Panorama

Nächte wieder länger als der Tag Letztes Sonnenbad und erster Bodenfrost

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Kommt ein goldener Oktober? Vielleicht. Fest steht für n-tv Meteorologe Björn Alexander: Die laufende Woche wird eher bescheiden, das Wochenende ziemlich schön, und danach geht es mit einem herbsttypischen Wettermix weiter.

n-tv.de: Björn, nachdem uns der Sommer in der letzten Woche noch verwöhnt hat, scheint es jetzt endgültig damit vorbei zu sein, oder?

Björn Alexander: Zumindest dürfte es in dieser Woche leider keine Temperaturen von 25 Grad oder mehr geben. Stattdessen ist es zeitweise doch mal recht frisch. Wettermäßig ist dabei von vielem was dabei. Teilweise ist es wechselhaft und windig, teilweise gibt’s den ruhigen Sonne-Nebel-Mix. Und auch die Chancen auf ein stabileres Hoch, das uns in der zweiten Wochenhälfte ereilt, sind gegeben.

Immerhin. Alles in allem klingt das schon der Jahreszeit angepasst.

So ist das wohl. Denn am 23.09. ist der Herbst auch astronomisch bei uns angekommen. Damit werden die Nächte wieder länger als die Tage. Und die kalte Luft aus nördlichen Breiten findet ihren Weg schon mal leichter in Richtung Europa. Allerdings ist der Wintereinbruch, den die Menschen derzeitig im Norden Skandinaviens erleben, schon ungewöhnlich früh. Dort zeigte Väterchen Frost am Montagmorgen schon mal, was er kann. In Teilen Lapplands ging es mit erstem Schnee und Temperaturen an die minus 10 Grad in die neue Woche.

Wird der Winter in Nordeuropa jetzt schon längerfristig bleiben?

Björn Alexander.

Björn Alexander.

(Foto: n-tv)

Nein. Jedoch kann sich die Polarluft bis zur Wochenmitte noch etwas weiter südlich ausbreiten. Danach geht es mit den Temperaturen langsam wieder aufwärts.

Und auch bei uns geht es aufwärts?

Insgesamt schon. Nach den mitunter recht windigen 10 bis 17 Grad, die uns der Start in diese Wetterwoche gebracht hat, zeigen sich doch deutliche Aufwärtstendenzen. Am nächsten Wochenende versprechen uns die Wettermodelle verbreitet Tageshöchstwerte zwischen 15 bis 23 Grad - also rund 5 Grad mehr.

Du erwähntest gerade noch ein neues Hoch.

Das könnte uns ab nächsten Freitag für eine längere Zeit trockenes und zeitweise sonniges Wetter bringen. Damit besteht durchaus Potenzial, dass es auch freundlich in den Oktober geht. Natürlich ist es viel zu früh für konkrete Prognosen, aber zumindest gibt es gute Chancen, dass es auch im ersten Oktoberdrittel golden weitergehen könnte.

Auf was müssen wir uns bis zur Wetterbesserung am Wochenende einstellen?

Erst einmal streckt Hoch Josef seine Fühler von Westen her zu uns aus. Dadurch werden die Reste der kühlen Schauerluft ostwärts abgedrängt und nach Nebelauflösung scheint am Dienstag und Mittwoch öfter die Sonne. Jedoch kann der Prozess der Nebelauflösung auch schon mal mehr Zeit in Anspruch nehmen. Da merken wir jetzt einfach, dass die Sonne deutlich weniger Kraft hat. Zum Vergleich: der Sonnenstand entspricht jetzt in etwa dem des astronomischen Frühlingsbeginns, der ja so immer um den 20. März herum stattfindet.

Wie geht es bei den Temperaturen weiter?

Dienstag und Mittwoch mit dem Zwischenhoch etwas aufwärts bei meist 13 bis 21 Grad. Allerdings breiten sich am Mittwoch im Norden und Nordwesten neue Schauerwolken aus. Damit frischt der Wind auf und es kommt wieder kühlere Luft ins Spiel. Die wird sich mit den Regengüssen am Donnerstag südwärts ausdehnen, so dass der Donnerstag nur noch 11 bis 19 Grad bringt.

Zum Glück ist das aber nur ein kurzer Intermezzo.

Genau. Am Freitag rückt bei 14 bis 22 Grad das nächste Hoch nach und damit wird es dann - wie eingangs bereits gesagt - immer netter. Am meisten Sonne bringt das Wochenende nach Nebelauflösung in der Südhälfte. Die Mitte wird aus heutiger Sicht auch durchaus freundlich. Den Norden streifen schon mal ein Wolkenfelder. Das hat jedoch schon mal Vorteile, wenn es um die nächtlichen Tiefstwerte geht.

Was heißt das genau?

Dass es unter den Wolkenfeldern die milderen Nächte geben wird. Wenn es hingegen über Nacht aufklart, dann gibt es einstellig frische Temperaturen, die gelegentlich auch von Bodenfrost begleitet sein können.

Vom Sommer zuletzt bis hin zum Bodenfrost. Das geht jetzt aber schnell.

Das kann im Herbst bzw. in den Übergangsjahreszeiten eben schon mal so sein. Immerhin waren die ersten drei Wochen im September einfach mal deutlich wärmer als der langjährige Mittelwert des Gesamtmonats. Und jetzt nähern wir uns mal dem Durchschnitt an. Immerhin mit der Aussicht auf einen schönen Frühherbst.

Quelle: ntv.de

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