Panorama

"Chi Chi Chi, Le Le Le" Selbst Journalisten heulen

Die Rettung der ersten Kumpel aus dem chilenischen Bergwerk löst einen Sturm der Gefühle aus. Weit über hundert Angehörige und rund 1600 Journalisten aus aller Welt begrüßen die ersten Bergleute mit Jubel und Gesängen. Kaum jemand kann sich der aufwühlenden Macht dieses Augenblicks entziehen.

2tu71130.jpg4365679895661504412.jpg

(Foto: dpa)

Der Jubel kannte keine Grenzen. Als mit Florencio Ávalos der erste der 33 verschütteten Bergmänner aus der Rettungskapsel "Fénix" stieg, löste sich die in Wochen aufgestaute Anspannung in einer Explosion von Hochrufen und Freudentränen. "Chi Chi Chi, Le Le Le, mineros de Chile", skandierten die Menschen ähnlich wie bei einem traditionellen Fußballschlachtruf.

Sirenen heulten, die Glocke an der Behelfsschule bimmelte wie bei einem Feuersturm, Autos hupten, unbekannte Menschen fielen sich um den Hals. Menschen tanzten um rotglühende Kohlefeuer. Luftballons in den chilenischen Nationalfarben Rot, Weiß und Blau stiegen in den sternenfunkelnden Himmel über der Wüste, Konfettibomben ließen einen bunten Papierregen auf die Menschen niedergehen.

"Die Erde hat heute einen Sohn geboren"

Kaum jemand konnte sich der aufwühlenden Macht dieses Augenblicks entziehen. Sogar hartgesottenen Journalisten stockte bei Live-Berichten plötzlich die Stimme, während ihnen die Tränen in die Augen schossen. "Sieh mal, der Herr ist überwältigt", sagte Maria Herrera staunend, als der neben ihr sitzende Journalist in Tränen ausbrach. Ein Kommentator des chilenischen Staatsfernsehens verstieg sich sogar zu dem pompösen Satz: "Die Erde hat heute einen Sohn geboren".

Als dann Mario Sepúlveda, der Spaßvogel und "Talkmaster" aus dem unterirdischen Gefängnis an die Oberfläche kam, umarmte er seine Frau und alle anderen Umstehenden mehrmals und mit einer solchen Lebensfreude, dass sich die Zuschauer vor Lachen bogen. Ob Präsident Sebastián Piñera oder ein einfacher Maschinist, alle wurden von ihm stürmisch umarmt. Fast wie ein Rockstar sprang er um das Bohrloch, bevor er auf einer Trage in das Behelfslazarett gebracht wurde.

Quelle: ntv.de, Jan-Uwe Ronneburger, dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen