Sturm auf die Rathäuser Regen schreckt Narren nicht
16.02.2012, 12:45 Uhr
(Foto: dpa)
Manche Deutsche schütteln beim Thema Karneval verständnislos den Kopf, doch in einigen Regionen ist die Zeit zwischen Weiberfastnacht und Aschermittwoch die beste Woche des Jahres. Da lassen sich eingefleischte Narren auch nicht von Nieselregen und frostigen Temperaturen vom Feiern abhalten. In den Karnevalshauptstädten stürmen die Frauen die Rathäuser.
Zehntausende haben an Weiberfastnacht in den Karnevalshochburgen den Beginn des Straßenkarnevals gefeiert. Vom überwiegend schmuddeligen Wetter lassen sich echte Jecken nicht abschrecken: Gegen Nieselregen und eher kühle Temperaturen gibt es ein paar einfache Mittel: Plüschkostüme, Plastikhäute - und vor allem Warmschunkeln. Getreu dem Namen Weiberfastnacht hatten überwiegen die Frauen das Sagen. Vielerorts stürmten sie mit Scheren bewaffnet die Rathäuser und schnitten den Männern die Schlipse ab.
In Düsseldorf versammelten sich die "Möhnen" - die "alten" Frauen - zur Attacke auf das Rathaus. In Trier zwang das Narrenvolk pünktlich um 11.11 Uhr den Oberbürgermeister zur Übergabe des Stadtschlüssels, in Köln übernahm das Dreigestirn das Regiment. Im rheinland-pfälzischen Wittlich stürmten närrische Weiber über eine Leiter das Alte Rathaus. Und im Mainzer Integrationsministerium wurde Ministerin Irene Alt (Grüne) von einer Horde wilder Hexen entführt.
In vielen Hochburgen war den ganzen Tag Programm. In Köln etwa traten auf Bühnen Karnevalsgruppen wie die Höhner auf und sorgten für Stimmung unter den Zuschauern, die kräftig mitschunkelten und sangen. Einige Gäste waren eigens zu Karneval aus der Ferne angereist.
Beim Thema Alkohol haben einige Städte gewisse Einschränkungen vorgenommen: In den Altstädten von Köln und Düsseldorf gilt zu Karneval ein Glasverbot, um die Verletzungsgefahr durch Scherben zu mindern. Die Polizei hat verstärkte Alkoholkontrollen angekündigt.
Quelle: ntv.de, dpa