Neue Probleme in Fukushima Wasseraufbereitung klappt nicht
18.06.2011, 10:46 UhrDas neue System zur Dekontaminierung hochgradig verseuchten Wassers muss wieder abgeschaltet werden. Bei einem der Komponenten, das Cäsium absorbieren soll, seien die Strahlenwerte schneller auf die Höchstgrenze gestiegen als gedacht, teilt Tepco mit.
Bei der Reinigung von hoch radioaktiv verseuchtem Wasser im hat die Betreibergesellschaft Tepco einen Rückschlag hinnehmen müssen. Nur fünf Stunden nachdem in Reaktor 1 am Freitagabend erstmals eine Wasserwiederaufbereitungsanlage zum Einsatz kam, zeigten sich womöglich wegen einer höher als erwarteten Strahlenbelastung erste Schäden an dem System. Ein Teil der Anlage habe bereits kurz nach Mitternacht die Grenzen seiner Kapazität erreicht und müsse ausgetauscht werden, teilte ein Tepco-Vertreter mit. Ursprünglich hatte der Kraftwerksbetreiber damit gerechnet, dieses Teil mindestens einen Monat lang einsetzen zu können.
"Wir gehen der Ursache dafür nach", sagte ein Tepco-Vertreter vor Journalisten. Als Grund für das technische Problem nahm das Unternehmen an, dass besonders stark verseuchter Dreck in die Wasserwiederaufbereitungsanlage eingedrungen ist und sie verschmutzt hat. Es war zunächst unklar, wann die Reinigung des Wassers weitergehen kann.
Die mit französischer und US-Technologie gebaute Anlage soll mehr als 100.000 Tonnen Wasser, das nach der Havarie zur Kühlung der Reaktoren eingesetzt wurde, von Cäsium und anderen radioaktiven Materialien sowie Öl und Meersalz befreien. Das aufbereitete Wasser soll dann zur weiteren Kühlung verwendet werden. Die Wasser-Reinigung gilt als wichtige Etappe bei der Stabilisierung des havarierten Atomkraftwerks. Seit der Erdbeben- und Tsunamikatastrophe vom 11. März dringt aus Fukushima 1 noch immer radioaktive Strahlung, in einem Umkreis von 20 Kilometern rund um das Kraftwerk wurde eine Sperrzone eingerichtet.
Quelle: ntv.de, dpa