Zweiter Absturz bei US-Flugshow Pilot stirbt auf dem Rollfeld
18.09.2011, 09:35 Uhr
In Martinsburg stürzt ein historisches Militärflugzeug auf das Rollfeld.
(Foto: AP)
Ein Wettrennen in der Luft in Nevada nimmt ein blutiges Ende, die Zahl der Opfer steigt. Auch in West Virginia stürzt eine Maschine bei einer Flugshow ab. Der Pilot kommt ebenfalls ums Leben, aber die Zuschauer bleiben unversehrt.
Nur wenige Stunden nach dem Flugzeugabsturz bei einer Flugschau hat es in den USA bei einer ähnlichen Veranstaltung einen weiteren tödlichen Unfall gegeben. In Martinsburg im Bundesstaat West Virginia stürzte am Samstag ein Oldtimer-Militärflieger brennend zu Boden.
Dabei starb der Pilot. Weitere Opfer gab es Behördenangaben zufolge nicht. Das Flugzeug vom Typ T-28 stürzte während eines Formationsfluges auf das Rollfeld und ging in Flammen auf.
Bereits am Freitag waren beim Absturz eines Kampfflugzeugs aus dem Zweiten Weltkrieg in Reno im Bundesstaat Nevada neun Menschen getötet worden - darunter der 74-jährige Pilot. Es gab mehr als 50 Verletzte. Nach Angaben der Polizei wurden noch 17 Menschen in Krankenhäusern behandelt. Die Propellermaschine war bei einem Wettflug abgestürzt. Sieben Menschen starben den Angaben zufolge auf dem Flugplatz, darunter der Pilot, die beiden anderen erlagen später im Krankenhaus ihren Verletzungen. Zunächst war von mindestens drei Toten ausgegangen worden.

In Reno stürzt das Flugzeug vor den Augen der entsetzten Zuschauer fast senkrecht zu Boden.
(Foto: AP)
Die Ursachen beider Abstürze blieben zunächst unklar. Experten gingen aber zunehmend davon aus, dass in Reno ein mechanischer Schaden schuld war. Ein Team der Nationalen Transportsicherheitsbehörde NTSB setzte seine Ermittlungen am Unglücksort fort.
Einen möglichen Anhaltspunkt könnten Videoaufnahmen kurz vor dem Absturz bieten: Sie deuten darauf hin, dass am Heck der Maschine ein Stück fehlte. Nach Polizeiangaben wurde am Boden ein Teil gefunden. Es sei aber noch nicht sicher, dass es von der Unglücksmaschine stamme. Aber "wir konzentrieren uns klar darauf", sagte der stellvertretende Polizeichef von Reno, Dave Evans.
Die Maschine - ein einmotoriges Jagdflugzeug vom Typ P 51 Mustang - war nur wenige Meter von einer dicht besetzten Zuschauertribüne entfernt fast senkrecht auf den Boden geprallt. Zuschauer berichteten, Pilot Jimmy Leeward habe sich noch kurz vor dem Absturz bemüht, das Flugzeug von der Menge wegzulenken. Augenzeugen nannten ihn einen Helden. Der 74-jährige Leeward galt als äußerst flugerfahren: Er war ein langjähriger Hollywood-Stuntpilot.
Bei den Reno Air Races treten seit Mitte der 1960-er Jahre Flugzeuge in Rennen gegeneinander an. Das Unglücksflugzeug konnte nach Umbauten Geschwindigkeiten von bis zu 800 Kilometer pro Stunde erreichen.
Quelle: ntv.de, dpa