Tückische Untiefen mitten in Köln Tanker blockieren den Rhein
19.08.2013, 12:23 Uhr
Blick stromabwärts über den Rhein: Die beiden Tanker liegen in Sichtweite des Kölner Doms fest.
(Foto: dpa)
Die Industriegebiete am Rhein sind auf die Anlieferung per Schiff angewiesen. Zu Wochenbeginn kommt es in Köln zu Problemen: Zwei Binnentanker liegen bewegungsunfähig in der Fahrrinne. Das eine Schiff hat rund 1800 Tonnen Diesel geladen, das andere mehr als 1500 Tonnen Erdöldestillat. Erst nach Stunden kommen die Gefahrguttransporter wieder frei.

Schnelle Hilfe auf dem Rhein: Der Kapitän der "Henri R" (vorne) versucht es mit der Schlepptrosse.
(Foto: picture alliance / dpa)
Vollsperrung auf einer der wichtigsten deutschen Wasserstraßen: Auf dem Rhein im Stadtbereich Köln haben sich in der Nacht zwei Tankschiffe zwischen der Deutzer und der Severinsbrücke festgefahren. Die Schifffahrt auf dem Flussabschnitt zwischen Rodenkirchen und Köln-Mülheim kam damit bis auf Weiteres zum Erliegen. Wie lange die Vollsperrung dauert, konnte das zuständige Wasser- und Schifffahrtsamt Köln zunächst nicht vorhersagen.
Erst am Nachmittag konnte der Streckenabschnitt wieder freigegeben werden: Die beiden Motorschiffe seien zur Seite geschleppt worden und lägen nun im Deutzer und im Mühlheimer Hafen, teilte ein Sprecher des Wasser- und Schifffahrtsamtes mit. Beide Schiffe seien reparaturbedürftig.
Bei den beiden Tankschiffen handelt es sich um die 110 Meter lange "Emma", die mit 1800 Tonnen Diesel beladen ist, und die 86 Meter lange "Newton" mit 1543 Tonnen Erdöldestillat an Bord. Eine Ölpest mitten in Köln war nicht zu befürchten: Ladung soll nicht ausgetreten sein. Die Wasserschutzpolizei war vor Ort im Einsatz. Personen seien bei den "Festfahrungen" nicht verletzt worden, hieß es in einer amtlichen Mitteilung.
Erste Schleppversuche
"Im Laufe des Vormittags werden weitere Maßnahmen ergriffen, damit die havarierten Schiffe wieder manövrierfährig werden", hatte das Wasser- und Schifffahrtsamt zunächst angekündigt. Eine dieser Maßnahmen konnten Schaulustige am Ufer oder auf den beiden benachbarten Brücken bereits mit eigenen Augen verfolgen: Das niederländische Containerschiff "Henri R" versuchte per Schleppseil, zunächst das belgische Tankschiff "Emma" von der Untiefe zu ziehen.
Als nächste Optionen hätten die Bergungsspezialisten unter den Augen der Wasserschutzpolizei versuchen müssen, die Ladung der beiden Tanker abzupumpen, um den Tiefgang zu verringern und den Rumpf auf diese Weise freizubekommen.
Schon am Wochenende hatte sich im selben Bereich des Flusses ein Tankmotorschiff festgefahren. Am Abend konnte die "Piz Palü" jedoch aus eigener Kraft wieder Fahrt aufnehmen. Ob die nachfolgenden Schiffe ausreichend vor der neuen Gefahrenstelle gewarnt wurden, blieb zunächst unklar.
Quelle: ntv.de, mmo/dpa