Sturmtief kommt in der Nacht Orkan "Klaus" sucht Deutschland heim
10.03.2021, 13:59 Uhr
Mit heftigen Windgeschwindigkeiten von bis zu 140 Kilometern pro Stunde fegt ab kommender Nacht Tief "Klaus" über das Land. Besonders stürmisch wird es im Nordwesten. In Wäldern, Parks und Alleen ist unter Bäumen dann Vorsicht geboten, warnt ntv-Meteorologe Björn Alexander.
ntv.de: Am Donnerstag wird es stürmisch: Was erwartet uns genau?
Björn Alexander: Orkantief "Klaus" hat den Westen Europas beziehungsweise die Britischen Inseln erreicht. Hier sind die Böen europaweit betrachtet auch am heftigsten, mit Orkanböen im Flach- und Binnenland. Doch auch uns in Deutschland steht bei Temperaturen zwischen etwa 9 und 17 Grad eine durchaus brisante Sturmlage bevor.
Gibt es einen Sturmfahrplan für Deutschland?
Bereits in der Nacht zum Donnerstag gibt es von Westen her erste Sturmböen. Bis zum Morgen intensiviert sich der Sturm dann. Die stärksten Böen erwarten uns mit dem Eintreffen der Kaltfront, die uns im Laufe des Donnerstags von West nach Ost überquert. Mit ihr und den Schauern, die teilweise von Gewittern begleitet sein können, werden die Sturm- bis Orkanböen bis runter gemischt.
Wo wütet der Sturm am schlimmsten?
Vor allem die Nordwesthälfte Deutschlands wird vom Hauptsturmfeld getroffen. Damit drohen von der Eifel über den Harz bis rauf in den Norden die stärksten Böen.
Welche Windstärken erwarten uns?
Auf den Bergen sind die höchsten Windgeschwindigkeiten drin. Hier liegen die Windspitzen bei 100 bis 130 Kilometern pro Stunde. Im Oberharz sind auch durchaus Böen bis Tempo 140 denkbar. Das sind also satte Orkanböen. An der Nordsee sind ebenfalls Orkanböen bis 120 Kilometern pro Stunde nicht auszuschließen. Im Flach- und Binnenland erwarten wir im Westen und Norden Windspitzen von 80 bis 110 Kilometern pro Stunde. Der Süden kommt abseits der Berge mit Windgeschwindigkeiten von 50 bis 80 Kilometern pro Stunde noch glimpflicher davon.
Mit welchen Gefahren müssen wir hauptsächlich rechnen?
Das Potenzial von "Klaus" ist natürlich nicht mit großen Stürmen wie beispielsweise "Kyrill" im Jahr 2007 zu vergleichen. Dennoch haben Windgeschwindigkeiten von um die 100 Kilometer pro Stunde durchaus ein erhöhtes Gefahrenpotenzial, insbesondere in den Wäldern. Die Bäume sind durch Trockenheit der letzten Jahre, durch Borkenkäfer und durch die großen Schneelasten im Februar 2021 stark geschwächt. Ebenfalls sollten wir in den am stärksten betroffenen Regionen am Donnerstag auch Parkanlagen oder Alleen meiden. Denn auch hier können größere Äste abbrechen. Zudem könnte es für größere, windanfällige Baugerüste brenzlig werden.
Quelle: ntv.de