Panorama

Verdächtiger im Fall Jonny K. gefasst Onur U. stellt sich

Der Fall sorgt bundesweit für Empörung. Im Oktober 2012 stirbt Jonny K. an den Folgen einer Prügelei auf dem Berliner Alexanderplatz. Onur U., der Hauptverdächtigte, flieht daraufhin in die Türkei. Doch ein halbes Jahr nach der Tat kehrt er plötzlich zurück.

Ein Bild des in der Nacht zum 14.10.12 totgeprügelten Jonny K. am Tatort neben Blumen.

Ein Bild des in der Nacht zum 14.10.12 totgeprügelten Jonny K. am Tatort neben Blumen.

(Foto: dapd)

Ein halbes Jahr nach der tödlichen Gewaltorgie am Berliner Alexanderplatz ist der Hauptverdächtige Onur U. gefasst. Der 19-Jährige war in der Türkei untergetaucht und stellte sich den deutschen Justizbehörden. Das teilte die Senatsverwaltung für Justiz mit. Zielfahnder nahmen den Verdächtigen am Flughafen Tegel fest. Er soll noch am Nachmittag vor den Haftrichter kommen. Er gilt als Anstifter der Tat. Damit sind alle sechs Verdächtigen gefasst. Ein Prozess soll voraussichtlich im Mai beginnen.

Onur U., der die deutsche und die türkische Staatsangehörigkeit  besitzt, hatte sich kurz nach der Schlägerei in das Heimatland  seiner Familie abgesetzt. Ein Festnahme- und Auslieferungsersuchen  der Berliner Justiz an die türkischen Behörden blieb monatelang  ergebnislos. Laut Medienberichten brachte Bundeskanzlerin Angela  Merkel Bewegung in den Fall, als sie das Thema im Februar bei  den deutsch-türkischen Regierungskonsultationen ansprach.

Gegen den Hauptverdächtigen hatten zuletzt die türkischen Behörden wegen Mordes ermittelt. Der deutsche Haftbefehl bestand weiter. Offenbar war der Druck so groß, dass der Hauptverdächtige zurückkam. In der Türkei hätte ihm bei einer Verurteilung ein härtere Strafe gedroht. Dort wird auch kein Jugendstrafrecht angewendet.

Jonny K. war in der Nacht zum 14. Oktober 2012 vor einem Lokal nahe dem Alexanderplatz von Schlägern so heftig attackiert worden, dass er einen Tag später an Gehirnblutungen starb. Auch ein Freund wurde angegriffen und verletzt. Der Gewaltexzess hatte bundesweit Entsetzen und eine Debatte über Jugendgewalt ausgelöst.

Quelle: ntv.de, dpa/AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen