Deutsche unter den Verletzten Kreuzfahrtschiff droht zu kentern
15.09.2011, 17:37 Uhr
Hat mächtig Schlagseite: die "Nordlys".
(Foto: AP)
Kurz vor dem Anlegen an einem Hafenkai bricht auf dem norwegischen Kreuzfahrtschiff "Nordlys" Feuer aus. Es gibt zwei Tote. Unter den Verletzten sind auch zwei Deutsche. Nach dem Einsatz der Feuerwehr droht das Schiff jedoch zu sinken.
Mindestens zwei Besatzungsmitglieder sind bei einem Brand auf dem norwegischen Passagierschiff "Nordlys" ums Leben gekommen. Alle 202 Passagiere, darunter auch Deutsche, seien "sicher an Land gekommen, teilte die Reederei Hurtigruten mit. Im Maschinenraum des 122 Meter langen Schiffes war kurz vor dem Anlegen in Ålesund Feuer ausgebrochen.
Im Krankenhaus der westnorwegischen Stadt wurden acht Verletzte behandelt. Gut die Hälfte der Passagiere wurde zunächst auf herbeigeeilte Boote gebracht. Nach dem Anlegen am Kai stand für die anderen Reisenden der direkte Weg an Land offen. Die Reederei teilte danach auf ihrer Internetseite mit: "Alle Passagiere und ein Teil der Besatzung sind sicher an Land gekommen." Auf dem Schiff arbeiteten 55 Besatzungsmitglieder.
An Bord waren nach Angaben des Auswärtigen Amtes in Berlin auch 41 Deutsche. Die Polizei gab an, dass 16 Menschen verletzt wurden. Sieben von ihnen würden in Krankenhäusern behandelt, zwei davon mit schweren Brandverletzungen. Unter den neun leichter Verletzten sind nach den Behördenangaben zwei Deutsche.
Die 122 Meter lange "Nordlys" konnte mit Schlepper-Hilfe zum Kai von Ålesund bugsiert werden. Wegen der gewaltigen Rauchentwicklung ließen die norwegischen Behörden das Zentrum der Kleinstadt vorübergehend evakuieren. Massive Feuerwehrkräfte waren im Einsatz, um den Brand nach dem Anlegen zu löschen.
Unter Kontrolle
Nach dem Ausrufen von Katastrophenalarm in Ålesund wurden aus Bergen und anderen westnorwegischen Städten Feuerwehrkräfte herbeigerufen. Spezialisten durchsuchten das Schiffsinnere nach möglicherweise zurückgebliebenen Passagieren. Am frühen Nachmittag hieß es dann, man habe den Brand unter Kontrolle. Doch das Schiff hat wegen einlaufenden Wassers zunehmend Schlagseite. "Unsere wichtigste Aufgabe besteht jetzt darin, die Nordlys zu stabilisieren", sagte ein Polizeisprecher. Es laufe so viel Wasser durch die Frischwassertanks in das Schiff ein, dass das Schiff auch kentern könne.
Die "Nordlys" war nach den Reedereiangaben 1994 in Stralsund vom Stapel gelaufen. Passagiere berichteten, dass die Evakuierung des Schiffes nach dem Brandalarm ohne Panik abgelaufen sei. "Das lief gut ab", sagte die Dänin Benedicte Skovested nach den NTB-Angaben. Man habe die Rauchentwicklung an Deck bemerkt. "Es gab keine Panik. Die Besatzung hat das sehr professionell bewältigt", sagte die Dänin weiter.
Quelle: ntv.de, dpa