Gefängnisreform gefordert US-Häftlinge revoltieren mit Geiselnahme
02.02.2017, 07:15 Uhr
Sergeant Bratz und seine Kollegen verhandeln in Kooperation mit dem FBI mit den Geißelnehmern.
(Foto: REUTERS)
In der größten Haftanstalt des US-Bundesstaates Delaware halten mehrere Insassen andere Häftlinge und Gefängniswärter in ihrer Gewalt. Mit der Geiselnahme wollen sie sich gegen die ihrer Meinung nach unwürdigen Haftbedingungen wehren.
In dem größten Gefängnis des US-Bundesstaates Delaware ist es zu einem Gefangenenaufstand gekommen. Einige Häftlinge hätten andere Insassen sowie mindestens vier Gefängniswärter als Geiseln genommen, sagte ein Polizeisprecher in Smyrna.
Zwei Bedienstete wurden später freigelassen, einer musste verletzt ins Krankenhaus. Am späten Abend waren noch zwei weitere Aufseher in der Hand der Geiselnehmer.
Einem Bericht der New York Times zufolge entließen die Täter insgesamt auch 27 Insassen aus ihrer Gewalt. Es war aber demnach unklar, ob diese gegen ihren Willen festgehalten worden waren und ob es noch weitere Insassen als Geiseln gibt.
Furcht vor Donald Trump
Die Geiselnehmer forderten via Rundfunk eine Gefängnisreform in Delaware, faire Haftbedingungen, Bildung für Insassen und das Ende von Willkür gegen Häftlinge. Ein Grund für die Geiselnahme sei auch die Präsidentschaft von Donald Trump, in der sich die Bedingungen vermutlich weiter verschlechtern würden.
Das FBI und das Department of Corrections verhandeln mit den Geißelnehmern um eine friedliche Lösung, so der amerikanische Fernsehsender abc. "Wir machen alles in unserer Macht stehende, um die Sicherheit aller Beteiligten zu gewährleisten", erklärte ein Polizeisprecher.
In dem Gefängnis sitzen rund 2500 Häftlinge ein, darunter auch etwa ein Dutzend Männer, die zur Todesstrafe verurteilt sind.
Quelle: ntv.de, vni/dpa