Panorama

Spannung auf Kanaren-Insel El Hierro Magmaaustritt erwartet

Nahe der Kanaren-Insel El Hierro erwarten spanische Geologen einen Vulkanausbruch unter Wasser. Dabei werde Magma austreten, heißt es. Sollten das glühende Magma und die austretenden Gase mit Meerwasser in Berührung kommen, könne es zu heftigen Explosionen kommen, heißt es. Touristen auf den anderen Kanaren-Inseln seien aber nicht in Gefahr.

Touristen auf El Hierro wurden vorübergehend in einem Studentenwohnheim untergebracht.

Touristen auf El Hierro wurden vorübergehend in einem Studentenwohnheim untergebracht.

(Foto: dpa)

Experten des spanischen geografischen Instituts ING erwarten nach den jüngsten Erdbeben bei der Kanaren-Insel El Hierro einen Austritt von Magma unter dem Meeresboden. Einem Bericht der Zeitung "El País" zufolge wird befürchtet, dass dies unweit des im Süden gelegenen Fischerdorfs La Restinga passieren könnte. Die Alarmstufe für einen möglichen Vulkanausbruch wurde für La Restinga auf "Rot" erhöht. Für den Rest der Insel gilt weiter Warnstufe "Gelb".

Der Inselrat von El Hierro teilte mit, dass am Vortag 31 Touristen, darunter sechs Deutsche, vorübergehend in einem Studentenwohnheim in der Hauptstadt Valverde, im Norden der Insel, untergebracht worden seien. Es handele sich hauptsächlich um Sporttaucher, La Restinga ist international als ein Zentrum für Tiefseetauchen bekannt.

Heftige Explosionen möglich

Das ING fürchtet einen Magma-Austritt nahe der südlichen Inselküste. Wenn das glühende Magma zusammen mit austretenden Gasen in Kontakt mit Meerwasser kommt, könnte es heftige Explosionen von Wasserdampf geben, erklärte der Vulkanologe José Luis Barrera. Lavasteine könnten durch die Luft geschleudert werden. Diese Gefahr bestehe allerdings nur bei einer Meerestiefe bis zu 200 Meter.

In der Nacht von Sonntag auf Montag hatte es nach Angaben von Vulkanologen fünf Kilometer südlich von La Restinga eine erste Magma-Eruption in einer Tiefe von etwa 1000 Meter gegeben. Am vergangenen Samstag war ein Erdbeben der Stärke 4,3 registriert worden. Die Experten schließen deshalb nicht aus, dass sich das Magma durch einen Riss im Meeresboden in Richtung der Küste von El Hierro bewege.

Touristen nicht in Gefahr

Im Fall eines Vulkanausbruchs müssen Urlauber auf den großen Nachbarinseln nach Einschätzung des Geophysikers Birger Lühr nicht panisch werden. "Durch die Eruption des Vulkans bei El Hierro kann man für Fuerteventura, Gran Canaria und die anderen touristischen Hauptinseln eher Entwarnung geben", sagte der Forscher des Geoforschungszentrums (GFZ) Potsdam.

Durch den Magmaaustritt in der Nähe von El Hierro habe der gewaltige Druck im Erdinneren bereits ein Ventil gefunden. "Dadurch werden Eruptionen auf den Nachbarinseln unwahrscheinlich - auch wenn sie alle selbst Vulkane sind, die seit einigen Millionen Jahren aus der Wasseroberfläche ragen", sagte Lühr. 90 Prozent der Vulkane in den Ozeanen befänden sich unter der Wasseroberfläche und seien gar nicht sichtbar.

Quelle: ntv.de, dpa

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