Kriegerinnendenkmal auf der Krim Streit um Katharina die Große
03.06.2007, 08:51 UhrUnter dem Schutz von 1.200 Polizisten hat die Krim-Metropole Simferopol ihrer deutschstämmigen Gründerin Kaiserin Katharina II. einen Gedenkstein gesetzt. Mehr als 500 Tataren, die eine längere Geschichte auf der Halbinsel am Schwarzen Meer haben, protestierten gegen die Aktion der Stadt. "An dieser Stelle wird ein Denkmal an die Zarin erinnern", zitierte die Agentur Interfax die Inschrift des Gedenksteins. Die Polizei sicherte die Stelle im zentralen Erholungs- und Kulturpark gegen die wütenden Tataren, die als Alteinwohner das Projekt verhindern wollten. Sie sammelten Unterschriften gegen die Errichtung des Denkmals.
Zuvor hatten neben den tatarischen Einwohnern auch ukrainische Nationalisten gegen die Pläne protestiert. Am 2. Juni feiert Simferopol die Stadtgründung. Nach ihrer Eroberung der Krim gründete Katharina die Große (1729-1796) die Stadt am Schwarzen Meer 1784, die Stadtverwaltung will an das Ereignis dauerhaft erinnern. Die Wurzeln der Tataren reichen bis ins 14. Jahrhundert zurück. Der Vorsitzende der tatarischen Volksgruppe, Mustafa Dschemilew, nannte die Ehrung der Zarin "eine chauvinistische Provokokation".
Quelle: ntv.de