müssen alle raus. Häftlinge fahren im Polizeibus.
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Einen Tag vor dem Bergungsversuch am Ufer des Stadtteils Pfaffendorf sollten die Transporte von insgesamt etwa 200 Häftlingen in mehrere andere Gefängnisse in Rheinland-Pfalz abgeschlossen sein.
Das Koblenzer Gefängnis liegt wie zahlreiche weitere öffentliche Einrichtungen innerhalb der Sperrzone, die wegen der Bomben-Entschärfung am 4. Dezember ab 9.00 Uhr geräumt werden muss.
Quelle: ntv.de, dpa/mmo