Auch in Deutschland aktiv Spanische Polizei hebt Betrüger-Ring aus
13.04.2024, 16:02 Uhr Artikel anhören
Die Betrüger bauten die Plattform "JuicyFields" auf und lockten auf Cannabismessen Investoren an, um sie um ihr Geld zu bringen.
(Foto: picture alliance / ROLAND SCHLAGER / APA / picturedesk.com)
Die Startseite der Website von "JuicyFields" zeigt eine Liste von Cannabis-Investoren und deren angebliche Renditen. Mit dem Versprechen hoher Gewinnchancen lockt die Organisation Investoren an - und zieht ihnen das Geld aus der Tasche. Nun verhaften internationale Ermittler neun Verdächtige.
Die spanische Polizei hat einen internationalen Betrüger-Ring ausgehoben, der auch in Deutschland aktiv war. Die Bande habe 645 Millionen Euro von Opfern in 35 Ländern ergaunert, teilte Silvia Garrido, die Sprecherin der spanischen Polizei, mit. Dabei sei es um den Cannabis-Anbau zu Heilzwecken gegangen.
"Das von dieser Organisation angebotene Geschäftsmodell bestand darin, das von den Anlegern überwiesene Kapital zu nutzen, um Partnerschaften zur Finanzierung des Anbaus von Cannabispflanzen aufzubauen", sagte Garrido. "Mit diesem System versprachen sie den Opfern Gewinne zwischen 70 Prozent und 168 Prozent pro Jahr, abhängig von der Cannabissorte, in die sie investierten."
Europol und Ermittler aus sechs Ländern waren beteiligt
Die Bande habe ein Vertriebssystem aufgebaut und internationale Cannabis-Messen aufgesucht, um "Kunden" aus Ländern wie Spanien, Frankreich und Deutschland zu überzeugen zu investieren, sagte die Sprecherin. Luxusautos, Hotelpartys und Musikvideos seien in einer Werbekampagne eingesetzt worden. Die Opfer seien auch zu legalen Cannabisplantagen gebracht worden, die an dem Betrug beteiligt waren.
Neun Verdächtige seien wegen Betrugsverdachts in Spanien, Großbritannien, Deutschland, Lettland, Polen, Italien und der Dominikanischen Republik festgenommen worden, hieß es weiter. Die spanische Polizei habe die Ermittlungen geleitet. Daran beteiligt waren Europol sowie Ermittler aus Deutschland, Frankreich, den USA, Großbritannien und der Dominikanischen Republik.
Quelle: ntv.de, mes/rts