Aus Angst um den Job Umfrage: Jeder Dritte verzichtet auf Urlaub
07.07.2016, 09:56 Uhr
Schwitzen im Büro statt abkühlen am Pool.
(Foto: picture alliance / dpa)
Viele Angestellte trauen sich anscheinend nicht, ihren Urlaub voll in Anspruch zu nehmen. In einem Bericht des DGB heißt es, jeder dritte Arbeitnehmer habe bei einer Umfrage des Gewerkschaftsbundes eingeräumt, dass er Urlaubstage verfallen lässt.
In Deutschland verzichtet jeder dritte Beschäftigte auf Urlaubstage. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), über die die "Bild"-Zeitung berichtet hat. Der Hauptgrund dafür ist der Befragung zufolge, dass die Angestellten Angst hätten, andernfalls ihren Job zu verlieren.
Dabei gibt es laut Umfrage große Unterschiede in den verschiedenen Branchen. Am häufigsten verzichten demnach Beschäftigte in Reinigungs- und Bauberufen auf den ihnen zustehenden Urlaub, am wenigsten verbreitet ist das in Dienstleistungsbereichen wie Werbung, Marketing oder Öffentlichkeitsarbeit.
Zudem gibt es dem Bericht zufolge einen Zusammenhang mit der Arbeitsbelastung: Je länger die wöchentliche Arbeitszeit sei, desto häufiger werde auf Urlaub verzichtet. So habe jeder Zweite, der 48 Stunden oder mehr in der Woche arbeitet, Anspruch auf Ferientage verfallen lassen. Bei einer Wochenarbeitszeit von bis zu 20 Stunden betreffe es nur etwa jeden Vierten.
Der Verzicht auf Urlaub kommt der Umfrage zufolge besonders in Überlastungssituationen vor. Die Arbeitszeit werde "über das vereinbarte Maß hinaus verlängert, um Ziele erreichen und Arbeitsvorgaben bewältigen zu können", heißt es.
DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach mahnte die Arbeitgeber, sie müssten dafür Sorge tragen, dass die Beschäftigten ihren Urlaub auch nehmen könnten. "Gerade bei großem Arbeitsdruck ist die Erholung im Urlaub noch wichtiger, um gesund zu bleiben", sagte sie der Zeitung.
Quelle: ntv.de, hul/AFP