Panorama

Häuser immer noch unbewohnbar Verletzter stirbt nach Explosion in Ritterhude

Die durch den Brand völlig zerstörte Anlage soll nicht wieder aufgebaut werden.

Die durch den Brand völlig zerstörte Anlage soll nicht wieder aufgebaut werden.

(Foto: picture alliance / dpa)

Vor einer Woche verwandelt ein schweres Brandunglück in einer Chemiefabrik die Kleinstadt Ritterhude teilweise in ein Katastrophengebiet. Ein durch die Explosion schwer verletzter Mitarbeiter erliegt nun seinen schweren Verletzungen.

Der bei der Explosion einer Chemiefabrik in der niedersächsischen Stadt Ritterhude verletzte Mitarbeiter ist tot. Der 60-Jährige sei in der Nacht in einer Spezialklinik gestorben, sagte ein Polizeisprecher. Die Entsorgungsfirma für chemische Lösungsmittel bei Bremen war am Dienstag vergangener Woche aus bislang unbekannter Ursache explodiert und abgebrannt.

Rettungskräfte hatten den Angestellten mit lebensgefährlichen Brandwunden auf dem Firmengelände gefunden. Der Mann wollte einen Kontrollgang machen, weil ihm sein Bereitschaftsalarmgerät einen technischen Fehler gemeldet hatte. Die Retter vermuteten, dass er noch vor der Detonation in die Fabrik gegangen sein könnte. Drei weitere Menschen wurden bei dem Unglück leicht verletzt.

Rund 40 Häuser in der Nachbarschaft wurden beschädigt und evakuiert, acht sind nach wie vor unbewohnbar. "Alle Betroffenen sind bei Verwandten, Freunden oder in öffentlichem Wohnraum untergekommen", sagte die SPD-Bürgermeisterin von Ritterhude, Susanne Geils.

Aufklärung frühestens in zwei Wochen

Rund 200 Feuerwehrleute und 150 weitere Helfer waren bei dem schweren Unglück an der Stadtgrenze zu Bremen im Einsatz. Geils teilte kurz nach dem Brand mit, dass die Anlage nach Abschluss der Aufräumarbeiten nicht wieder aufgebaut werde. "Aus unserer Sicht gibt es keinen Bestandsschutz. Wir sind aber nicht die Genehmigungsbehörde", betonte die Bürgermeisterin.

Die Brandermittler nahmen ihre Spurensuche an der Unglücksstelle zwei Tage nach dem Unglück auf. "Das ist ein 15-köpfiges Team mit speziell ausgebildeten Kollegen, die das Trümmerfeld Stück für Stück untersuchen, um die Ursache der Detonation zu bestimmen", sagte ein Polizeisprecher. Ergebnisse werden frühestens in zwei Wochen erwartet.

Das staatliche Gewerbeaufsichtsamt hatte die explodierte Entsorgungsfirma erst einige Wochen zuvor kontrolliert. "Die letzte Inspektion war im Juni", sagte die stellvertretende Leiterin des zuständigen Gewerbeaufsichtsamtes Cuxhaven, Andrea Redeker. Es habe bei der routinemäßigen Prüfung keine Beanstandungen gegeben, lediglich einige Hinweise.

Quelle: ntv.de, bwe/dpa

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