Sorgloser Urlaub trotz Corona Wo die Reise hingehen kann
16.06.2021, 19:23 Uhr
Die Corona-Zahlen sinken, die Impfquoten steigen - und viele europäische Länder öffnen sich dem Tourismus.
(Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com)
Endlich wieder an den Strand oder in die Berge - Hauptsache weit weg von Balkonien: Nach harten Lockdown-Monaten wünschen sich viele Deutsche nichts sehnlicher als einen entspannten Sommerurlaub. Wo das möglich ist, zeigt ntv.de.
Die Sommerferien stehen vor der Tür. Und mit steigenden Temperaturen wächst bei vielen die Sehnsucht nach Strand, Meer, Berge und Seen. Angesichts sinkender Corona-Infektionszahlen und steigender Impfquoten scheint ein unbeschwerter Urlaub dieses Jahr möglich zu sein - zumindest im europäischen Ausland. Viele beliebte Urlaubsländer lockern ihre Einreiseregeln pünktlich zur Hauptreisezeit. Vor Ort gelten dennoch weiterhin einige Einschränkungen. Ein Überblick:
Spanien und die Balearen
Das beliebteste Reiseziel der Deutschen gehörte seit Beginn der Pandemie zu den am stärksten betroffenen Ländern. Inzwischen hat Spanien die Corona-Lage allerdings gut im Griff. Vor allem die Balearen verzeichnen niedrige Sieben-Tage-Inzidenzen von unter 20. Das dürfte vor allem die Deutschen freuen, von denen jedes Jahr rund 3,5 Millionen Urlaub auf Mallorca machen. Und auch in diesem Sommer ist dies ohne größere Probleme möglich. Das Auswärtige Amt hat die Reisewarnung aufgehoben. Zudem ist die Einreise seit dem 7. Juni auch ohne den bisher obligatorischen PCR-Test möglich. Ein Antigen-Schnelltest, ein Nachweis einer vollständigen Impfung oder einer Genesung von einer Corona-Erkrankung reicht aus.
Die Corona-Beschränkungen auf dem spanischen Festland und den Balearen wurden in den vergangenen Wochen schrittweise gelockert. Restaurants, Cafés und Kneipen dürfen wieder Gäste bewirten, es gelten aber weiterhin Kontaktbeschränkungen und eine Maskenpflicht in der Öffentlichkeit. Zudem besteht im Freien ein Rauchverbot, wenn der Abstand von zwei Metern zu anderen Personen nicht eingehalten werden kann.
Italien
Endlich wieder im Gardasee baden oder in Südtirol wandern gehen: Italien-Urlauber, die auf dem Landweg wieder nach Deutschland zurückkommen, müssen keine Einreisebeschränkungen mehr beachten. Flugreisende brauchen bei ihrer Rückkehr weiterhin ein negatives Corona-Testergebnis.
Bei der Einreise in das beliebte Urlaubsland gibt es allerdings nach wie vor kleinere Hürden. Wer Dolce Vita erleben möchte, muss sich vorher über ein Online-Formular anmelden. Zudem ist die Vorlage eines negativen PCR- oder Antigen-Tests erforderlich, der bei Einreise nicht älter als 48 Stunden sein darf. Ausgenommen sind nur Kinder unter zwei Jahren. Erleichterungen für Geimpfte und Genesene gibt es in Italien derzeit nicht.
Fast überall in Italien sind inzwischen die nächtlichen Ausgangssperren aufgehoben, viele Museen und Sehenswürdigkeiten sind geöffnet, ebenso Cafés und Restaurants. Eine Masken- und Abstandspflicht gilt aber weiterhin überall.
Österreich
Auch in Österreich stehen alle Zeichen auf Lockerung: Touristische Reisen in Deutschlands Nachbarland sind wieder unkompliziert möglich. Urlauber müssen bei der Einreise nicht mehr in Quarantäne. Verpflichtend bleibt aber ein negativer Corona-Test oder alternativ eine Schutzimpfung beziehungsweise die Genesung von einer Covid-19-Erkrankung. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt mit 17,4 nur knapp über der von Deutschland.
Seit Mitte Mai sind Hotels und Gaststätten wieder für Touristen geöffnet. Auch im Innenbereich der Restaurants und Cafés dürfen Gäste Platz nehmen, allerdings sind pro Tisch maximal 8 Erwachsene plus Kinder erlaubt. Museen, botanische Gärten, Zoos, Thermen und Kinos empfangen ebenfalls wieder Besucher.
Griechenland
Wer Urlaub in Griechenland machen will, muss einen negativen PCR-Test vorweisen können, der nicht älter als 72 Stunden sein darf. Ausnahmen gelten für Kinder unter sechs Jahren und vollständig Geimpfte und Genesene. Die Regierung will nun allerdings die Einreise vereinfachen und künftig auch negative Schnelltests anerkennen. Ab wann das gelten soll, steht noch nicht fest. Zudem muss die Einreise wie auch in Italien über ein Online-Formular angemeldet werden. Weil Teile Griechenlands für Deutschland weiterhin Risikogebiet sind, müssen die Touristen je nach Urlaubsort auch für die Rückreise nach Deutschland einen Test einplanen.
Der landesweiten Lockdown gilt noch bis zum 21. Juni, ist aber inzwischen deutlich weniger restriktiv. Ab 1. Juli will die griechische Regierung dann sämtliche Beschränkungen aufheben. Solange gelten für Geschäfte und Museen Kapazitätsbeschränkungen. Restaurants und Cafés dürfen nur ihre Außenbereiche öffnen. Für Flüge oder Fährfahrten auf die Inseln ist ein negativer Test oder eine Impfbescheinigung notwendig.
Frankreich
Aktuell ist Frankreich von der Pandemie stärker betroffen als Deutschland. Das Nachbarland verzeichnete zuletzt eine Sieben-Tage-Inzidenz von 36,6. Dennoch können Deutsche ohne triftigen Grund einreisen, wenngleich Frankreich seine EU-Binnengrenzen bis Ende Oktober weiter kontrollieren will. Vollständig Geimpfte müssen dabei keinen Corona-Test mehr vorweisen. Für alle anderen reicht ein Antigen-Schnelltest statt des bisher verlangten PCR-Tests.
Kultureinrichtungen, Geschäfte und Restaurants sind in Frankreich seit wenigen Wochen wieder geöffnet. Seit kurzem dürfen Cafés und Restaurants Gäste auch in Innenräumen bedienen. Ein negativer Corona-Test ist für einen Besuch nicht erforderlich. Landesweit gibt es noch bis Ende Juni eine nächtliche Ausgangssperre. Im öffentlichen Raum gilt eine strenge Maskenpflicht.
Dänemark
Urlaub zwischen Nord- und Ostsee: Weil Fernreisen nach wie vor nur eingeschränkt möglich sind, ist Dänemark dieses Jahr als Urlaubsziel besonders gefragt. Inzwischen ist die Einreise für deutsche Touristen wieder ohne einen triftigen Grund möglich. Benötigt wird ein negatives Covid-19-Testergebnis (PCR- oder Schnelltest), das nicht älter als 48 Stunden ist. Spätestens 24 Stunden nach der Einreise muss ein weiterer Corona-Test durchgeführt werden - wer mit dem Flugzeug ankommt, muss diesen Test bereits vor Verlassen des Flughafens machen. Kinder unter 15 Jahre sind von der Testpflicht ausgenommen, ebenso vollständig Geimpfte. Nach der Ankunft müssen sich Einreisende nicht mehr in eine 10-tägige häusliche Quarantäne begeben, wie es noch bis vor kurzem vorgeschrieben war.
Die generelle Maskenpflicht ist in vielen Bereichen des öffentlichen Lebens aufgehoben. Nur noch in öffentlichen Verkehrsmitteln müssen stehende (nicht sitzende) Passagiere eine Maske tragen. Abstandsregeln gelten aber weiterhin. Grundsätzlich sind Geschäfte geöffnet, allerdings mit Einschränkungen. Für den Besuch von Museen und Freizeiteinrichtungen ist ein negativer Corona-Test nötig, der nicht älter als 72 Stunden sein darf. Diesen benötigt man auch für einen Besuch in einem Restaurant oder einem Café. Das dürfte allerdings kein großes Problem sein, da Corona-Tests in Dänemark kostenfrei sind. Für Bars und Restaurants gilt eine Sperrstunde ab Mitternacht. Ab dem 15. Juli können sie bis 2 Uhr nachts offenbleiben.
Niederlande
Ob ein Städtetrip nach Amsterdam oder ein entspannter Urlaub in einem Ferienhaus an der Nordsee: Der Urlaub in den Niederlanden ist nun wieder unter gelockerten Einreise-Regeln möglich. Seit dem 10. Juni gilt Deutschland für die Niederlande nicht mehr als Hochrisikogebiet. Daher ist nun kein negativer PCR-Test mehr bei der Einreise nötig. Zudem entfällt die Quarantänepflicht. Wer mit dem Flugzeug einreist, muss allerdings vor dem Reiseantritt ein Gesundheitsformular ausfüllen. Für Reisende, die mit dem Auto nach Holland fahren: An den Grenzen finden Stichprobenkontrollen statt, ansonsten gibt es keine Grenzkontrollen.
Die Terrassen der Cafés und Geschäfte dürfen zwischen 12 und 20 Uhr öffnen und nur eine begrenzte Zahl von Gästen aufnehmen. Pro Tisch sind nicht mehr als vier Personen erlaubt (ausgenommen Kinder unter 13 Jahren und Personen aus demselben Haushalt). In der Öffentlichkeit dürfen sich ebenfalls nur maximal vier Personen aus verschiedenen Haushalten treffen. Geschäfte sind geöffnet, es gibt jedoch Beschränkungen bei der Kundenzahl. Vergnügungsparks und Zoos dürfen Besucher empfangen. Für Personen über 13 Jahren besteht eine Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln und allen öffentlich zugänglichen Räumen. Bei Verstößen gegen Corona-Maßnahmen können Bußgelder von bis zu 400 Euro fällig werden.
Portugal
Im ehemaligen Corona-Hotspot steigt die Zahl der Infektionen nach einer zwischenzeitlichen Entspannung seit einigen Wochen wieder an. Die landesweite Sieben-Tage-Inzidenz liegt mit 53,1 inzwischen über der kritischen Grenze von 50 Neuinfizierten pro 100.000 Einwohner. Im Großraum Lissabon liegt der Wert sogar wieder über der Marke von 100. Dennoch gilt für das Land keine Reisewarnung des Auswärtigen Amtes. Portugal hatte den Ausnahmezustand zur Eindämmung der Pandemie nach fünfeinhalb Monaten am 1. Mai beendet. Cafés, Bars und Restaurants sowie Kinos, Theater und andere Kultur- und Freizeitstätten dürfen seitdem auch an den Wochenenden bis 22.30 Uhr offen bleiben.
Für die Einreise nach Festland-Portugal ist ein negativer Antigen-Schnelltest, der nicht älter als 24 Stunden sein darf, nötig. Ein negativer PCR-Test darf bei Abflug nicht älter als 72 Stunden sein. Die Testpflicht gilt nicht für Kinder unter zwei Jahren. Vorteile für Geimpfte oder Genesene gibt es in Portugal noch nicht.
Kroatien
Kroatien will trotz der Corona-Krise in diesem Sommer den Urlaub in dem Land möglichst einfach machen. Touristen dürfen ohne Quarantäne einreisen, wenn sie gegen Corona geimpft sind, einen Antikörper- oder einen negativen Corona-Test (maximal 48 Stunden alt) vorweisen.
Außerdem werden bei der Einreise die Kontaktdaten der Reisenden für die Dauer des Aufenthalts in Kroatien registriert. Zur Vermeidung langer Wartezeiten bei einem Grenzübertritt empfiehlt das kroatische Innenministerium, die Kontakt- und Aufenthaltsdaten vorab online zu hinterlegen. "Die touristische Infrastruktur steht nur im Rahmen der behördlichen Hygieneempfehlungen zur Verfügung. Cafés und Restaurants sind im Außenbereich geöffnet", schreibt das Auswärtige Amt.
Quelle: ntv.de