Panorama

Schüsse an bayerischer Schule Polizei fasst Achtklässler

Der Schüler droht mit Suizid.

Der Schüler droht mit Suizid.

(Foto: dpa)

An einer Schule im bayerischen Memmingen gibt ein Schüler der 8. Klasse einen Schuss aus einer scharfen Waffe ab. Dann flieht er. Seine Mitschüler sind schnell in Sicherheit. Als die Polizei ihn aufspürt, schießt der Vierzehnjährige um sich. Nun ist er gefasst.

Der Vierzehnjährige bedroht die Polizisten, die ihn umstellt haben.

Der Vierzehnjährige bedroht die Polizisten, die ihn umstellt haben.

(Foto: dapd)

Der Schüler, der an einer Schule im schwäbischen Memmingen und danach auf einem Sportplatz mit einer scharfen Waffe geschossen hat, ist nun gefasst. Verletzt wurde niemand. Er habe insgesamt rund 20 Schüssen abgegeben, heißt es. Die Polizei spürte den Jungen nach stundenlanger Suche auf dem Sportgelände auf, er wollte sich aber zunächst nicht festnehmen lassen. Er hatte zwei Waffen bei sich, zwischenzeitlich schoss er mit der einer Waffe in Richtung der Beamten und hielt sich die andere an den eigenen Kopf und drohte mit Suizid.

Die Polizisten haben sich in der Nähe des Täters hinter einem Holzstapel verschanzt.

Die Polizisten haben sich in der Nähe des Täters hinter einem Holzstapel verschanzt.

(Foto: REUTERS)

Eine Verhandlungsgruppe der Polizei nahm Gespräche mit ihm auf. Dennoch feuerte der Jugendliche immer wieder Schüsse ab. Schließlich ergab sich der Jugendliche dann doch den Beamten. Er sei aufgestanden, habe seine Jacke ausgezogen und sei auf die Polizisten zugegangen, berichten Augenzeugen. Am Abend erging Haftbefehl gegen den 14-Jährigen.

Auf dem Sportgelände befanden sich etwa 15 weitere Jugendliche, die sich im Sportheim in Sicherheit gebracht hatten. Bei dem Schuss in der Schule, den der Schüler am Mittag abgegeben hatte, sei niemand verletzt worden, hatte ein Polizeisprecher gesagt. Drei Schüler hätten den Jugendlichen am Mittag im Eingangsbereich des Gebäudes mit den Waffen in der Hand gesehen und den Schuss gehört. Danach flüchteten die etwa 280 Schüler sofort mit den Lehrern in die Klassenzimmer und verschanzten sich darin. Mit mehrmaligen Lautsprecherdurchsagen wurden sie aufgefordert, die Klassenzimmer nicht zu verlassen.

Eine Spezialeinheit hat den Täter gestellt.

Eine Spezialeinheit hat den Täter gestellt.

(Foto: REUTERS)

Pädagogen alarmierten die Polizei. Ein starkes Polizeiaufgebot sowie ein Spezialeinsatzkommando durchsuchten das Gebäude, ohne den Täter zu finden, dann wurde die Suchaktion auf den Großraum Memmingen ausgeweitet. Die Polizei sagte, der Täter sei ein Schüler einer 8. Klasse, der mit zwei scharfen Waffen bewaffnet ist. Laut Bayerischem Rundfunk könnte es sich um Waffen aus dem Besitz seines Vaters handeln.

Die betroffene Lindenschule ist eine Grund- und Hauptschule. Die 280 Schüler wurden von Polizisten aus der Schule an einen angrenzenden Parkplatz begleitet und dort ihren Eltern übergeben. Ein 15-jähriger Schüler berichtet, kurz vor Schulende sei die erste Durchsage gekommen: "Keiner soll das Klassenzimmer verlassen." Wenig später dann die zweite Durchsage: Türen abschließen. Der Neuntklässler sagt: "Dann sind wir alle ans Fenster gelaufen und haben mehrere Polizisten mit Schutzwesten gesehen."

Hubschrauber kreisten über dem Gebäude. Was eigentlich los war, wusste zunächst keiner. Einige Mitschüler hätten dann mit ihren Handys via Facebook erfahren, was passiert ist. Danach saßen sie zwei Stunden lang im Klassenzimmer fest. "Das war schon eine komische Situation. Manche hatten Angst." Bei einigen jüngeren Schülern war die Furcht deutlich größer: "In meiner Klasse haben alle geweint, wir hatten alle Angst", erzählt ein Zwölfjähriger. Überall seien Polizisten gewesen, die Aufregung war groß.

Quelle: ntv.de, che/dpa/AFP/rts

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