BKA verzeichnet hunderte Fälle Schüsse auf Autotransporter
16.10.2009, 18:36 UhrAutotransporter mit Neuwagen sind ins Visier Unbekannter geraten: Seit Juli vergangenen Jahres wird in Deutschland und anderen europäischen Ländern immer wieder auf solche Fahrzeuge geschossen, berichtete das Bundeskriminalamt (BKA) in Wiesbaden. Allein in Deutschland seien bis Mitte Oktober 225 Fälle bekanntgeworden. Auch in Belgien und Holland seien Transporter getroffen worden. Verletzt wurde niemand.
"Von den Schussbeschädigungen betroffen sind ausschließlich Neufahrzeuge; eine Präferenz hinsichtlich bestimmter Fahrzeughersteller, -typen oder - klassen ist nicht erkennbar", erklärten die Ermittler. Das BKA koordiniert seit Anfang August die nationale und internationale Suche nach dem oder den Schützen. Das Problem der Ermittler: Weil die Einschusslöcher meist erst beim Abladen der Wagen gefunden wurden, lässt sich kaum ermitteln, wo die Schüsse abgefeuert wurden.
Polizei tappt im Dunkeln
Inzwischen konnten aber Strecken ausgemacht werden, an denen besonders oft geschossen wurde: Darunter seien die Autobahnen 4, 61, 3, 5 sowie die A 8 um das Autobahnkreuz Stuttgart. Aus was für Waffen geschossen wurde, ist aber noch ungeklärt. Auch die Höhe des Gesamtschadens steht noch nicht fest.
"Neben dem materiellen Schaden stellen die Schüsse für den fließenden Verkehr und die Fahrer der Autotransporter eine erhebliche Gefahr dar", betonte das BKA. Es geht davon aus, dass die Schüsse überwiegend entlang von Autobahnen abgegeben werden und zwar besonders an Baustellen und Autobahnkreuzen. Unklar ist auch, ob es sich um einen oder mehrere Schützen handelt. Die Vorgehensweise sei jeweils ähnlich, die Taten verstreuten sich aber über ein großes Gebiet. BKA und die Polizei in den Ländern haben die Transporteure "sensibilisiert"; die Spediteure hätten ihre Fahrer aufgefordert, häufiger und intensiver die Ladung zu kontrollieren.
Quelle: ntv.de, dpa